Freitag, 11. Mai 2012

Gottes Liebe - Gottesfurcht

Die nun sein Wort aufnahmen, wurden getauft; und es wurden an jenem Tage hinzugetan bei dreitausend Seelen.
Apg.2:41

Das waren noch Zeiten - dreitausend Seelen an einem Tag -
der machtvolle Beginn der Gemeinde an Pfingsten!

Doch was war eigentlich dieses geistgewirkte Wort von Petrus, das all das auslöste?
War es das ständige Wiederholen, dass Gott uns liebt?




...oder war es der dringliche Aufruf zur Buße aufgrund der Tatsache, dass Jesus der Herr und der Gesalbte Gottes ist und wir verloren und verirrt sind?

So erkenne nun das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat.
Und mit vielen anderen Worten beschwor und ermahnte er sie, indem er sagte: Laßt euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht!

Apg.2:36,40

Alle die DIESE Worte hörte und die sie im Herzen trafen, diese kehrten um und ließen sich taufen!
Und nicht nur das...

Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten.
Apg.2:42

Predigt, Glaube, Taufe, Lehre, Gemeinschaft, Mahl, Gebet - all das haben wir bis heute bewahrt,
doch was ist denn das:

Es kam aber jede Seele Furcht an, und es geschahen viele Wunder und Zeichen durch die Apostel.
Apg.2:43

Furcht? Zeichen und Wunder?

Letztere sind zwar eher selten, nehmen wir aber gerne - doch Furcht? Igitt - das muss wohl ein Übersetzungsfehler sein, Gottesfurcht gab´s doch nur im Alten Bund - heute haben wir doch einen liebenden Gott, der gemütlich mit uns auf dem Sofa sitzt, unser wunderschönes selbstloses Herz anschaut, uns sanft übers Haar streichelt und uns die ganze Zeit in´s Ohr flüstert, wie wahnsinnig lieb er uns doch hat...





Wir nehmen gerne den Frieden, werden gerne erbaut (ermahnt werden wir nicht so gerne, obwohl es genau dasselbe ist), wir freuen uns, wenn die Gemeinde wächst durch den Beistand des Heiligen Geistes - all das ist keine Frage - aber warum wandeln wir denn heute nichtmehr in der Furcht des Herrn - ja halten das sogar für eine Zumutung?

So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samaria und wurden erbaut und wandelte in der Furcht des Herrn und wuchs durch den Beistand des heiligen Geistes.
Apg.9:31

Kann es vielleicht sein, dass unsere -im Vergleich zur Schrift- doch meist recht lauen Predigten, unser oft so kraftlose und zaghafte Glaube, unsere wirren und sich widersprechenden Lehren, unsere meist auf den Sonntag-Vormittag begrenzte Gemeinschaft und ein ritualisiertes Mahl anstelle von täglicher Tischgemeinschaft, ja sogar unsere Gebete die so selten in Vollmacht geschehen -von den seltenen bis abwesenden Zeichen und Wundern mal ganz abgesehen- dass all das was wir so schmerzlich beklagen und vermissen, irgendetwas damit zu tun haben könnte, dass wir die Furcht des Herrn gar nicht mehr kennen, geschweige denn in ihr wandeln?

Kann es darüberhinaus etwa sein, dass die gottgewollte Ordnung in Ehe, Familie und Gemeinde auch aus diesem Grund kaum noch irgendwo zu finden ist?

Und seid einander untertan in der Furcht Christi.
Eph 5:21

Ja aber sagt Jesus denn nicht immer wieder "fürchte dich nicht" und heißt es denn nicht auch, dass in der Liebe keine Furcht mehr ist?

Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe.

1.Joh.4:18

Allerdings - jede Furcht, die in dieser Welt ist, wird von uns genommen!
Besonders die Menschenfurcht, die Furcht vor Satan und seinen Dämonen, die Furcht vor der Zukunft - all das -

nur nicht die Gottesfurcht!

Um ihres Unglaubens willen sind sie ausgebrochen worden; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht stolz, sondern fürchte dich!
Röm 11:20

Gottesfurcht hat nichts mit Angst zu tun, es ist eine tiefe Ehrfurcht und ist ein normales Zeichen von Gottes Gegenwart - sie führt uns in wahre Anbetung und Lobpreis.

Da wurden sie alle von Furcht ergriffen und priesen Gott und sprachen: Ein großer Prophet ist unter uns aufgestanden, und Gott hat sein Volk heimgesucht!
Luk 7:16

Das aber wurde allen kund, Juden und Griechen, die zu Ephesus wohnten. Und Furcht befiel sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde hoch gepriesen.
Apg.19:17

Übrigens ist Gottesfurcht auch -entgegen manchen Behauptungen- überhaupt kein Hindernis für Freude:

Und sie gingen eilends von der Gruft hinweg mit Furcht und großer Freude, und liefen, es seinen Jüngern zu verkünden.
Mat 28:8

Vielleicht haben wir da ein Trugbild in unserer Vorstellung, dass mehr durch den "lieben Gott" unserer Kindertage, als von dem Gott geprägt ist, der sich in Jesus und der Schrift offenbart hat...




..und vielleicht verdrehen wir auch gelegentlich die Tatsachen ein ganz klein wenig...




... jedenfalls sollten wir besser nochmal nachsehen wer Jesus überhaupt ist, vor dem sich bald alle Knie beugen werden, und wer Gott überhaupt ist, dem wir dienen und den wir Vater nennen.

Und sie gerieten in große Furcht und sprachen zueinander: Wer ist doch dieser, daß auch der Wind und das Meer ihm gehorsam sind?
Mk.4:41

Und wenn ihr den als Vater anruft, der ohne Ansehen der Person richtet nach eines jeden Werk, so wandelt die Zeit eurer Fremdlingschaft in Furcht.
1.Pet.1:17

Hört und sieht man in unserer Nachfolge und in unseren Gemeinden heute noch etwas von dieser Gottesfurcht?
Es ist wohl an der Zeit, dass wir alle wieder zu dem einzigen und ewigen Evangelium zurückkehren, dass sich niemals verändert:

   Und ich sah einen andern Engel durch die Mitte des Himmels fliegen, der hatte ein ewiges Evangelium den Bewohnern der Erde zu verkündigen, allen Nationen und Stämmen und Zungen und Völkern. Der sprach mit lauter Stimme:  

Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre!
 (Off.14:6,7)


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