Montag, 12. Juli 2010

Tempelreinigung

Die Geschäfte laufen gut, aus aller Herren Länder sind Pilger zum Passahfest in Jerusalem und um anzubeten im Tempel. Dort ist ein Treiben wie auf einem Jahrmarkt.

Doch plötzlich bricht die Panik aus.

Menschen schreien wild durcheinander und fliehen aus den Vorhallen in denen sie eben noch ihren Geschäften nachgegangen sind, Tische werden umgestossen, Tiere reißen sich von den Ketten los und laufen wild durcheinander, Wechsler raffen ihr Geld zusammen, Tauben flattern umher, es ist ein Lärm und stinkt tierisch wie in einem Stall nach Kot und Schweiß. Eben lief der religiöse Betrieb doch noch wie gewohnt ab. Jeder machte was er schon immer tat und die Aufseher fanden das doch auch völlig ok, denn auch sie bekamen ihren Anteil - alle machten gute Geschäfte bei dem gewohnten Deal, dass viel Geld über die Tische der Händler ging, was für die vorgeschriebenen religiösen Riten bezahlt und eingetauscht wurde. Das war doch schon immer so und nötig für den üblichen Gottesdienst.

Oder war es ursprünglich mal anders?
Und wenn schon - die Zeiten ändern sich eben...


Doch was ist denn nun passiert? Das ist ja das reinste Chaos - sowas kann doch unmöglich Gottes Wille für den Tempel sein!



"Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir, sanftmütig und reitend auf einer Eselin und auf einem Füllen, des Lasttiers Jungen."

Waas - das soll der König sein, der nach Jerusalem in Seinen Tempel kommt?

Die Volksmengen aber, welche vor ihm hergingen und nachfolgten, riefen und sprachen: Hosanna dem Sohne Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!

Das soll also der sein, um den das ganze Treiben eigentlich geht - der lange erwartete Messias im Namen des Herrn - der Sohn Davids. Aber war Er das wirklich?
So eine umstrittene Person?..

Und als er in Jerusalem einzog, kam die ganze Stadt in Bewegung und sprach: Wer ist dieser? Die Volksmengen aber sagten: Dieser ist Jesus, der Prophet, der von Nazareth in Galiläa.

Was denn nun - König oder Prophet? Und was wird Er nun tun, um Seinen Herrschaft zu beanspruchen, falls er wirklich der König ist? Wird Er sich mit den Würdenträgern und den religiösen Führern zusammentun und werden sie seine Regentschaft bestätigen?

Weit gefehlt - Er tut etwas ganz unerwartetes,
damit hatte wirklich NIEMAND gerechnet:

Und Jesus trat in den Tempel Gottes ein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften, und kauften, und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um.

Aauweia - was für ein Unruhestifter. Hatte Er nicht eben noch behauptet, dass Er die Sanftmütigkeit in Person ist? Was hat Ihn denn nur so aufgebracht?

Und er spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden"; "ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht".

Ach komm Jesus, jetzt werd mal nicht kleinlich mit deiner Schriftauslegung - das ist doch gaanz normal alles, so machen wir das doch schon immer, schließlich beten wir doch auch... und vor allem: Was soll das? Du bringst doch nur alles durcheinander..

...und wem nützt denn das?

Und es traten Blinde und Lahme in dem Tempel zu ihm, und er heilte sie.

Ohje - für die paar Bedürftigen musste Er den ganzen "Gottesdienst" auf den Kopf stellen - wäre das nicht auch anders gegangen?...

NEIN!

Erst wenn wir den "frommen Betrieb" beenden und diejenigen, die sich daran bereichern hinausgejagt haben, kann und wird der Wille Gottes geschehen!

***

(Matthäus 21:5-14)

12 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Auf den Punkt gebracht!

