Sonntag, 30. Juni 2013

Irgendwas ist heute anders...

Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, daß etwas von seinen Gütern sein eigen sei, sondern alles war ihnen gemeinsam. Und mit großer Kraft legten die Apostel das Zeugnis ab von der Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war auf ihnen allen.

Es litt auch niemand unter ihnen Mangel; denn die, welche Besitzer von Äckern oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Erlös des Verkauften und legten ihn den Aposteln zu Füßen; und man teilte einem jeglichen aus, je nachdem einer es bedurfte.

(Apg 4:32-35)

Wie würde ein Chronist wohl die heutige Situation beschreiben?

Die Menge der Gläubigen aber folgte den unterschiedlichsten Lehren und versammelten sich in der jeweiligen Denomination, nach der ihnen der Sinn stand und alle lebten ansonsten genau so, wie es auch die Ungläubigen taten, indem sie um ihr tägliches Überleben kämpften oder versuchten, ihr Hab und Gut weiter zu vermehren. Die selbsternannten Apostel hielten große Reden aber die Kraft und das Zeugnis der Auferstehung des Herrn Jesus war nur sehr selten zu sehen, jeder hielt denjenigen für besonders begnadet, der die meisten Bewunderer hatte und die größten Stadien füllte.

Die geistlichen, seelischen und körperlichen Mängel waren überall genauso ausgeprägt vorhanden, wie sonst auch in der Welt, denn jeder kümmerte sich selber und um sein Eigentum und wenn man etwas übrig hatte, dann war man sehr stolz darauf, wie viel man doch spendete, obwohl dadurch hauptsächlich die ungeistlichen Machtapperate der Kirchen finanziert wurden, eine unchristliche Priesterkaste sich finanzieren ließ oder einzelne Superprediger sich riesige Reichtümer anhäufen konnten. Den Bedürftigen riet man sich doch endlich Arbeit zu suchen oder Hartz 4 zu beantragen...
 
 
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Unter dem Stichwort "Mammon", kann man hier weitere Beiträge zu diesem Thema finden.

Freitag, 28. Juni 2013

Adam und Eva im Paradies

An diesem Titel wird wohl niemand etwas auszusetzen haben..
und doch ist er ein weit verbreiteter Irrtum!

Adam wurde männlich und weiblich erschaffen und war nach dem Bilde Gottes die Einheit Mensch.

Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; männlich und weiblich schuf er sie.
1.Mos.1.27

Der männliche Mensch wird 'âdâm genannt, der weibliche 'ishshâh (Lüther übersetzt "Männin") - dies ist kein Eigenname, sondern die Geschlechtsbezeichnung.

Erst nach dem Sündenfall und dem Verlassen des Gartens Eden bekommt die Frau ihren Eigennamen chavvâh (Eva).

Und der Mensch gab seinem Weib den Namen Eva, denn sie wurde die Mutter aller Lebendigen.
1.Mos.3:20

Dies ist insofern bedeutsam, da es erst im Zusammenhang mit den Folgen des Sündenfalls geschieht und ein Merkmal der verlorengegangenen Einheit ist, die zur "Selbsterkenntnis" und Individualisierung des Menschen führte. Die Frau bekommt eine eigene Identität und eine Aufgabe, die über die Gehilfin (‛êzer) des Mannes hinausgeht - sie wird zur Mutter.

"Eva" war nie im Garten Eden!


Die verlorengegangene Einheit von Mann und Frau bleibt dennoch der eigentliche Sinn und das Ziel einer jeden Ehe. Sie kann auch durch eine geistliche Gesinnung in der Nachfolge zur Realität werden, genau so, wie die Einheit der Gemeinde mit ihrem Haupt - JESUS!

Denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleisch und von seinem Gebein.
«Um deswillen wird ein Mensch Vater und Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und werden die zwei ein Fleisch sein.»
Dieses Geheimnis ist groß, ich aber deute es auf Christus und die Gemeinde.
Also auch ihr, einer wie der andere, liebe seine Frau wie sich selbst; die Frau aber fürchte den Mann!
Eph 5:30-22

Dies erscheint den Ohren des humanistisch geprägten "modernen" Menschen unverständlich und oft genug wie ein Anstoß, denn uns wurde die "Individualität und Selbstverwirklichung" als höchstes Gut und oberstes Ziel eingeimpft.


Doch Gott will die Einheit von Mann und Frau (wieder-)herstellen, der Satan versucht uns die Lüge der Gleichheit glauben zu lassen.


