Donnerstag, 21. Juni 2012

Die Befleckung des Geistes

Wohl jeder weis, was die Befleckung des Fleisches bedeutet, doch was bedeutet "die Befleckung des Geistes"?

Weil wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes, zur Vollendung der Heiligung in Gottesfurcht.

(2.Kor.7:1)


Unsere Heiligung in der Nachfolge setzt nicht bei der äusseren Reinheit im Lebenswandel an, wie es die Religion fordert, sondern sie geschieht von innen, durch den Heiligen Geist. Dieser kann zwar betrübt (Eph.4:30), aber niemals befleckt werden. Es ist also unser menschlicher Geist gemeint, der durch den Glauben zum Leben erweckt wurde. Die erste und wichtigste Offenbarung dieses neuen Lebens ist die Gewissheit, dass Gott unser Vater ist und wir Seine Kinder sind.


 

Abba, Vater! Der Geist selbst zeugt mit unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind.
(Röm.8:16)

Das ist nicht etwa nur deshalb wahr, weil es geschrieben steht, weil wir es glauben, es denken, oder uns so fühlen, sondern es ist eine Offenbarung der geistlichen Realität durch den Geist Gottes selber.

Wenn also darüber irgendwelche Zweifel aufkommen, bzw. dieses Zeugnis und diese Gewissheit durch irgend etwas in Frage gestellt wird (und der Teufel kennt viele Tricks wie das geschehen kann, gerne benutzt er auch die Religiosität dazu), dann ist genau das die Befleckung des Geistes.

Interessant ist hier auch, dass wir uns selber reinigen sollen von dieser Befleckung, wenn sie denn aufgetreten ist, denn sie steht nicht nur den wunderbaren Verheißungen
im Weg, die uns durch Jesus "in diesem Leben" gegeben sind, sondern damit auch der Verherrlichung Gottes durch uns.

Denn so viele der Verheißungen Gottes sind, in ihm (Jesus) ist das Ja und in ihm das Amen, Gott zur Herrlichkeit durch uns.
(2.Kor.1:20)

***

Dienstag, 12. Juni 2012

"Seine Blätter werden nicht verwelken!"

Die Welt sucht fieberhaft nach dem Geheimnis "ewiger Jugend".

Sie stylen, joggen, liften und konsumieren überteuerte Produkte mit leeren Versprechungen -
doch die Antwort auf diese tief im Menschen verwurzelte Sehnsucht ist ganz woanders zu finden.

"Wohl dem, der nicht wandelt nach dem Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt, da die Spötter sitzen; sondern seine Lust hat am Gesetz des HERRN und in seinem Gesetz forscht Tag und Nacht. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Blätter nicht verwelken, und alles, was er macht, gerät wohl."
(Ps.1:1-3)


Der Dienst des Mose begann als er 80 Jahre alt war:

"Und Mose war achtzig Jahre alt, und Aaron dreiundachtzig Jahre alt, als sie zu dem Pharao redeten."
(2.Mos.7:7)

Er zog dann vierzig Jahre durch die Wüste, das war gewiss kein körperliches "Wellnessprogramm" - und wurde 120 Jahre alt. Etwas war sehr erstaunlich:

"Und Mose war hundertundzwanzig Jahre alt, da er starb: seine Augen waren nicht schwach geworden, und seine Kraft war nicht gewichen."
(5.Mos.34:7)

Auch Josua erging es so:

"Siehe, ich bin heute fünfundachtzig Jahre alt. Ich bin heute noch so stark wie an dem Tage, da Mose mich aussandte; wie meine Kraft damals, so ist meine Kraft jetzt zum Streite und um aus-und einzuziehen."

(Jos.14:11)

Wir sagen nun: "ok, aber heute sind andere Zeiten" -
ja das stimmt, wir haben einen Lebensstil entwickelt, der auf kurzfristige Lösungen setzt und ernten kurzfristige Früchte, doch was ist denn nun das "Geheimnis" von Mose, Aaron & Co?

Sie kannten und lebten in der Herrlichkeit des Herrn und folgtem Ihm mit ungeteiltem Herzen!

"Und die Herrlichkeit des HERRN wohnte auf dem Berg Sinai, und die Wolke bedeckte ihn ... Mose aber ging mitten in die Wolke hinein, da er den Berg bestieg."
(2.Mos.24:16,18)

"Und Mose und Aaron gingen von der Gemeinde weg zur Tür der Stiftshütte und fielen auf ihr Angesicht. Und die Herrlichkeit des HERRN erschien ihnen."

(4.Mos.20:6)

"Aber meine Brüder, die mit mir hinaufgezogen waren, machten dem Volk das Herz verzagt; ich aber folgte dem HERRN, meinem Gott, gänzlich nach."
(Jos.14:8)

Wir haben alle die Wahl:

"Irrt euch nicht; Gott läßt seiner nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er ernten.
Denn wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten."

(Gal 6:7,8)

Wenn wir also die richtige Wahl treffen, dann kann Gott der Vater auch Sein Werk an uns tun:

"Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig; und euer ganzer Geist und Seele und Leib werde tadellos bewahrt bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus."
(1.Thess.5:23)

***

Dienstag, 5. Juni 2012

Knechte und Mägde oder Söhne und Herrscher?

