Montag, 24. Dezember 2012

Hymnen zur Menschwerdung Jesu

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott.
Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist.
In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen.

 Das wahrhaftige Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen.
Es war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Allen denen aber, die ihn aufnahmen, gab er Vollmacht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; welche nicht aus dem Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.

Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.  
Joh 1:1-5/914 

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unsrem Vater und dem Herrn Jesus Christus!
Gepriesen sei der Gott und Vater unsres Herrn Jesus Christus, der uns mit jedem geistlichen Segen gesegnet hat in den himmlischen Regionen durch Christus;
wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos wären vor ihm; und aus Liebe hat er uns vorherbestimmt zur Kindschaft gegen ihn selbst, durch Jesus Christus, nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit welcher er uns begnadigt hat in dem Geliebten;
in ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade, die er gegen uns überfließen ließ in aller Weisheit und Einsicht; er tat uns das Geheimnis seines Willens kund, gemäß seinem wohlwollenden Ratschluß, den er gefaßt hat in ihm, damit es ausgeführt würde in der Fülle der Zeiten: alles unter ein Haupt zu bringen in Christus, was im Himmel und was auf Erden ist, in ihm.

Eph 1:2-10 

Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war,
welcher, da er sich in Gottes Gestalt befand, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern sich selbst entäußerte, die Gestalt eines Knechtes annahm und den Menschen ähnlich wurde, und in seiner äußern Erscheinung wie ein Mensch erfunden, sich selbst erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tod, ja bis zum Kreuzestod.
Darum hat ihn auch Gott über alle Maßen erhöht und ihm den Namen geschenkt, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Php 2:5-11 

***

Sonntag, 23. Dezember 2012

Heidnisches Weihnachten?

Alle Jahre wieder geraten Menschen, die sich ansonsten ihres "gesunden Menschenverstandes" und ihrer "Rationalität" rühmen, zur Weihnachtszeit in eine kollektive Verzückung und in religiös angehauchte Ekstase. Es gibt daher immer wieder Christen, die auf den heidnischen Ursprung der heute als "christlich" daherkommenden Feiertage hinweisen.

Ja, die Daten sind fast ausnahmslos heidnischen Ursprungs und der ganze Weihnachtstrubel hat allein insofern eine heidnische Ausrichtung, weil der Tanz um das goldene Kalb (Mammon / Konsumrausch) hier seinen jährlichen Höhepunkt erreicht. Insbesondere in einer ansonsten gottlosen Gesellschaft ist das alles schon sehr peinlich.

Nicht wenige melden sich daher zu Wort, die den ganzen Trubel abgeschafft sehen möchten, die dazu aufrufen, die Weihnachtsbäume aus den Wohnzimmern zu werfen und die besonders vor der Verführung der Kinder durch die Zauberei dieses heidnischen Festes warnen. Ist das wirklich die Lösung und die logische Folge aus der Erkenntnis, dass wir es hier mit ürsprünglich nicht christlichen Festen zu tun haben? 




Grundsätzlich bin ich bekanntlich gegen jedes religiöse Getue und gegen überlieferte Traditionen, insbesondere, wenn sie dem Wort der Schrift widersprechen - aber ist das hier überhaupt der Fall?
Ich sehe das nicht. Vielmehr greifen hier zwei geistliche Prinzipien, aufgrund derer ich selber jedenfalls nicht zu den erklärten Weihnachts- und Osterfest-Gegnern gehöre:

1. Rücksicht auf die Schwachen im Glauben.

Uns ist zwar alles erlaubt und wir sind zur Freiheit befreit und damit auch frei von jeder religiösen Reglementierung oder Tradition. Wenn wir aber den "Schwachen im Glauben" Anstoß geben um unserer Freiheit willen, dann ist das kontraproduktiv und egoistisch. Dieses Prinzip erklärt Paulus in Bezug auf das Götzenopferfleisch:

Aber nicht alle haben die Erkenntnis, sondern etliche essen infolge ihrer Gewöhnung an den Götzen das Fleisch noch immer als Götzenopferfleisch, und so wird ihr Gewissen, weil es schwach ist, befleckt. Nun verschafft uns aber das Essen keine Bedeutung bei Gott; wir sind nicht mehr, wenn wir essen, und sind nicht weniger, wenn wir nicht essen.
Sehet aber zu, daß diese eure Freiheit den Schwachen nicht zum Anstoß werde!

1.Kor.8:7-9 

Es haben nunmal nicht alle die Erkenntnis der Freiheit in Christus und ihnen helfen religiöse Regeln und Traditionen, die für andere völlig belanglos sind.

2. Paulus ist in Bezug auf das Einhalten bestimmter Feiertage sehr eindeutig:

Dieser achtet einen Tag höher als den andern, jener hält alle Tage gleich; ein jeglicher sei seiner Meinung gewiß!
Röm.14:5 

Ja, auch das gehört zur Freiheit in Christus!
Hier geht es im Zusammenhang übrigens auch wieder um die "Schwachen im Glauben" - wir sollen aufpassen, dass wir nicht aufgrund unserer Erkenntnis den anderen aufgeblasen erscheinen bzw. uns über sie erheben.


Diese Feiertage sind Teil vom sog. "Kirchenjahr", in dem an alle bedeutenden Ereignisse des Heilsgeschehens über das Jahr verteilt erinnert wird: Jesu Geburt, seine Hinrichtung, seine Auferstehung usw. Auch wenn die Daten dazu nicht bekannt sind und hier eben meist ürsprünglich heidnische Feste herangezogen wurden, so geht es doch um sehr reale Ereignisse. Daher bieten diese Feste auch heute in unserer sekulären Gesellschaft durchaus eine gute Möglickeit, diese Geschehnisse und ihre Bedeutung in Erinnerung zu rufen und dies auch z.B. durch das Lesen in der Bibel an die nächste Generation weiterzugeben, anstatt ihnen das Märchen vom Weihnachtsmann und Knecht Ruprecht mit auf den Weg zu geben.

