Samstag, 30. Oktober 2010

Tue Gutes!

Tief mit unserem Verständnis vom christlichen Leben ist der Wunsch, das Bedürfnis oder die Forderung verbunden, Gutes zu tun.

Jesus hat es uns ja schließlich vorgemacht:

"...wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit Heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm."
(Apg 10,38)

Also wird fleißig Gutes getan, je nach BeGabung und Charakter auf unterschiedlichen Gebieten:
Gemeindarbeit, Kranken- und Altenpflege, Mission, Jugendhilfe, Coaching und Hilfsprojekte aller Art sind hier wohl die Favoriten, aber es gibt ungezählte Gelegenheiten, die Bedürfnisse der Menschen wahrzunehmen und nach Kräften zu helfen wo Bedürftigkeit herrscht.

Das ist toll, absolut nötig und lobenswert!

Ganz unbewusst legen wir eine Skala an - jemand der selbstlos den hungernden Kindern in Afrika hilft, tut natürlich viel mehr Gutes, als die Kassierein bei Aldi, die nach Feierabend nur mal eben der Oma über die Straße hilft - und schwuppsdiwupps haben wir eine Hierarchie vom "Gutestun" in den Köpfen und damit, vom Gutsein der Menschen.

Wer Gutes tut ist gut, wer viel Gutes tut ist besser.



Nun sagt Paulus aber etwas ganz anderes und spricht damit ein menschliches Problem an, dass wir wohl alle kennen:

Denn das Gute, das ich will, übe ich nicht aus, sondern das Böse, das ich nicht will, dieses tue ich.
(Röm 7:19)

Das ist hier aber keinesfalls die Bankrotterklärung des Paulus, kurz bevor er es aufgegeben hat, Gutes tun zu wollen, sondern er spricht hier davon, dass "im Fleisch" sowieso nichts Gutes wohnt und es ständig gegen den guten Willen rebelliert. Tatsächlich ist das Gute, was uns Jesus vorgemacht hat, ja auch meilenweit von dem entfernt, was wir Gutes zu tun uns in der Lage wähnen. Der Punkt ist, dass wir gerne aus eigener Kraft gut sein möchten, während es oben von Jesus heißt, dass Er in der Kraft des Heiligen Geistes Gutes tat.

Dieser Unterschied ist meilenweit - oder besser gesagt "himmelweit"!

Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur Einer, Gott.
(Mar 10:18)

Wenn nun Jesus selber nichts aus eigener Kraft tat, noch aus eigener Kraft gut war und klar jeden Hype um sein Gutsein ablehnt, ist es dann nicht ziemlich anmaßend von uns, wenn wir selber gut sein wollen und sogar noch stolz darauf sind, wie gut wir wiedermal waren?
Was ist denn daran dann christlich, im Sinne von Jesus nachzufolgen?
Handelt es sich nicht vielmehr um Hochmut im frommen Gewand?

Gott allein gebührt die Ehre und das geht so:

Also nun, wie wir Gelegenheit haben, laßt uns das Gute wirken gegen alle, am meisten aber gegen die Hausgenossen des Glaubens.

(Gal 6:10)

Luther übersetzt hier: "Darum, solange wir noch Zeit haben..."
Also los - schnell, beeilt euch Gutes zu tun, was das Zeug hält - oder?

Der Schlüssel liegt in dem Wort verborgen, was hier mit "Gelegenheit" übersetzt ist:

Es ist das griechische Wort καιρός = kairos!

Der göttliche Augenblick, die gottgefügte Gelegenheit, die vorbereiteten Wege des Vaters!

Kennst du das, wenn du plötzlich so ein "kribbeln" verspürst und du weißt genau, jetzt ist der Moment aufzustehen und hinzugehen, etwas zu sagen oder zu tun, was du nicht geplant hast, was aber jetzt absolut "dran" ist?

Du bekommst es auf´s Herz, und dort brennt es!

Das ist die Gelegenheit, die Gott für dich vorbereitet hat Gutes zu tun! Sie kann die ganze Atmosphäre - ja sogar Menschenleben verändern -

Gutes tun, wie Gott es durch uns tun will, heißt immer, dass Menschen aus der Gewalt des Teufels, hin zum göttlichen Licht befreit werden!