Die Wiederherstellung der Einheit mit Gott und untereinander ist ein oft verkannter Teil des Erlösungswerkes am Kreuz und damit des wahren geistlichen Lebens. Jesus hat vor seinem Leiden genau dafür gebetet:


Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden,
auf daß sie ALLE EINS seien, GLEICHWIE du, Vater, in mir und ich in dir; auf daß auch sie IN UNS EINS seien, damit die Welt glaube, daß du mich gesandt hast.
 Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf daß sie EINS seien, gleichwie wir EINS sind.
Joh 17:20-22    


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Die Erkenntnis über Eva stammt aus diesem lesenswerten Artikel:

Freitag, 21. Juni 2013

Der Geist der Kompromissbereitschaft


Ich sehe überall einen Geist der Kompromissbereitschaft, was Heiligkeit und Sünde, was Wahrheit und Irrtum angeht. Der Geist der Kompromissbereitschaft kommt nicht vom Geist Gottes, sondern von dem Geist dieser Welt. Wenn wir einen klaren Standpunkt einnehmen, was grundlegende Wahrheiten angeht, dann ist dies stets am weisesten und am besten; wir müssen klare Grenzen setzen, und dann müssen wir diese standhaft verteidigen. Verändern Sie nicht ihren Kurs je nach Wind oder Strömung. Versuchen Sie nicht, es allen Menschen recht zu machen.

Seien Sie nicht wie die Person in einer amerikanischen Stadt, die einen Reisenden sah, der sich an eine Laterne lehnte, weil er von seiner Reise müde und ausgelaugt war. Der Reisende erkundigte sich bei der Person, wie weit es noch zu seinem Ziel wäre, woraufhin ihm gesagt wurde, es seien noch zehn Meilen. Der müde Wanderer seufzte und sagte: „Niemals werde ich das schaffen. Ich werde auf dem Weg dorthin zusammenbrechen.“

„Ah!“ sagte sein mitfühlender Informant, „ich wusste nicht, dass Sie schon einen so langen Weg hinter sich haben, ich erlasse Ihnen drei Meilen und mache für Sie sieben Meilen daraus.“ Natürlich haben diese Worte die Tatsachen nicht verändert; aus den zehn Meilen sind nicht wirklich sieben Meilen geworden. Dennoch ist dies die Methode einiger schwacher, lieber Seelen; der Ton, mit dem sie die Wahrheit verkünden, wird nachsichtiger, aber es entgeht ihnen, dass der Ton Wahrheiten nicht verändern kann.

Dieses Gebot ist zu hart, und darum schlägt man vor, dass man es etwas lockert. Diese Lehre ist zu streng, also lasst sie uns abmildern. Diese Art, jedem gefallen zu wollen, koste es, was es wolle, ist das Merkmal dieser Zeit. Wenn die alte Theologie mit Entschiedenheit gegen Sünde, menschliche Verderbtheit und andere Dinge predigt, dann wendet man sich der neuen Theologie zu und mildert die Unterweisung ab.

Wenn die Strafe des Unbußfertigen die Menschen zu sehr beunruhigt, geht man leichtfertig darüber hinweg und verdrängt sie. Wer möchte denn Menschen gewinnen, die sich aus Angst bekehren? Ja, ja, mache aus zehn Meilen nur sieben. Aber was werden Ihre sanften Worte erreichen? Die Entfernung bleibt dieselbe, ganz gleich, ob man jemanden anlügt; und wenn der Getäuschte die Wahrheit erkennt, dann wird er dem Lügner nicht dankbar sein.

Möge der Herr uns vor dem Fluch der Seelenverführer retten! Mögen wir Wächter sein, an deren Händen nicht das Blut von Menschen klebt! Treffen Sie eine Entscheidung; weil Sie dann zu jenen gehören, die fest stehen, können Sie anderen helfen, deren Füße ins Wanken geraten.

(von C.H. Spurgeon)
 
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Freitag, 14. Juni 2013

Ein Schlag in´s Gesicht

Immer wieder hört man das Argument, es wäre "ein Schlag in´s Gesicht der Betroffenen", wenn man zu einem bestimmten Anlass eine entsprechende Bibelstelle nennt.