Wer das eigentliche Geheimnis des geistlichen Lebens verinnlicht hat, bedarf solcher "Hilfsmittel" nicht, denn ihm sind all diese Geschehnisse stets gegenwärtig, da er in und aus ihnen heraus lebt. Den "Schwachen im Glauben" können sie hingegen durchaus eine Hilfe sein.

Es liegt also hier - wie an jedem anderen Tag auch - ausschließlich an uns, ob wir ein heidnisches Fest feiern, indem es um Konsum und unser leibliches Wohl geht, oder ob wir den Tag nutzen, die frohe Botschaft von Jesus in den Mittelpunkt zu stellen.


In diesem Sinne:
Frohes Fest! 


***

Mittwoch, 19. Dezember 2012

"Erweckung"

Welcher aufrichtige Christ leidet nicht unter den Wirren unserer Zeit und sehnt sich nicht danach, dass endlich die herrliche Braut Christi (die Gemeinde) in Einheit und der Kraft des Geistes aufsteht und so noch etliche zum lebendigen Glauben an Jesus finden und errettet werden?!

Unzählige "Apostel und Propheten" lehren heute genau das und etliche Gemeinden leben in diesem Glauben.
Auch ich hätte wirklich gar nichts gegen eine solche große endzeitliche Erweckung einzuwenden, möchte aber in dieser wichtigen Frage nicht auf menschliches Wunschdenken setzen, sondern auf das offenbarte Wort Gottes.

Kann mir also bitte mal jemand eine Schriftstelle nennen, in der von einer "großen endzeitlichen Erweckung" die Rede ist?

Ich kenne jdf. nur solche, die vom großen Verfall des Glaubens reden und warnen.
Bin ich da auf einem Auge blind?

Denn wenn der, welcher zu euch kommt, einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder wenn ihr einen andern Geist empfanget, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertraget ihr es wohl.
(2.Kor.11:4)

Niemand soll euch irreführen in irgendeiner Weise, denn es muß unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens,
geoffenbart werden, der Widersacher, der sich über alles erhebt, was Gott oder Gegenstand der Verehrung heißt, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst als Gott erklärt.

(2.Thes.2:3,4)

Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche von dem Glauben abfallen werden, indem sie achten auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen.
(1.Tim.4:1)

uswusw...

Diese o.g. Frage habe ich auf Facebook gestellt und es ergab sich daraus eine ausgiebige Diskussion.
Ich fasse das vorläufige Ergebnis hier mal zusammen:

Es wurde z.B. auf das Kommen des Elia aus Mal.4:5 hingewiesen und die damit verbundene "Wiederherstellung aller Dinge" -
diese Prophezeihung erklärt Jesus allerdings in Mat.11:14 / Mk.9:13 u.a. durch Johannes denTäufer als bereits ERFÜLLT.

Und wenn ihr es annehmen wollt, er ist Elias, der kommen soll.

Mat 11:14 

Als ein Beleg für eine große Erweckung wurde auch Off.7:9-14 genannt, besonders Vers 14:

Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Dies sind die, welche aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und haben sie weiß gemacht in dem Blute des Lammes.  
Off.7:14 

Hier ist zwar von denen die Rede, die "aus der großen Drangsal kommen", aber im Zusammenhang ist von ALLEN mit dem Geist versiegelten Knechten Gottes die Rede (Vers 3), bzw. von denen, die ihre Kleider im Blut des Lammes gewaschen haben (V.14).

Das griech Wort für diese Drangsal ist "thlipsis" - es wird sehr oft (cao 50 mal) im NT für JEDE FORM von Bedrängnis verwendet, die aufgrund des Wortes / des Glaubens entsteht - z.B. im Gleichnis vom Sämann:

Er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist nur für eine Zeit; und wenn Drangsal entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, alsbald ärgert er sich. 
Mat 13:21 

Da diese Art von Drangsal allen Gläubigen verheissen ist (2.Tim.3:17), wird hier somit NICHT von den Erretteten einer best. Epoche geredet und es ist damit auch keine Aussage über eine endzeitl. Erweckung.

Es wurde auch darauf hingewiesen, dass es in der Vergangenheit schließlich schon solche Erweckungen gegeben habe. Das ist ja durchaus richtig und ich gehe auch davon aus, dass soetwas immer wieder geschehen kann und auch wird. Eine "große endzeitliche Erweckung" allerdings, auf die so viele Christen heute hoffen und dass eine "große endzeitliche Ernte" in der bevorstehenden Drangsal stattfindet, findet  ich in dieser Form allerdings nirgends betätigt.
Vielmehr wird über die Reaktion der Menschen auf die Plagen der letzten Tage immer wieder das Gegenteil gesagt:

Und sie taten nicht Buße von ihren Mordtaten, noch von ihren Zaubereien, noch von ihrer Hurerei, noch von ihren Diebstählen. 
Off.9:21 

Und die Menschen wurden von großer Hitze versengt und lästerten den Namen Gottes, der über diese Plagen Gewalt hat, und taten nicht Buße, ihm Ehre zu geben. 
Off.16:9  uva.

Abgesehen davon, dass der Begriff Erweckung so überhaupt nicht in der Schrift zu finden ist, halte ich also die bibl. "Beweislage" für äusserst dürftig, bzw. überhaupt nicht vorhanden.

Das Problem ist nun, dass sich ausgerechnet die überall sichtbaren Auswüchse des Abfalls selber gerne als "Erweckung" bezeichnen und so die Verführung noch umso stärker wird.  Solchermassen fehlgeleitet und im Sog immer neuer "Erweckungen", hören die wenigsten noch die vielen Mahnungen zu Nüchternheit und Wachsamkeit, die allein uns vor den Täuschungen des Feindes bewahrt.