Die Oma erkennt plötzlich die überwältigende Liebe Gottes in den Augen der Frau von der Aldikasse und sie reden noch ein paar Worte miteinander und der Heilige Geist hat ihr Herz berührt - wo eben noch Dunkelheit und Sorgen waren, ist jetzt Gottes Licht eingekehrt!

Bei einer anderen "Gelegenheit" spricht der Vater durch dich villt nur ein paar Worte des Lebens, aber die Saat wird gesät, die einen Menschen zur Erkenntniss der Wahrheit des Christus durchdringen lässt und sein Leben völlig verändert!
Oder du bekommst eine Offenbarung darüber, was das eigentliche Problem eines Bruders oder einer Schwester ist, die zwar schon lange "im Glauben stehen", aber nicht im Glauben gehen - es fehlt der ersehnte "Durchbruch" - sprich es aus und der Bann könnte gebrochen sein!

Sowas können wir nicht planen oder aus eigener Anstrengung erreichen, nicht durch fröhliches Dauergrinsen, oder indem wir allen über die Strasse helfen, die villt. gar nicht rüber wollen...
allein der Geist Gottes leitet uns dahin, damit wir die Gelegenheiten nicht verpassen, die unser Vater aus dem kairos - der göttlichen Dimension - für uns arrangiert hat.

Je mehr Übung wir damit haben, umso mehr kann Gott uns gebrauchen. Aber laß dich bloß nicht von Fehltritten oder Rückschlägen irritieren!

Wir sollen nicht Gutes tun, bis wir ermüden, sondern wir sollen nicht ermüden, damit wir tatsächlich Gutes tun können:

Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten.

(Gal 6:9)

Ja genau, zu SEINER ZEIT!
(du hast es erfasst - auch hier steht wieder kairos!)

Nur Gott ist gut!


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Donnerstag, 28. Oktober 2010

Es werde Licht!

Der Geist Gottes ist die Erleuchtung, die unser Herz bewegt, hin zu IHM, der DAS LICHT ist.
(Patric Graf)



Und der Heilige Geist ist auch heute noch immer in Bewegung über allem und jedem, der in Chaos und Dunkelheit auf der Erde ist und Er ist ständig bereit, das Wort Gottes zu erfüllen:

"ES WERDE LICHT!"

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Samstag, 23. Oktober 2010

Schöpfung oder Evolution?

Diese Positionen werden i.d.Regel als Widerspruch wahrgenommen und bewegen so seit langem die Gemüter.

Manche machen an dieser Frage gar ihr Gottesverständnis fest und sehen in jedem Gedanken an "Evolution" einen Angriff auf den wahren Glauben. Das wird dann zur Grundlage eines "Glaubenskrieges" der sich an dieser Frage entzündet und der zum Teil sehr unangenehme und absurde Formen, auch innerhalb der Christenheit, entwickelt hat. Es werden dann gelegentlich gar so "wichtige" Fragen diskutiert, ob Adam nun einen Bauchnabel hatte oder nicht...

Doch ist der biblische Befund tatsächlich unvereinbar mit den Aussagen der Evolutionstheorie und div. wissenschaftlicher Erkenntnisse?

Ich vermute, dass recht viel Unklarheit und Mißverständnisse daher rühren, dass oft ein Verständnis Gottes vorherrscht, dass den "lieben Gott" unserer Kindheit, als alten Mann mit weißem Bart, nicht wirklich überwunden hat, bzw. dass diese Sichtweise von der wissenschaftl. geprägten Seite einfach angenommen oder unterstellt wird.



Auf facebook hatte ich ein kleines Video verlinkt, was Anlaß für regen Austausch gab mit nun bald 100 Kommentaren. Das Video, von dieser Machart es unendlich viele gibt, ist zugegebener Maßen recht simpel und beleuchtet nur sehr einseitig einen einzigen Punkt in Bezug auf die Fossilienfunde. Das Thema ist hingegen wesentlich komplexer.

Evolution besagt an sich nichts anderes als "Entwicklung".

Dass die Pflanzen, die Tierarten und auch der Mensch sich entwickeln und äußeren Gegebenheiten anpassen, stand für mich nie in Frage und man kann es an der Entwicklung des derzeitigen "Homo-Digitalus" schon innerhalb der eigenen Lebensspanne beobachten - doch bleibt z.B. ein Mensch nunmal immer ein Mensch - egal wie sehr er "entartet".