Unknown hat gesagt…

hallo Bento,
wenn ich das so lese, denke ich : Ja, Jesus richtig so. Was haben die mit ihrem Vieh und ihren Waren denn in deinem Bethaus zu suchen?
Stell dir mal vor, du gehst zum beten irgendwo hin und aufeinmal herrscht da so ein Trubel.... Wie willst du dich denn da auf das Wort Gottes konzentrieren?
Für mich wäre das jeden Falls nichts.Wenn ich mit Gott intensiv reden möchte, brauche ich Ruhe dabei. Und wenn ich was kaufen will gehe ich zum Markt oder nach ObI.
Nur Ich

l hat gesagt…

So erlebe ich es auch ! Spreche ich Ungerechtigkeiten an, handele ich , wie der Heilige Geist mir mitteilt, dann gibt es oft den riesen Stunk. Mir wird dann oft gesagt :"Häng das mal nicht so hoch!" " Du siehst das viel zu negativ"
Es ist schon nicht so einfach, Dinge beim Namen zu nennen, das sehen ich z.B. auch bei Elia (kneift er doch am Ende ganz schön), aber wer hat schon gesagt, das es einfach werden wird :)
Wie gut, daß uns Weisheit, Kraft , Liebe etc. geschenkt sind, damit wir den "guten" Kampf des Glaubens kämpfen können.
Aufi geht´s !!!
Dicken Drücker
Bibo

Anonym hat gesagt…

und was ist der Tempel heute?

Apassionata hat gesagt…

Ja ich seh das auch wie Ihr! Es geht halt sicher nicht nur um das Verkaufen im Tempel, das ist nur Symbol für die falsche Art und Weise Gottesdienst zu feiern. Ich frage mich, was muß ich aus meinen inneren Tempel herrausschmeißen, um mich besser auf Gott, auf das Wesentliche zu konzentrieren. Allerdings beschäftigt mich die Worte "reitend auf einer Eselin und auf einem Füllen". Esel sind doch Pferdeartige und dürfen doch erst ab drei Jahren beritten oder eingeritten werden. Aber das nur am Rande.

Unknown hat gesagt…

heute ist es doch genauso, in den meisten Gemeinden gibt es Räume wo alles mögliche verkauft wird, Bücher, Tassen, Armbänder, Kalender, Predigten u.v.m. hauptsache es steht "Jesus" drauf. Ob Jesus da auch die Tische umwerfen würde, wer weiss ?

Sei ermutigt hat gesagt…

Vielen Dank Bento. Auf den Punkt sehr schön gebracht!

Jesus ist die Sanftmütigkeit in Person. Ja, Jesus hat wahrlich ein sanftmütiges Herz.

Im Tempel wurde Götzendienst nicht Gottesdienst betrieben.

Was für eine Verwirrung!

Sie fuhren ein ganz anderes Programm und hatten ein völlig anderes Verständnis von der Bedeutug der Dienste im Tempel und in der Gemeinde.

Unsere Gedanken laufen ähnlich wild durcheinander wie die Tiere damals in dem Tempel! Bei uns ist ja oft auch das reinste Chaos. Klar ist daher, dass unser Herz muss auch gereinigt werden.

Hosanna dem Sohne Davids! Gepriesen sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe!
Gott sei ewig aus ganzem Herzen gepriesen.

Bento hat gesagt…

..vielen Dank für eure Rückmeldungen ihr Lieben! :-)

@ Apassionata
Du hast Recht, dauerhaft reiten sollte man so junge Tier natürl. nicht, aber wir haben uns auf unsere Einjährigen auch schon mal kurz draufgesetzt, damit sie sich einfach daran gewöhnen - das schadet denen überhaupt nix!