Wenn z.B. das höchste deutsche Gericht ein Urteil zur "Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften" fällt, dann ist es für viele wie "ein Schlag in´s Gesicht", wenn man dazu etwa folgende Schriftstelle zitiert:

Darum hat sie Gott auch dahingegeben in entehrende Leidenschaften. Denn ihre Frauen haben den natürlichen Gebrauch vertauscht mit dem widernatürlichen; gleicherweise haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind gegeneinander entbrannt in ihrer Begierde und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den verdienten Lohn ihrer Verirrung an sich selbst empfangen. Und gleichwie sie Gott nicht der Anerkennung würdigten, hat Gott auch sie dahingegeben in unwürdigen Sinn, zu verüben, was sich nicht geziemt.
Röm 1:26-28

Weist man etwa zur Hochwasserkatastrophe auf die geistliche Aussage im Gleichnis Jesu:

Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut - ich will euch zeigen, wem er gleich ist: Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute, welcher grub und vertiefte und den Grund auf den Felsen legte; als aber eine Flut kam, schlug der Strom an jenes Haus und vermochte es nicht zu erschüttern, denn es war auf den Felsen gegründet.
Luk 6:47,48

..finden sich schnell eifrige Christen ein, die das als "ein Schlag in´s Gesicht der Betroffnen" verstehen, wie es mir erst kürzlich widerfahren ist und man mich unter großem Protest als "Bibelstellenwerfer" diskreditiert und "entfreundet" hat.





Nicht anders ist es auch, wenn man bei Krankeit daran erinnert, dass Gott uns nicht nur an Geist und Seele gesund machen möchte, wie Jesus es ja hundertfach bewiesen hat und es auch heute noch unzählige auf wunder-volle Weise erleben. Aber dennoch ist es grade auch für etliche Christen scheinbar eine Zumutung, im konkreten Fall daran zu erinnern und zu mahnen, dass man seine ganze Hoffnung auf Gott setzten soll und sich im vollen Vertrauen an Jesus zu wenden.

Und eine Frau, die seit zwölf Jahren den Blutfluß gehabt und all ihr Gut an die Ärzte gewandt hatte, aber von keinem geheilt werden konnte, trat von hinten herzu und rührte den Saum seines Kleides an; und auf der Stelle kam ihr Blutfluß zum Stehen.
Luk 8:43,44


Was ist das für eine Geistes-Haltung, die meint mit Blick auf "die Betroffenen", oder solche, die das Wort eventuell "treffen" könnte, diese dadurch "zu schützen", dass das Wort Gottes nicht gesagt wird?
Paulus mahnt seinen Mitarbeiter Timotheus jedenfalls:

Predige das Wort, tritt dafür ein, es sei gelegen oder ungelegen; überführe, tadle, ermahne mit aller Geduld und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach ihren eigenen Lüsten Lehrer anhäufen werden, weil sie empfindliche Ohren haben; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Fabeln zuwenden.
2.Tim.4:2-4

Könnte es sein, dass wir mitten in dieser Zeit leben, in der die absurdesten Dinge akzeptabel erscheinen, aber das Wort Gottes als "ungelegen", ja gradezu peinlich empfunden, und die Wahrheit und gesunde Lehre nicht mehr ertragen wird?

Wo ist der Mut der Rechtschaffenen, die "ohne Ansehen der Person" verkünden, was Gottes Wort sagt und was Sein Wille ist?

Wenn sich eine "gelegene" Situation auftut, wo man in der Versammlung oder im sicheren Wohnzimmer mit Gleichgesinnten zusammensitzt, dann finden ich schnell "furchtlose Verkünder" und ungezählte "Lehrer der Wahrheit", aber wo ist die Gesinnung, wie sie z.B. Johannes der Täufer hatte, der dem regierenden König in´s Gesicht sagte, dass er im Ehebruch lebt, auch wenn es völlig absehbar war, dass das dem Herrn reichlich "ungelegen" gewesen sein musste?!

Denn Herodes hatte den Johannes greifen, binden und ins Gefängnis legen lassen, wegen Herodias, der Frau seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte zu ihm gesagt: Es ist dir nicht erlaubt, sie zu haben! Und er wollte ihn töten, fürchtete aber das Volk, denn sie hielten ihn für einen Propheten.
Mat 14:3

..bekanntlich kostete ihn die Verkündigung dieser simplen Wahrheit nicht nur im übertragenen Sinne seinen Kopf.