Bisher stand für mich jedenfalls außer Frage, dass es keine Möglichkeiten gibt, dass eine Gattung sich zu einer andere Gattung entwickelt und ich halte diese Vorstellung für völlig absurd. Im Übrigen ist dies ja auch genau der Punkt, an dem die "Evolutionstheorie" krankt, denn soweit mir bekannt, gibt es keinerlei Belege für die angenommenen Übergangsformen.

Darwin sagte dazu selber, wenn dieser Beweis nicht erbracht werden kann, dann sei seine Theorie falsch!

Einerseits ist das Thema der Enstehung der Welt und des Menschen zwar recht bedeutsam und fast jeden bewegen diese Fragen mehr oder weniger, es ist aber an sich kein zentrales Glaubensthema oder gar Heilsentscheidend - andererseits zeigt die oft recht emotionale Auseinandersetzung immer wieder, wie groß die Defizite auf allen Seiten sind - und dies gilt wohl besonders auch für das Verständnis des biblischen Schöpfungsberichtes.

Robert hat auf seinem Blog verschiedene interessante Schriften verlinkt, wodurch mir eine Seite besonders aufgefallen ist, die ich hier weiterempfehlen möchte, obwohl ich grade erstmal einen Beitrag über den sog. Kurzzeitkreationismus dort gelesen habe und es dort noch einiges mehr zum Thema zu lesen gibt.

Ich möchte das Thema also auch hier auf dem Blog aufgreifen und zur (hoffentlich nicht emotional geprägten) Diskussion stellen - ich denke es ist gut, über den Tellerrand hinaus eine Vorstellung von dem großartigen Geschehen der Schöpfung zu bekommen, dass die Grenzen unseres Denkens durchaus sprengen kann.

Denn so spricht Jahwe, der die Himmel geschaffen, er ist Gott, der die Erde gebildet und sie gemacht hat, er hat sie bereitet; nicht als eine Öde hat er sie geschaffen; um bewohnt zu werden, hat er sie gebildet:
Ich bin Jahwe, und sonst ist keiner!

(Jes 45:18)

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Mittwoch, 13. Oktober 2010

Jeder selber?

"...das muss doch jeder selber wissen."
Mit dieser Floskel wird so manchem Disput die Schärfe genommen oder sogar ein Ende bereitet.

Ok, was für mich gut ist, muss es noch lange nicht für dich sein - das ist durchaus richtig, doch kann diese menschliche Weisheit auch für Nachfolge Jesu, für die Gemeinde und das Reich Gottes gelten? Wohl kaum, denn was heute gerne mal übersehen wird: In der Nachfolge sind eben nicht die persönlichen Ansichten und Einsichten massgeblich, gelten keine menschlichen Erwägungen und Erkenntnisse, keine demokratischen Mehrheiten entscheiden über recht oder schlecht, sondern -

Wir haben einen König!





Tatsächlich leben wir als Christen in einer absoluten Monarchie, in der nur einer das Sagen hat: JESUS!
Er regiert mit unaussprechlicher Macht und Herrlichkeit, mit Sanftmut und Gerechtigkeit.

Ihm zu glauben ist kein interlektueller Akt, sondern bedeutet Unterwerfung und das Vertrauen zu haben, dass alles was Er sagt, das Allerbeste ist.

Individualismus, Humanismus und Demokratie, die uns allesamt als große Errungenschaften der Menschheit vor Augen gemalt werden, sind für die Belange im Reich Gottes völlig kontraproduktiv. Wir jedoch werden von Kindesbeinen an trainiert, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen, vermutlich hat es der westlich, aufgeklärte Individualist deshalb auch so schwer, mit den Gegebenheiten des Gottesreiches zurechtzukommen.

Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht aufnehmen wird wie ein Kind, wird nicht in hineingehen.

