..wir alle kennen und erleben sie immer wieder und sie sind schmerzhaft.
Ach ja - warum eigentlich? Warum freuen wir uns nicht, wenn wir die Täuschungen als solche erkennen und von ihnen befreit werden, wenn wir eines besseren belehrt werden?
Weil wir das wohl nicht so leicht als "das Bessere" (an)erkennen, wir wollen trotzig daran festhalten, weil wir so lange dachten, dass es so oder so sei, sich nun aber herausstellt, dass es anders ist ...
Da haben wir diesen oder jenen Plan - er lässt sich aber nicht verwirklichen...
wir setzten unsere Hoffnung auf etwas - sie wird aber nicht erfüllt...
wir möchten gerne - es klappt aber nicht...
wir erwarten etwas, was nicht eintritt...
...und wir sind ent-täuscht.
Der Plan, die Hoffnung, das Gewollte oder Erwartete - dies alles war eben eine Täuschung oder ist z.Zt. einfach nicht Sache. Das gibt uns die Möglichkeit, diese Ziele und Erwartungen auf ihre Jesusmässigkeit zu überprüfen und unsere Schlüsse daraus zu ziehen: War es eine Täuschung oder lohnt es weiter zu investieren? Wenn wir uns schmollend, traurig oder ärgerlich in eine Ecke verziehen, dann verpassen wir es nur zu oft, diesen heilsamen Prozess zuzulassen und werden beim nächsten Mal wieder enttäuscht sein...
Besonders wichtig scheint mir das in Beziehungen zu Menschen zu sein, da gehen Enttäuschungen tief und sind besonders schmerzvoll - doch wir haben uns eben getäuscht und es setzt dich selber und den Anderen frei, wenn du die Tatsachen anerkennst. Hier wird auch sehr deutlich, wie sehr Enttäuschungen mit unseren Erwartungen zusammenhängen...
Und auch in unserer Gottesbeziehung kann das wie ein offener Gullideckel sein - wir hadern und zweifeln, wenn Gott nicht tut oder wir nicht erleben, was wir von ihm erwarten oder erhoffen - merkste wie absurd das ist?
Oder der Schuß geht in die andere Richtung los - wir zweifeln an uns selber und denken: Nun ist Gott aber betimmt sehr enttäuscht von mir... - HALLO - soll das etwa heißen, Gott hätte sich vorher in dir getäuscht? Kann ja wohl nicht sein... das sind wohl eher unsere eigenen Erwartungen, Ansprüche und unser Selbstbild, das uns da ein Schnippchen schlägt.
Wie wunderbar, mit diesem Scherbenhaufen all unseren Ent-Täuschungen zu Papa kommen zu können - ja wir sollten ihm sogar DANKBAR dafür sein, wenn er uns dabei hilft, unsere Rumpelkammer zu entrümpeln! Er nimmt uns liebevoll in den Arm und sagt: Mein geliebtes Kind, du kannst es grade nicht erkennen, aber es ist besser so für dich!
"Wenn jemand meint, etwas zu sein, während er es nicht ist, so täuscht er sich selber"
(nach Gal.6,3)
(Foto - pixelio.de)
2 Kommentare:
...offener Gullideckel? Die Metapher erschließt sich mir nicht...;-) - ansonsten danke!
Denke bei zwischenmenschlichen Beziehungen,wo man enttäüscht wurde, ist es wichtig den anderen loszulassen und frei zu geben. Aber das ist schwer und schmerzlich, auch wenn es letztendlich befreiend ist. Nur bei Gott habe ich mich oft gefragt, warum läßt er unser Versagen zu und schickt uns in Situationen, wo er genau weiß, daß man das nicht in seinem Sinne schaffen könnte.Ich kann Ihn dafür nicht loben. Vertrauen und geduldig abwarten, was er daraus macht, das geht dann doch. Und überhaupt:"Gott ist Gott, was muß ich das auch immer begreifen?" Er hat ja wohl den größeren Überblick. Jesaja 55 V.8u.9
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