Wer stets darauf bedacht ist "was wohl die Leute denken", kann nicht im Willen Gottes bleiben, ihn weder verkünden noch tun. Das wird für uns, die wir in einer Zeit leben, in der die Freiheit der Rede immer weiter unter der Forderung begraben wird, sich "politisch korrekt" zu äussern, ein wichtiger Prüfstein, an dem leider etliche scheitern. Es nützt hier auch nicht, ein heroisches Bekenntnis abzulegen, wie es etwa Petrus tat:

Petrus spricht zu ihm: Und wenn ich auch mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen! Gleicherweise sprachen auch alle Jünger.
Mat 26:35

 ..denn im entscheidenden Augenblick nützen uns solche Beteuerungen gar nichts, ja sie sind sogar ein Ausdruck von Selbstüberschätzung und ungeistlichem Hochmut, denn es ist reine Gnade, wenn wir in der Kraft des Geistes unsere Menschenfurcht überwinden.

Wenn sie euch aber hinführen und überliefern werden, so sorget nicht zum voraus, was ihr reden sollt, sondern was euch zu jener Stunde gegeben wird, das redet. Denn nicht ihr seid es, die da reden, sondern der heilige Geist.
Mar 13:11

Der Herr gebe uns allen in geistlichem Wandel diesen "Mut der Stunde" und die Gewissheit, dass der Segen Gottes mehr wiegt, als die Zustimmung der Menschen! Auch wenn es uns manchmal "wie ein Schlag trifft", so will Gottes Wort doch niemals, dass wir "unser Gesicht verlieren", sondern er will unser Herz erreichen und uns zur Umkehr bewegen.

Denn unsre Predigt entspringt nicht dem Irrtum, noch unreinen Absichten, auch keinem Betrug; sondern gleichwie wir von Gott geprüft und mit dem Evangelium betraut worden sind, so reden wir, nicht als solche, die den Menschen gefallen wollen, sondern Gott, der unsre Herzen prüft. Denn wir sind nie mit Schmeichelworten gekommen, wie ihr wisset, noch mit verblümter Habsucht - Gott ist Zeuge; wir haben auch nicht Ehre von Menschen gesucht, weder von euch noch von andern.
1.Thess.2:3-6

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Hier findet sich ein weiterer Beitrag zum Thema:

Samstag, 8. Juni 2013

Die Legende einer "plötzlichen Entrückung" am Beispiel von Phillipus

Als sie aber aus dem Wasser heraufgestiegen waren, entrückte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kämmerer sah ihn nicht mehr; denn er zog fröhlich seines Weges.
Apg 8:39

Woow - das ist ja wirklich spektakulär - jemand wird einfach vom Geist "weggebeamt" und der andere sieht ihn nicht mehr!

Hier ist bei genauem Hinsehen allerdings gar nicht ein "physikalisches" Wirken des Geistes beschrieben. Auf diesem Mißverständnis beruht größtenteils auch die Vorstellung einer "plötzlichen Entrückung" der Gemeinde.

Es ist hier schlicht davon die Rede, dass Phillipus völlig vom Geist geleitet handelte.

So sind z.B. die Aussagen in den vorrausgehenen Versen 26 "Ein Engel des Herrn aber redete zu Philippus" und Vers 29 "Der Geist aber sprach zu Philippus" lediglich unterschiedliche Beschreibungen für das gleiche Geisteswirken und völlig vergleichbar mit dem, was dann in Vers 39 beschrieben wird.

Phillipus wandelte im Geist!
(..und damit im Gehorsam)

Die Aussage "und der Kämmerer sah ihn nicht mehr" scheint das Bild eines plötzlichen Verschwindens ("wegbeamens") zwar zu bekräftigen, doch es wird uns auch gesagt WARUM er ihn nicht mehr sah:
"..DENN er zog fröhlich seines Weges."

Doch was ist dann mit der folgenden Aussage über Phillipus?