Seid nüchtern, wachet; euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.
1.Pet.5:8 

Dass auch heute und bis zum Ende aller Tage noch viele zum lebendigen Glauben an Jesus finden, bestreitet niemand. Auch etliche Geschwister werden heute durchaus vom Geist "erweckt" und aus den religiösen Systemen heraus- und in die echte Nachfolge / Jüngerschaft hineingerufen, das ist eine erfreuliche Tatsache. So werden Aussagen erfüllt wie etwa Jes.60:1 oder auch die 5 klugen Jungfrauen  im Gleichnis, die ihrem Herrn entgegengehen, Off.18:4 uva - doch dass dies eine "große endzeitliche Erweckung" werden wird, geht auch aus diesen Schriftstellen nicht hervor.

Jesus selber stellt die Frage, ob er wohl "den Glauben" finden wird, wenn er wiederkommt. Da schwingt Wehmut mit und keine Euphorie, dass viele ihn erwarten werden.

Sollte aber Gott seinen Auserwählten nicht Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, wenn er sie auch lange warten läßt?
Ich sage euch, er wird ihnen Recht schaffen in Kürze! Doch wenn des Menschen Sohn kommt, wird er den Glauben finden auf Erden?

Luk 18:7,8 

***


Falsche Lehren bewirken falsche Geisteshaltungen. Sehr Ähnliches sehen wir z.B. auch bei der unbiblischen Lehre einer kurz bevorstehenden "plotzlichen Entrückung" aller Gläubigen vor der Großen Drangsalzeit. Beides schließt sich übrigens aus, denn wie könnte eine Erweckung geschehen, wenn die Gemeinde gar nicht mehr auf der Erde ist??

Samstag, 8. Dezember 2012

Wird ganz Israel gerettet?

Du dachtest bisher, nur die Inder hätten heilige Kühe, die sie auf keinen Fall antasten oder gar schlachten werden?
Weit gefehlt!
Auch im christlichen Lager gibt es etliche solche "unantastbaren" Tabu-Themen - eines davon betrifft das Volk Israel. Es geht die Rede um, dass ganz Israel am Ende auf wunderbare Weise gerettet würde.

Diese Lehre basiert im Kern auf einer einzigen Schriftstelle.
Allein das ist schon ein Hinweis darauf, dass sie auf recht wackeligen Füßen steht. Die Verse lauten:

Denn ich will nicht, Brüder, daß euch dieses Geheimnis unbekannt sei, auf daß ihr nicht euch selbst klug dünket: daß Verstockung Israel zum Teil widerfahren ist, bis die Vollzahl der Nationen eingegangen sein wird;  und also wird ganz Israel errettet werden, wie geschrieben steht: "Es wird aus Zion der Erretter kommen, er wird die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden;
Röm.11:25,26

Hier wird im Verlauf schon sehr deutlich, worauf sich die Rettung Israels bezieht:
Auf die Tatsache, dass aus ihrer Mitte der Erretter kommt -
Jesus!

Es gibt noch einen weiteren Vers im selben Kapitel, der für diese These herangezogen wird und das ist dieser:

Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt ist, und ihr Verlust der Reichtum der Nationen, wieviel mehr ihre Vollzahl!
Röm.11:12 

Doch diese "Vollzahl" besagt nicht etwa ALLE, sondern die Vollzähligkeit derer, die gerettet werden. Nur wenige Verse später wird dieses Wort ja auch für die Heiden verwendet, wie wir oben in Vers 25 bereits gesehen haben und da geht seltsamer Weise niemand davon aus, dass trotz der gleichen Wortwahl "Vollzahl" hier ALLE HEIDEN gemeint sind und gerettet werden.

Es handelt sich also eindeutig um zweierlei Maß, mit dem hier gemessen wird!

Selbstverständlich sollte man das ganze Kapitel im Zusammenhang lesen - ich stelle hier nur die Kernaussagen vor, aufgrund derer viele zu dem Schluß gekommen sind, dass es für das Volk Israel einen "Sonderweg" gäbe. Dass dem nicht so ist, wird uns in der Bildrede der wieder eingepfropften natürlichen Zweige im Oelbaum sehr deutlich gesagt:

Und auch jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott vermag sie wiederum einzupfropfen.
Röm.11:23 

Leider scheinen viele diese eindeutige Aussage zu übersehen:

WENN SIE NICHT IM UNGLAUBEN BLEIBEN!

Hier ist zwar von den "natürlichen Zweigen" die Rede, also den Juden, aber diese Bedingung gilt bekanntlich für Juden und Heiden gleichermassen, wie auch im weiteren Zusammenhang deutlich gemacht wird.

Es gibt zudem verschiedene Aussagen, die Paulus in eben demselben Römerbrief macht, die aufzeigen, dass mit "ganz Israel" eben nicht "das ganze Volk der Juden" gemeint ist.
Sehr eindeutig legt Paulus genau diesen Punkt bereits im 9.Kapitel dar, dass es bei "Israel" (dem Volk Gottes), im Neuen Bund eben nicht um die leibliche Abstammung geht:

Nicht aber als ob das Wort Gottes hinfällig geworden wäre; denn nicht alle, die aus Israel sind, diese sind Israel, auch nicht, weil sie Abrahams Same sind, sind alle Kinder, sondern "in Isaak wird dir ein Same genannt werden". Das ist: Nicht die Kinder des Fleisches, diese sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als Same gerechnet.
Röm.9:6-8 

Wer diese Aussage ernst nimmt und das Gesamtzeugnis der Schrift kennt, kann eigentlich sehr leicht feststellen, dass die Kinder Gottes eben nicht "die nach dem Fleisch geborenen sind", dass also nicht die Volkszugehörigkeit und Abstammung irgend eine Bedeutung hat, wie es im alten Bund noch der Fall war.

