Sonntag, 30. Dezember 2007

Ich glaube an einen Gott, der Wunder tut!

Der unverfälschte Christenglaube schließt ganz selbstverständlich den Glauben an das Wunder mit ein. Dieser Glaube wird auch dadurch nicht erschüttert, daß viele versuchen, die Wunderberichte der Bibel durch rationale Erklärungsversuche stark abzuschwächen oder zu beseitigen. Der wahre Christ ist überzeugt, daß in dieser Welt Wunder geschehen. Diese Überzeugung erwächst ganz natürlich aus dem Glauben an einen allmächtigen Gott. Der Glaube an das Wunderwirken des Allmächtigen bedeutet zunächst einmal, daß das Wunder der Schöpfung, anerkannt wird. In einem weiteren Sinne jedoch besagt der christliche Wunderglaube, daß Gott zuweilen in die natürlichen Abläufe eingreift und die uns Menschen erkennbaren Gesetzmäßigkeiten durchbricht.

Der biblische Glaube an das Wunder meint nun ganz praktisch gesehen, das Eingreifen Gottes in den Ablauf der Menschheitsgeschichte. Es sind aber nicht göttliche Willkür oder gar unsere Wünsche, die solche erstaunlichen Ereignisse zustande bringen, die Wunder Gottes stehen in engem Zusammenhang mit der Erlösung des Menschen. Die Einbrüche aus der geistigen Welt sind zugleich die Knotenpunkte der Heilsgeschichte. Schließlich ist auch die Menschwerdung des Gottessohnes, seine umfassende Wirksamkeit und sein Sterben, seine Auferstehung und Himmelfahrt, die Ausgießung des heiligen Geistes und der Beginn seiner Gemeinde, wunderbarer Ausdruck des Heilswirken Gottes.

Der Glaube an einen Gott, der Wunder tut, meint aber auch, daß der Herr am Geschick der Menschen Anteil nimmt, daß er in wunderbarer Weise ihr Leben ordnet und lenkt, daß er die Gebete seiner Kinder erhört, daß er ihretwegen den Lauf dieser Welt beeinflußt oder ändert, ja schließlich zu einem herrlichen Ende bringt. Der Glaube an den wundertätigen Gott verschafft uns allerdings nicht nur Kraft und Trost in Anfechtung, sondern lehrt uns auch, daß wir in der Hand des Allmächtigen, dem souveränen Herrn sind, der jederzeit in unser Leben eingreifen kann, wo, wann und wie er es für richtig hält. Wer an den allmächtigen, wunderwirkenden Gott glaubt, weiß zugleich auch um seine völlige Abhängigkeit vom göttlichen Willen. Es ist der gelegentlich sehr unbequeme Glaube an den souveränen, lebendigen, herrschenden und auch Rechenschaft fordernden Gott.

Die Bibel lehrt sehr eindeutig, daß ein Wunder nur dann göttlichen Ursprungs und darum als solches anzunehmen ist, wenn es im Einklang mit der ganzen Wahrheit steht. Wir werden vor den trügerischen, satanischen Wundern deutlich gewarnt. Und immer wieder ist der Maßstab zur Unterscheidung von echten und unechten Wundern der geoffenbarte Wille Gottes, das Wort der Heiligen Schrift. Gerade die Bibel betont die Notwendigkeit, wachsam und nüchtern zu sein, und alle Dinge genau zu prüfen. Die Wunder, die Gott wirkt, haben immer eine existenzielle Bedeutung, also führt wahrer Glaube an Gottes Wundertaten niemals zu blinder Wundergläubigkeit, unnüchterner Wundersuche, der Verehrung von Erscheinungen oder dem Wunsch, durch ein Wunder schneller zum Ziel zu gelangen...

(nach einer Vorlage von Gottfried Reichel)

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