Segen@all

flunra hat gesagt…

Jesus schafft Ordnung. Er wirft alles aus dem Tempel was eigentlich nach dem Gesetz vorhandensein muss. Wie soll man seine Sünde loswerden, wenn man kein Opfertier dafür kaufen kann. Es mussten alle Opfertiere beiseite geschafft werden, damit Jesus, das Opferlamm, von niemenden gehindert wird, die Sünden der Welt zu tragen und weg zu nehmen.
An diesem Tag war große Aufregung im Tempel, doch wie groß war die Aufregung ein paar Tage später, als der Vorhang im Tempel zerriss und Gott aus diesem Tempel für immer auszog. Die Juden haben dies bis heute nicht verkraftet und bemühen sich den Tempel wieder aufzubauen. Aber Gott wird nicht dort einziehen und auch das Feuer auf dem Branntopferaltar nicht entfachen, weil Jesus das letzte und endgültige Opfer für die Sünden der ganzen Welt geworden ist.
Jesus hat aufgeräumt, damit sein Opfer nicht mit etwas Menschlischen verunreinigt wird. Gott aber sei Dank, das er es geschafft hat, dass Jesus ein Opfer erbringen konnte, dass er, der Vater, als rechtsgültig anerkennen konnte, und so die Mission Jesu auf Erden nicht fehlgeschlagen ist.
Wenn heute Dinge in den Gemeinden zerbrechen, dann dafür, dass der Leib Christ ohne Flecken und Runzeln zur Vollendung geführt werden kann. Es gilt immer noch Dein Wille geschehe und nicht unser Plan, egal wie fromm und schön er gestaltet ist.
Lasst euch von Jesus alles Religiöse wegnehmen, dass euerem Heil im Wege steht, damit ihr vor ihm bestehen könnt.
Vergesst dabei nicht, dass ihr Geliebte des Vaters seid!!!

Sei ermutigt hat gesagt…

Und Jesus trat in den Tempel Gottes ein und trieb alle hinaus, die im Tempel verkauften, und kauften, und die Tische der Wechsler und die Sitze der Taubenverkäufer stieß er um.


Und er (Jesus) spricht zu ihnen: Es steht geschrieben: "Mein Haus wird ein Bethaus genannt werden"; "ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht".

flunra hat gesagt...
Jesus schafft Ordnung. Er wirft alles aus dem Tempel was eigentlich nach dem Gesetz vorhandensein muss.

Was sie taten war nicht nach dem Gesetz. Ganz im Gegenteil. Sie benahmen sich wie Räuber!

flunra hat gesagt…

@ Sei ermutigt: Es ist ein Unterschied wie man eine Sache ausführt und wie sie im Gesetz beschrieben ist. Die Israeliten mussten für ihre Sünden Opfertiere laut Gesetz kaufen, um durch deren Opferung ihre Sünden bedeckt zu bekommen. Wie die Opfertiere angeboten werden mussten steht nicht im Gesetz, nur was für welche Sünde geopfert werden muss, auch je nach Geldbeutel unterschiedlich.
Nun hat Jesus gründlich aufgeräumt, damit sein eigenes Opfer nicht mit dem der Tiere vermischt werden kann. Alles raus. Nur das Opferlamm, das die Sünden der Welt trug, war noch da!
Die Israeliten haben noch bis ins Jahr 70 weitere ihre Opfer im Tempel für ihre Sünden gebracht, doch dies waren nur noch religiöse Übungen. Gott selbst hat es so festgelegt, dass das Opfer seines Sohnes einmalig und ewiggülig ist für dei Sünden des gesamten Kosmos.
Auch die Bemühungen der orthodoxen Juden den Tempel für das tägliche Opfer wieder aufzubauen, ändern an Gottes Ratschluss nichts, dass jeder Mensch nur durch den Glauben an seinen Sohn gerecht werden kann. Es gibt kein Opfer mehr für Sünden. Jesus hat für alle bezahlt, aber nicht alle wollen es so wahr haben und annehmen.

Sei ermutigt hat gesagt…

Diese Räuber Gottes hatten keine Absicht jene Tiere und Vögel als Opfer vor Gott zu bringen.

Der Tempel war in einen Markt für den Verkauf von Tieren und Vögeln für Profit verwandelt.

Jesus zeigt uns, dass ein solches Verhalten vollkommen inakzeptabel ist.