Philippus aber wurde zu Asdod gefunden; und indem er hindurchzog, verkündigte er das Evangelium allen Städten, bis er nach Cäsarea kam.
Apg 8:40

Diese Wendung "wurde gefunden" im folgenden Vers, scheint die Vorstellung einer körperlichen Entrückung zwar auf den ersten Blick weiter zu unterstützen (weil es sich so anhört, als wurde nach ihm gesucht), diese Formulierung besagt aber lediglich etwas, das auch mit "es begab sich aber" umschrieben werden kann, wie etliche Vergleichsstellen belegen, in denen dieses griechische Wort heuriskō verwendet wird -z.B. hier:

Die Geburt Christi war aber also getan. Als Maria, seine Mutter, dem Joseph vertraut war, FAND ES SICH ehe er sie heimholte, daß sie schwanger war von dem heiligen Geist.
Mat 1:18

oder auch hier:

Und als sie in ihr Haus kam, fand sie die Tochter auf dem Bette liegend und den Dämon ausgefahren.
Mk.7:30


 Im Ganzen betrachtet, wird hier also einfach nur beschrieben, wie zwei Menschen sich wieder trennen, die eine vom Geist geleitete Begegnung hatten. Der eine zieht fröhlich seines Weges nach Äthiopien, der andere wird später in Ashdod gesehen.

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Bei einer vorurteilsfreien Betrachtung der vermeintlichen Entrückung der Gemeinde, gelangt man im Grunde zu dem gleichen Ergebnis, wie ich bereits in drei Beiträgen ausgeführt habe:

Mittwoch, 5. Juni 2013

Richtet nicht oder richtet gerecht?

Es gibt ein festes Ritual in christlichen Kreisen:

Sobald man Kritik an etwas oder jemandem in der Gemeinde äussert - und seien die Mißstände auch noch so drastisch - kommt eilends die "christliche Feuerwehr" daher und ruft laut:

"Richtet nicht - wir sollen doch nicht richten!"

Diese Leute meinen sich damit u.a. auf Jesu Wort berufen zu können:

Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet;
Mat 7:1

ohh - wer will denn schon selber "gerichtet" werden??
Man sieht sich schon förmlich im dunkelsten Kerker bei Wasser und Brot mit einer Kette an die Wand gefesselt, ohne jede Hoffnung nochmal das Tageslicht zu erblicken...
 ..doch leider übersieht man hier meistens den Zusammenhang:

..DENN mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maße ihr messet, wird euch gemessen werden. Was aber siehst du den Splitter, der in deines Bruders Auge ist, den Balken aber in deinem Auge nimmst du nicht wahr? Oder wie wirst du zu deinem Bruder sagen: Erlaube, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen; -und siehe, der Balken ist in deinem Auge?
Mat 7:2-4

Es geht hier also um die Heuchlei, über etwas zu richten, das man selber tut! Es gibt bei Gott bekanntlich kein Ansehen der Person, sondern es gilt "gleiches Recht für alle".
Daher mahnt Jesus dann auch:

Heuchler, ziehe ZUERST den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, UM den Splitter aus deines Bruders Auge zu ziehen.
Mat 7:5

Es geht hier also um eine Reihenfolge, denn erst wenn man selber in einer bestimmten Sache klar sieht, weil man den entsprechenden Balken entfernt hat, dann SOLL man dem Bruder auch dabei helfen, diese Klarsicht zu erlangen.

So entpuppen sich auch die anderen Schriftstellen, in denen vordergründig vor dem Richten gewarnt wird, bei näherem Hinsehen meist als Aussagen, in denen eigentlich vor unrechtem und oberflächlichem Urteil ohne entsprechende Selbstprüfung gewarnt wird (z.B.Röm.2:1), oder um unangebrachtes
Richten, etwa bei Dingen wie dem Sabbath oder den Speisegeboten (z.B. Röm.14:13).

Abgesehen davon, dass Richten an sich etwas sehr Positives ist und nicht etwa mit "verurteilen" gleichzusetzen ist, sondern mit "Recht aufrichten, aussprechen und ausrichten", frage ich mich immer, ob diese vehementen Eiferer des Nicht-Richtens wohl im Besitz einer vollständigen Bibel sind?

Warum aber auch richtet ihr von euch selbst nicht, was recht ist?
Luk 12:57

Richtet nicht nach dem Schein, sondern richtet ein gerechtes Gericht.
Joh 7:24

..und ganz besonders gilt das sogar für die Gemeinde, es soll auch nicht nur bei bloßen Worten bleiben, sondern entsprechende Taten müssen folgen, um die Gemeinde vor Schaden zu bewahren.

Genau das wird aber durch ein völlig falsches Verständnis des Richtens heute meistens verhindert!

Denn was soll ich die richten, die außerhalb der Gemeinde sind? Ihr richtet nicht einmal die, welche drinnen sind? Die aber draußen sind, wird Gott richten. Tut den Bösen aus eurer Mitte hinweg!
1.Kor.5:12,13



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