Auch Jesus warnt seine Volksgenossen, sich NICHT auf ihre leibliche Abstammung zu verlassen, sondern umzukehren und Frucht zu bringen:

So bringt nun Früchte, die der Buße würdig sind, und fangt nicht an, bei euch selbst zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater! Denn ich sage euch, Gott vermag dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken. 
Luk 3:8 

Diese Tatsache finden wir vielfach bestätigt.

Denn es ist kein Unterschied zwischen Juden und Griechen: alle haben denselben Herrn, der reich ist für alle, die ihn anrufen;
Röm.10:12 

Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Weib; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.
Gal.3:28 

..wo nicht mehr Grieche und Jude ist, Beschneidung und Vorhaut, Ausländer, Scythe, Knecht, Freier, sondern alles und in allen Christus.
Kol.3:11 

Jede falsche Lehre zieht auch falsches Verhalten nach sich. So gehört zu den Folgen dieser Lehre dass man sich scheut, den Juden das Evangelium zu predigen, mit der Ausrede, dass dieses Volk ohnehin am Ende auf wundersame Weise errettet würde.

Entgegen diesem Wunschdenken vieler Israelfans ist für jeden Unvoreingenommenen erkennbar, dass es keinen Sonderweg für die Juden gibt und am Ende nur eine begrenzte Zahl errettet werden wird.
Paulus zitiert dazu den Propheten Jesaja:

Jesaia aber ruft über Israel: "Wäre die Zahl der Söhne Israels wie der Sand des Meeres, nur der Überrest wird errettet werden..."
Röm.9:27 

Auch in der Offenbarung wird diese Tatsache bestätigt. Dort wird sogar eine Zahl genannt - zwölftausend aus jedem der zwölf Stämme - also 144.000 insgesamt. Ob man das nun als absolute Zahl sieht oder symbolisch versteht spielt hier keine Rolle, denn es ist:

Eine begrenzte Zahl!

Und ich hörte die Zahl derer, die versiegelt wurden: hundertvierundvierzigtausend, die versiegelt waren von allen Geschlechtern der Kinder Israel.
Off.7:4 

***

Mir ist klar, dass ich wiedermal ein Fettnäpfchen aufgetan habe - ach was sage ich - ein ganzes Faß. Etliche fahnenschwenkende Israel-Fans werden nun zweifelsfrei erkennen, dass ich nicht vom rechten Geist geleitet sein kann uswusw...
doch bitte prüft es selber - ohne Scheu vor "heiligen Kühen"!

Samstag, 1. Dezember 2012

Falsche Propheten

Nun bleibt ja nichtmehr viel Zeit, damit sich all die großartigen Prophetien noch erfüllen, die uns für dieses Jahr wiedermal vorrausgesagt wurden.
Erinnert sich überhaupt noch jemand an alle diese 
Prophezeihungen für 2012? 

Erweckung und der große Durchbruch wurde für Deutschland und andere Länder prohezeiht. Auch mit großartigen Ankündigungen für den persönlichen Bereich wurde nicht gespart. Auf der anderen Seite gab es die Untergangspropheten, die für dieses Jahr die Entrückung der Gemeinde oder wahlweise gleich das Ende der Welt angekümdigt haben...

Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüfet die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.
1.Joh.4:1 

Selbstverständlich sind auch in diesem Jahr wieder wunderbare Dinge durch Gottes Gnade geschehen, Rettung, Heilung und Wiederherstellung, doch wurde uns nicht etwas aussergewöhnliches angesagt, etwas, dass diesen bisherigen Rahmen völlig sprengen würde?

Hatte man etwa gehofft, dass allein wenn man diesen schönen Worten glauben schenkt, die sich so wunderbar mit dem eigenen Wunschdenken decken, sie sich schon irgendwie erfüllen werden? Wird man nicht sogar in seinem Herzen den Spieß herumdrehen und meinen, es habe sich nicht erfüllt, weil etliche es eben nicht geglaubt haben?

Was für ein Unsinn!
Wenn Gott spricht, dann geschieht es und wenn es nicht geschieht, dann haben wir es mit falschen Propheten zu tun - so einfach ist das!

Denn wisse: Wenn der Prophet im Namen des HERRN redet, und es wird nichts daraus und trifft nicht ein, so ist es ein Wort, das der HERR NICHT geredet hat; der Prophet hat aus Vermessenheit geredet, darum erschrick nicht vor ihm!
5.Mos.18:22 

Erkennen wir, wie eindeutig eine falsche Prophetie einen falschen Propheten auffliegen lässt? Nehmen wir das ernst?

Und wann haben wir je erlebt, dass ein solcher selbsternannter Prophet seinen Irrtum  und seine Vermessenheit eingesteht und Buße tut? Nein, die Show muss ja weitergehen und man korrigiert eben irgendwie das Ganze ein wenig, Gott habe den Zeitplan geändert oder es gibt dann schnell ein neues "Wort des Herrn" für das kommende Jahr...

Was für ein elendes Spiel und wie gerne läßt man sich doch täuschen und sich die Ohren kitzeln und vergisst, dass wir selber mitverantwortlich dafür sind!

 Propheten aber sollen zwei oder drei reden, und die andern sollen es beurteilen.
1.Kor.14:29 (und siehe auch oben 1.Joh.4:1)

So wichtig und unverzichtbar das wahre propehtische Wort auch für die Gemeinde ist, so sehr wird durch all dieses Getue, das nur die Emotionen anspricht und aufwühlt, der Geist der Wahrheit verlästert! Dennoch werden etliche dieser Verführer weiterhin als "große Männer und Frauen Gottes" angepriesen und können ihr unseliges Werk ungehindert tun.

Viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen;
Mat 24:11 

Schütten wir aber auch nicht "das Kind mit dem Bad aus" und verkennen die wahren Propheten, die weder berühmt noch reich geworden sind, die ein stilles Leben in Bescheidenheit und Demut führen und die die Gemeinde zur Umkehr rufen und meistens Dinge sagen, die niemand gerne hört, der nicht wirklich im Geist lebt. Und ziehen wir doch endlich die Konsequenzen und nennen Falsches auch falsch und beenden diesen unwürdigen Handel in den Gemeinden.


Und Jahwe sprach zu mir: Die Propheten weissagen Lüge in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und sie nicht entboten, noch zu ihnen geredet; sie weissagen euch Lügengesicht und Wahrsagung und Nichtigkeit und Trug ihres Herzens.
Jer.14:14


***

 
Für einen positiven Umgang mit dem Thema Prophetie empfehle ich meine dreiteilige Serie
Gibt es heute noch Propheten?

Freitag, 30. November 2012

Krieg und Frieden im Nahen Osten (..und überall in der Welt)

Im Nahostkonflikt scheint es (auch für Aussenstehende) nur 2 mögliche Positionen zu geben:

Entweder man ist ein fahnenschwenkender Freund Israels - und damit auch der Politik dieses Staates - oder man ist ein "Antisemit" und damit ein Feind Israels...





Auch wenn es mir ganz offensichtlich erscheint, dass nicht Israel der Agressor in diesem Konflikt ist, so ist mir der im "christlichen Lager" stark verbreitete "Israel-Hype" doch sehr suspekt. Im Grunde ist das sogar eine krasse Form von Götzendienst, denn  man stellt den Staat Israel in eine absolute Position, die nur Jesus gebührt:

Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich...
Mat 12:30 

Dazu  wird grade in Deutschland seit 60 Jahren gerne folgendes Argument gebetsmühlenartig wiederholt :
"Wir Deutsche haben eine besondere Verantwortung, denn schließlich haben "wir"..."

ähm - Moment mal!...
Wer sind denn eigentlich "wir Deutschen", die angeblich kollektiv das Nazi-Erbe zu verantworten haben?

Mein Großvater Constantin von Bentheim war ein hochrangiger preußischer Offizier und Kosmopolit - er war in Berlin, Moskau und Konstntinopel (Istambul) zuhause und kannte neben dem Staatsgründer Atatürk auch etliche andere politische Schwergewichte seiner Zeit persönlich. (Seine Memoiren lesen sich wie ein spannender Thriller und ein "who is who"der Zeitgeschichte!)
.
Folglich wurde er von den Nazis sehr umworben. 
Er ließ sich aber nicht vereinnahmen und ging auch keine faulen Kompromisse ein, und weil er sich NICHT blenden und manipulieren ließ, ging er konsequenter Weise in den Widerstand gegen Hitler...
...anstatt eine großartige "Karriere" in einem Unrechts-System zu machen, saß er dafür 7 Jahre(!!) im KZ.

Jetzt sage bloß niemand, das sei ja nur ein "Einzelfall" gewesen - selbstverständlich gab es eine riesige Menge, die sich verführen und verzaubern ließ, aber wer sich nicht so leicht manipulieren ließ, von dem wurde der Gehorsam erpresst, oder man wurde inhaftiert, gefoltert und getötet! Dieses Schicksal teilten ungezählte rechtschaffene Bürger, die den vorgegebenen Parolen der Zeit nicht folgen wollten.

Also JA, "wir Deutsche" haben tatsächlich eine besondere Verantwortung! 

..denn wir sollten aus der Geschichte gelernt haben, wie sehr man Menschen für eine angeblich "alternativlos gute Sache" manipulieren kann und wohin das führt!...

Und JA, alle Menschen haben ein Verlangen danach, in Frieden zu leben!

Aber wir werden niemals Frieden in dieser Welt sehen, wenn wir nicht Frieden in unseren Gedanken haben - und wir können keinen Frieden in den Gedanken haben, wenn wir nicht Frieden im Herzen haben!

Und den kann uns NUR JESUS geben!

Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz errege sich nicht und verzage nicht!
Joh 14:27

Also sollte uns als Jesu Nachfolger eins ganz klar sein:
Ganz gleich, für welche Seite man im Nahen Osten Partei ergreift, es führt immer nur zu diesem einen Ergebnis:

Alle Nationen werden in einen Krieg um Israel und Jerusalem verwickelt werden!

Dann sah ich aus dem Rachen des Drachen, aus dem Maul des Tieres und aus dem Mund des falschen Propheten drei böse Geister hervorkommen, die wie Frösche aussahen. Es waren Dämonen, die große Wunder taten. Sie brachten alle Könige der Erde dazu, ihre Truppen zu dem Krieg aufmarschieren zu lassen, an jenem großen Tag des allmächtigen Gottes. - 
"Passt auf! Ich komme so unerwartet wie ein Dieb. Wie gesegnet wird dann der sein, der wach geblieben ist und sein Kleid behalten hat. Dann wird er nicht nackt dastehen und sich schämen müssen, wenn ich komme."
 Jene Macht führt die Könige an einen Ort, der auf Hebräisch Harmagedon, Berg von Megiddo, heißt.
Off.16:13-16 

***


Mir ist klar, wie sehr ich hier mißverstanden werden kann und die Gefahr ist extrem groß, dass ich mir die schreibenden Finger verbrenne an der Hitze, mit der bei diesem Thema gekocht wird. Dieser Artikel bzw. das Thema war aber nun schon recht lange in der "Umlaufbahn" und ist heute nach einem Austausch, in dem ich mit eben solchen hier angeführten Argumenten konfrontiert wurde, nun doch gelandet. 
Ich hoffe sehr, dass er zum nachdenken anregt.

Mittwoch, 28. November 2012

Liebe Leser

Wie der Titel dieses Blogs schon verrät, ist es die Liebe unseres Herrn Jesus die mich motiviert, hier einiges von dem mit euch zu teilen, was Er mir auf´s Herz legt.