(Mar 10:15)

Welche Geistesthaltung bereits bei der Erziehung der Kinder die Oberhand hat, kann man feststellen, wenn selbst schon Kleinstkinder sich ständig entscheiden sollen, ob sie nun beispielsweise ein völlig identisches Produkt lieber aus der roten oder der blauen Verpackung konsumieren wollen. Sowas bedeutet nicht nur eine ständige Überforderung der Kinder, sondern es wir ihnen auch zusehends unmöglich sein, jemals dankbar das anzunehmen, was ihre Eltern für sie ausgewählt haben, einfach weil sie gelernt haben darauf zu vertrauen, dass es das Beste für sie ist. Doch dieser "es wird gegessen, was auf den Tisch kommt" -Mentalität vergangener Zeiten haben wir uns ja gründlich entledigt und so eine Gesellschaft von Menschen geschaffen, die ständig bemüht sind, ihre eigen Ziele, Wünsche und Vorstellungen umzusetzten -

Das gute Wort dafür ist Individualisten, das böse Egoisten .

Tatsächlich ist ein Mensch, der dermaßen ständig um sich selber kreist, keinesfalls ein ausgeprägtes Individuum, sondern in höchstem Maße manipuliert und seine Wahlmöglichlkeiten kommen in Wahrheit nur selten über die Wahl zwischen der roten oder blauen Verpackung hinaus.
Wer es für eine wichtige Entscheidung hält, ob er nun Volkswagen oder Audi fährt, ob er griechisch oder italienisch essen geht, ob er den Film im ersten oder im zweiten Programm anschaut, ob er Marlboro oder Luky Strike raucht, ob er zum 1.FC oder zur Borussia gehört und ob er Nike oder Addidas Turnschuhe kauft, der hat längst jegliche Entscheidungsfähigkeit auf dem Altar des Konsumterrors geopfert.

Doch ich möchte hier gar nicht Gesellschaftskritik üben, sondern darauf hinweisen, wie schwer es deshalb für uns ist zu akzeptieren, dass wir es im Reich Gottes selten mit eigenen Entscheidungen zu tun haben, sondern schlicht mit Gehorsam oder Ungehorsam gegenüber einem absoluten Herrn und Seinem Wort.

Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist.
(Mat 7:21)

Anstatt zu Buße und Umkehr von den eigenen Wegen aufzurufen und zu ermöglichen, dass die Herzen der Menschen vom Heiligen Geist erfasst und von ihrer völligen Verlorenheit und Boßheit überführt werden können, bieten wir das Evangelium heute lieber als eine persönliche Entscheidung an - sei ab heute "für Jesus".
Doch Jesus verlangt eine Entscheidung "mit Ihm" zu gehen!

Also nun jeder von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.
(Luk 14:33)

Hast du dieses Wort oder ein ähnliches schonmal bei einem "Altarruf" zur Entscheidung "Für Jesus" gehört?
Das passt uns nicht nur von unserer menschlichen Natur her nicht in den Kram, sondern unsere Erziehung und die Errungenschaften unserer Zeit tun noch ein Übriges dazu, dass wir letztlich zu perfekten Rebellen ausgebildet sind. Doch mit einem Koffer voller persönlicher Habseligkeiten, kommt in Wahrheit niemand durch das schmale Tor.

Es gibt gar kein "Evangelium light", wie es in unserer "du darfst"-Gesellschaft so gerne angeboten wird - es ist nur eine billige Kopie um uns vom Orginal abzuhalten!

Wohl dem, der durch das Wort Gottes und den Heiligen Geist von dieser Tatsache überführt ist, dass der menschliche Stolz in jeder Form das größte Hindernis dafür ist, dass unser Gebet "dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden" in unserer Nachfolge, der Gemeinde und so auch sichtbar in der Welt, zu seiner Erfüllung gelangt.

Was dünkt euch aber? Ein Mensch hatte zwei Kinder; und er trat hin zu dem ersten und sprach: Kind, geh heute hin, arbeite in meinem Weinberg. Er aber antwortete und sprach: Ich will nicht; danach aber gereute es ihn, und er ging hin. Und er trat hin zu dem zweiten und sprach desgleichen. Der aber antwortete und sprach: Ich gehe, Herr, und ging nicht. Welcher von den beiden hat den Willen des Vaters getan? Sie sagen zu ihm: Der erste. Jesus spricht zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, daß die Zöllner und die Huren euch vorangehen in das Reich Gottes.
(Mat 21:28-31)

Das entscheidende Wort ist hier:
"..danach aber gereute es ihn und er ging hin."

vamos!

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