Jede Zeit bringt ihre besondern Lehren hervor, bzw. bestimmte Aspekt im Wort Gottes finden besondere Beachtung.
Heute hört man immer wieder Aussagen wie diese:

"Wir sind Kinder Gottes; wir haben göttliche Autorität; nimm deinen Stand als Sohn ein; wir herrschen mit Christus; Satan ist unter unseren Füssen" usw.usw.
gelegentlich wird Jesus auch gerne so zitiert:

Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: «Ich habe gesagt: Ihr seid Götter»?
Joh 10:34

TÄTÄÄÄ, platz da, die gottgleichen Herrscher kommen!
..zumindest denken das viele von sich selber - die Realität spricht meist eine ganz andere Sprache.

Wieso sind diese Aussagen zwar einerseits geistlich durchaus Wahrheit, andererseits aber oft nichts anderes als eine lächerliche Einbildung, die durch ständiges Wiederholen zur Selbsthypnose wird?

Weil es eben nur die eine Seite der Medaillie ist!

Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz.
Php 2:8

An Jesus selber, dem erstgeborenen Sohn Gottes, wird dieser wichtige Aspekt deutlich:

Die Selbsterniedrigung!

Viele haben nun sofort eine Alarmmeldung und wehren sich zu Recht gegen die Erniedrigung durch andere in der Gemeinde, die sich dadurch wiederum selbst erhöhen. Dies ist ja auch völlig ungeistlich und wenn es uns als Gottes Wille präsentiert und eingefordert wird, ist es letztlich sogar eine Form von geistlichem Mißbrauch.

Gehorsam und gegenseitige Unterordnung finden in gesunder Weise immer aus freiem Willen statt!

Denn wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhöht.
Mat 23:12

"Sich selbst!"...

Petrus, Paulus & Co. haben sich selbt folglich auch niemals als "Söhne Gottes / Herrscher im Auftrag und im Geiste Christi" o.ä. vorgestellt und bezeichnet, sondern stets als Knechte und Diener des Herrn und der Gemeinde.
Dieser Aspekt wird in der so beliebt gewordenen "Herrscherideologie", mit der sich heute viele die Ohren kitzeln lassen, leider völlig unterschlagen - wer will denn schon gerne Knecht oder Magd sein? Und wie soll das auch gehen? - entweder man ist Herrscher oder man ist Diener...

Diese Logik mag zwar in der Welt zutreffen, nicht aber im Reich Gottes!
Der Punkt ist:

Die Herrschaft Christi, und damit auch die Seiner Nachfolger, findet in Niedrigkeit, Gehorsam und Demut statt -
NUR auf diese Weise, strahlt Sein herrliches Licht in dieser Welt!


Mägde und Knechte findet man heute kaum noch - diese Stellung kommt uns unwürdig vor und wie ein Relikt aus der Vergangenheit.



Sie arbeiten hart, der Lohn scheint uns zu gering, sie holen das Wasser vom Brunnen und besorgen den Haushalt, sie säen aus, versorgen das Vieh und bringen die Ernte ein. Doch genau diesen Stand müssen wir einnehmen und diese Geisteshaltung ist notwendig, denn Knechte und Mägde tun einfach, was ihr Herr ihnen aufträgt, sie verfolgen keine eigenen Pläne, haben keinen eigenen Besitz, erwarten keinen weltlichen Lohn und keinen Reichtum, haben aber stets alles zur Genüge, weil sie ihrem Herrn gefallen und er sie versorgt...

Dieser Aspekt wird heute allerdings kaum noch beachtet - wir haben eine "Herrschermentalität" und Anspruchhaltung eingenommen und meinen die Verheissungen Gottes durch Einforderung und Proklamation zu erlangen.
Jesus selber hat aber dieses Leben in Knechtgestalt gelebt, Er hat Gehorsam gelernt und hat dadurch in Wahrheit geherrscht und wurde vom Vater verherrlicht -

Und wiewohl er Sohn war, hat er doch an dem, was er litt, den Gehorsam gelernt;
Heb 5:8

Folglich gilt das Gleiche auch für Seine Nachfolger.

Der Jünger ist nicht über dem Meister, noch der Knecht über seinem Herrn.
Mat 10:24

Wenn wir also nicht beide Seiten gleichermassen verkünden und beherzigen

- Sohnschaft und Herrschaft im Geist, durch Niedrigkeit und Knechtschaft im Wandel -

dann haben wir es mit einer falschen Lehre, mit Vermessenheit, Überheblichkeit und religiös getarntem Stolz zu tun, denn es ist schlicht und ergreifend nicht die Gesinnung Christi.

Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war,
welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde, und in seiner äußern Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod.

Php 2:5-8

***


ps - es lohnt sich wirklich, sich die unzähligen Gleichnisse und Aussagen über Knechte und Mägde in der Schrift mal genauer anzusehen.
Foto: Flunkal44 fotocommunity.de