Vor über 5 Jahren habe ich diesen Blog gestartet - ich ahnte damals natürlich nicht, was für eine Dimension dieses Projekt annehmen würde. Mittlerweile sind hier über 700 Beiträge online, es gab ungezählte Verlinkungen und Veröffentlichungen an anderer Stelle und auch im Radio wurden etliche Beiträge gesendet.

 Es gab hier die sehr kreativen Zeiten mit fast täglichen Beiträgen und es gab die Ruhepausen. Es gab sehr interessanten Austausch und auch engagierte Diskussionen. Seit einiger Zeit sind nur noch gelegentlich neue Posts zu finden. Im Jahr 2011 waren es im Schnitt 4 Beiträge im Monat und auch in diesem Jahr werden es kaum mehr werden.

Umso erstaunlicher ist es, dass das Interesse der Leser nicht abgeklungen ist, sondern sehr konstant bei 250 - 300 Aufrufen am Tag geblieben ist. Die meisten davon sind naturgemäss aus dem deutschsprachigen Raum, aber es gibt auch treue Leser in den USA, in Frankreich, England, Holland und natürlich auch in Portugal, wo ich ja lebe und die meisten Beiträge schreibe. Hinzu kommen, neben ein paar exotischen Ländern wie China, Indien, Iran oder andere, mittlerweile auch regelmässige Aufrufe aus Russland, Australien und Neuseeland.

Auch wenn sich zu einigen Lesern im Laufe der Zeit ein freundschaftlicher Kontakt entwickelt hat, Fakt ist: Ich kenne die allermeisten von euch überhaupt nicht und wir hatten noch nie Kontakt. Aber offensichtlich verbindet uns doch die Liebe zu unserem wunderbaren Herrn oder zumindest ein Interesse an Jesus und der frohen Botschaft des Evangeliums. Gelegentliche Mails und Kommentare haben mir immer wieder die Wertgeschätzung meiner Beiträge angezeigt, was mich sehr freut.

Da es nun in Kürze hier glatte 200.000 Seitenaufrufe sein werden, möchte ich das zum Anlass nehmen, mich bei allen Lesern sehr herzlich für das Interesse zu bedanken und hoffe, dass mir auch weiterhin interessante Themen, Denkanstösse und Erkenntnisse gegeben werden, um sie hier mit euch zu teilen.

In der Liebe Jesu verbunden
Gruß und Segen
Bento


Und was immer ihr tut in Wort oder Werk, das tut im Namen des Herrn Jesus und danket Gott dem Vater durch ihn.
Kol.3:17 

***

Freitag, 23. November 2012

"Yes we can!"


"Ich kann alles, denn ich bin ein Kind / ein Sohn / eine Tochter Gottes!"

So oder so ähnlich denken und reden heute viele Vertreter einer neuen "ausgewählten Generation" von Christen, die von sich selber sagen, dass sie "alles haben wollen, was der Vater hat". Es gibt heute nicht wenige Gemeinden, in der diese Botschaft in verschiedenen Varianten gebetsmühlenartig zu hören ist.
Man muss sich nur seiner Identität als Königskind bewusst sein und schon steht einem Christen die gleiche Vollmacht zur Verfügung, in der Jesus selber handelte.

Glaubst du das auch?
 ...oder erkennst du hier die verdrehte Aussage eines falschen Evangeliums?

Das hört sich in der Bibel nämlich ganz anders an:

Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht.
Joh 5:19

Ich kann nichts von mir selbst tun.
Joh 5:30a

Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen!
Darum will ich mich am liebsten meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.

2.Kor.12:9

Hier spricht Demut und Schwachheit,  anstatt Identität und Stärke!

Aber sagt Paulus nicht auch, er könne alles?

Ich vermag alles in Christus, der mich stark macht.
Php 4:13 

Der Zusammenhang macht deutlich, dass es hier darum geht "alles ertragen" zu können in Christus.
"In Christus" zu bleiben und "Christus in uns" ist das Geheimnis aller Kraft und allen Vermögens - und wenn es "Christus in uns" ist der handelt, dann bleibt für uns kein Rühmen übrig!

Jesus selber stellt eins immer wieder sehr klar heraus:

ICH SELBER KANN GAR NICHTS!

Nur in dieser Geisteshaltung kann der Vater uns dann über alle Maßen geistlich segnen:

 Selig sind die geistlich Armen; denn ihrer ist das Himmelreich! 
Mat 5:3



Die Aussagen dieser "Gotteskinder" sind hingegen selbstzentriert und richten sich auf das was "ich bin" -
die Aussagen von Jesus und Paulus sind in völliger Selbstlosigkeit und Demut auf den Vater bzw. auf Christus als die Quelle aller Kraft ausgerichtet - welch ein Unterschied.

Also Vorsicht!

Euer Rühmen ist nicht gut. Wisst ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? 
1.Kor.5:6

Auch wenn diejenigen, die in obiger Weise denken und reden, dir wortreich erklären werden, dass sie eigentlich genau das selbe meinen:
Es sind nicht einfach nur andere Worte, es ist eine andere Geisteshaltung, die aus einem anderen Evangelium entspringt!

Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr es wohl.

2.Kor.11:4  

Jesus sah das Aufkommen einer solchen Geisteshaltung und warnte die Gemeinde in den Sendschreiben der Offenbarung davor und erklärt auch gleich, wie diese Verirrung wieder geheilt werden kann:

Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluß und bedarf nichts! und weißt nicht, daß du elend und erbärmlich bist, arm, blind und bloß! Ich rate dir, Gold von mir zu kaufen, geläutert im Feuer, auf daß du reich werdest; und weiße Kleider, auf daß du bekleidet werdest, und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde; und Augensalbe, deine Augen zu salben, auf daß du sehen mögest. Ich überführe und züchtige, so viele ich liebe. 
Sei nun eifrig und tue Buße! 

Off.3:17-19

***


Hier ist ein weiterer Artikel zu diesem Thema zu finden:
Ichbezogenheit in der Verkündung

Samstag, 17. November 2012

Weltuntergang



Am 22.12. ist es also mal wieder soweit!
Alle falschen Propheten werden auffliegen und sich irgendwie herausreden, aber Jesus wird wie immer recht behalten:

Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.
Von jenem Tage aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel der Himmel, sondern mein Vater allein.

Mat 24:35,36

***

Sonntag, 11. November 2012

"Mitmachgottesdienste"

Gestern las ich folgende Notiz:

"..Ich bin gespannt, wie morgen unser Mitmachgottesdienst laufen wird. Vieles ist spontan und lebt von den Beiträgen der Anwesenden. Viel ist möglich: Vom Chaos, über Passivität, bis hin zu einem bunten und ermutigenden Miteinander. Die letzte Option wurde bei den ersten beiden Mitmachgottesdiensten umgesetzt. Deswegen steigt meine Zuversicht... let the spirit flow! :-) "

...was für eine geniale und einfache Idee meines Freundes Pastor Dirk Koeppe aus Berlin!!
Wie leicht und unspektakulär kann man doch die religiösen Strukturen von "Akteure und Publikum" ablegen und in den Willen Gottes zurückkehren...
das ist sehr NACHAHMENSWERT lieber Bruder und fettesten Segen euch allen!

Wie ist es nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein JEDER VON EUCH einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.
1.Kor.14:26

***

Der Glaube und das Reich Gottes

.. wo ist denn da der Unterschied?

Unser Glaube steht auf dem Wort!

Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.
Röm.10:17

Das Reich Gottes besteht allerdings ausdrücklich NICHT in Worten, sondern in Kraft:

Denn das Reich Gottes besteht nicht in Worten, sondern in Kraft!
1.Kor.4:20

Heute haben wir demnach viele Glaubende, aber wir haben wenig Reich Gottes.

Predigen wir also nichtmehr nur den Glauben, sondern predigen wir wieder  

das Reich Gottes auf Erden

wie wir es ja auch im "Vater unser" erbitten und wie es Jesus und die ersten Jünger auch taten, damit sich Gottes Wahrheit und Wirklichkeit wieder machtvoll erweist:

Und Jesus ging umher im ganzen galiläischen Lande, lehrte sie in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk.
Mat 4:23


Sie aber gingen aus und predigten an allen Orten; und der HERR wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen.  
Mk.16:20 

Das Volk aber hörte einmütig und fleißig zu, was Philippus sagte, und sah die Zeichen, die er tat. Denn die unsauberen Geister fuhren aus vielen Besessenen mit großem Geschrei; auch viele Gichtbrüchige und Lahme wurden gesund gemacht. 
Da sie aber den Predigten des Philippus glaubten vom Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi, ließen sich taufen Männer und Frauen.
Apg.8:6,7,12

***

Sonntag, 4. November 2012

Dass heute bloß niemand die Versammlung versäumt!

 ..indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen sehet. Denn wenn wir mit Willen sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig,  sondern ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verschlingen wird...
(Heb 10:25-27)

Ohh, das sind ja schreckliche Aussichten für jeden, der heute nicht in der Kirche erscheint und somit "willentlich sündigt"!
..doch Moment mal - ist hier wirklich von der örtlichen Gemeindeversammlung die Rede?

Das griech. Wort "episunagōgē " wird niemals für die Gemeindeversammlung verwendet (dafür steht IMMER das Wort ekklēsia) und es kommt in der Schrift sonst nur noch ein einziges Mal vor - dort geht es um die innige Gemeinschaft und das "Versammelt sein mit Christus":

Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unseres Versammeltwerdens zu ihm hin...
(2Th 2:1) 

Wenn dieses "Versammelt sein" mit Jesus tatsächlich in einer Gemeindeversammlung stattfindet und auch Standard ist, dann wird das mit Sicherheit niemand versäumen wollen, denn es wird nicht nur das Wort gepredigt, sondern Jesus selber wird es machtvoll betätigen und Menschen werden gesund, befreit und erneuert -

Sie aber gingen aus und predigten an allen Orten; und der HERR wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen.
(Mar 16:20) 

auch die dazukommenden Ungläubigen werden nicht unberührt bleiben:

..das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und also, auf sein Angesicht fallend, wird er Gott anbeten und verkündigen, daß Gott wirklich unter euch ist. 
(1.Kor.14:25) 

Wenn wir allerdings nur religiöse Zusammenkünfte abhalten, in denen zwar über Jesus geredet wird, er aber gar nicht in unserer Mitte durch die wunderbaren Gaben des Geistes wirksam ist, weil wir uns nur miteinander versammeln, dann ist das genau das, wovor wir im Hebräerbrief so eindringlich gewarnt werden:

Die Versammlung hat die Versammlung mit ihrem Herrn verlassen!

Eine solche Versammlung wird dann u.U. mit dieser Schriftstelle sogar versuchen ihre Mitglieder einzuschüchtern, damit sie das sinnlose Treiben nicht beenden und Buße tun, sondern weiterhin an den religiösen Zeremonien teilnehmen...

Lasst uns also die Versammlung nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist!

***

Montag, 29. Oktober 2012

Christ oder Nachfolger?

"Christen" ist eine Bezeichnung aus der Welt für die Jünger Jesu!

Es begab sich aber, daß sie ein ganzes Jahr in der Gemeinde beisammen blieben und eine beträchtliche Menge lehrten, und daß die Jünger zuerst in Antiochia Christen genannt wurden.
(Apg.11:26)

Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, du überredest mich, daß ich ein Christ werde.  
(Apg.26:28)

NIEMALS bezeichnet sich in der Schrift irgend jemand selber als Christ, und nur EIN EINZIGES MAL werden Nachfolger so genannt:

Leidet er aber als ein Christ, so schäme er sich nicht; er ehre aber Gott in solchem Fall.  
(1.Pet.4:16) 

Hier geht es im Zusammenhang um "die Leiden Christi" und daher steht an dieser Stelle auch der direkte Bezug zum "Christus".

Denn gleichwie die Leiden Christi sich reichlich über uns ergießen, so fließt auch durch Christus reichlich unser Trost.  
(2.Kor.1:5) 

Die Leiden Christi sind zwar ein untrennbarer Bestandteil der Nachfolge und kommen aus der Welt über uns, sie sind aber keineswegs die "Hauptsache" der Nachfolge!

Warum sollten wir uns also selber so nennen? 

Wir sind doch vielmehr Kinder Gottes, wir sind Erben der Herrlichkeit uswusw...

..und in Bezug auf Jesus sind wir Schüler unseres Herrn, weil wir auf Seine Stimme hören und ihm nach-folgen!

Und die beiden Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach.

(Joh 1:37) 

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach.
(Joh 10:27)
 
Jesus hat uns auch nicht befohlen "Christen" zu machen (das hört sich so nach einem "fertigen Produkt" an), sondern vielmehr Jünger (das sind Schüler / Lernende / Nachfolger) - und das ist ein (lebenslanger) Prozess!

Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie alles halten, was ich euch befohlen habe.
(Mat 28:19,20a) 

Wer also kein Lernender bleibt und innerhalb des Leibes (die Gemeinde) in allem wächst was uns Jesus (das Haupt des Leibes) sagt, der mag zwar ein "Christ" genannt werden, aber er ist eben kein Jünger Jesu...

Die Wahrheit festhaltend in Liebe, laßt uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus.
(Eph 4:15) 


***

Ich bin mir selbstverständlich über die Bedeutung des Begriffs Christus als "der Gesalbte" im Klaren, und dass auch wir mit dem Heiligen Geist gesalbt sein müssen, um überhaupt Nachfolger sein zu können. Dennoch bin ich der Ansicht, dass wir diesen Begriff vermeiden sollten, denn er steht heute eben für alles andere, als für eine vom Geist erfüllte Nachfolge...

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Obama oder Romney?

Meine lieben amerikanischen Freunde und Leser,
bitte vergesst es nicht bei all dem Trubel:



(egal wer Präsident ist, Jesus ist König!)

Geliebte, da es mir ein großes Anliegen ist, euch von unsrem gemeinsamen Heil zu schreiben, halte ich es für notwendig, euch zu schreiben mit der Ermahnung, daß ihr für den Glauben kämpfet, der den Heiligen ein für allemal übergeben worden ist. Es haben sich nämlich etliche Menschen eingeschlichen, für die schon längst folgendes Urteil geschrieben worden ist: «Gottlose, welche die Gnade unsres Gottes in Ausgelassenheit verkehren und den 
EINZIGEN HERRSCHER
 und Herrn, Jesus Christus, verleugnen.» 
(Jud.1:3+4) 

***

Freitag, 28. September 2012

Bezahlte Pastoren und andere geistliche Dienste (Teil 2 - Einwände näher betrachtet)

Der vorangegangene Post hat erwartungsgemäss einigen Widerspruch ausgelöst.

Dieses Thema ist jedenfalls von allgemeinem Interesse und betrifft praktisch alle Versammlungen. Ich möchte daher im Folgenden noch einige relevante Bibelstellen näher beleuchten, die in diesem Zusammenhang gerne dafür herangezogen werden, die heute übliche Praxis der Lohnzahlungen für geistlichen Dienst zu rechtfertigen.


Andere Gemeinden habe ich beraubt und von ihnen Sold genommen, um euch zu dienen;
2.Kor.11:8

Paulus wurde für eine bestimmte Aufgabe von einer Gemeinde unterstützt - sowas ist völlig ok und hat überhaupt nichts mit dem Thema zu tun, das ich angesprochen habe. Das wird auch sehr deutlich, wenn man seine Aussage im Zusammenhang liest:

Oder habe ich Sünde getan, indem ich mich selbst erniedrigte, damit ihr erhöht würdet, daß ich euch unentgeltlich das Evangelium Gottes verkündigt habe?
Andere Gemeinden habe ich beraubt und von ihnen Sold genommen, um euch zu dienen; und als ich bei euch war und Mangel litt, bin ich niemand beschwerlich gefallen; denn meinem Mangel halfen die Brüder ab, die aus Mazedonien kamen; und in allem habe ich mich gehütet, euch zur Last zu fallen, und werde mich ferner hüten.
2.Kor.11:7-9

im Übrigen prangert er ja hier grade die Verführung durch falsche Apostel an, die sich überheben und die Gemeinde "aufzehren und ausnehmen" und stellt dem seine eigenes Verhalten und seine Entbehrungen entgegen...

Ihr ertraget es ja, wenn jemand euch knechtet, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand von euch nimmt, wenn jemand sich überhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt...
2.Kor.11:20

In diesem Zusammenhang sind die Aussprüche aus Vers 8 wohl eher ironisch zu verstehen."unentgeltlich das Evangelium Gottes verkündigt ... andere Gemeinden habe ich "beraubt" und von ihnen "Sold" genommen, um euch zu dienen;"  - Paulus macht soetwas gerne, besonders wenn es um das Thema gesunde Lehre und Geld geht.

...Menschen, welche verdorbenen Sinnes und der Wahrheit beraubt sind und die Gottseligkeit für eine Erwerbsquelle halten, von solchen halte dich ferne!
Es ist allerdings die Gottseligkeit eine bedeutende Erwerbsquelle, wenn sie mit Genügsamkeit verbunden wird.
1.Tit.6:5,6


Paulus war jedenfalls nirgendwo fest angestellt oder erhielt einen "Lohn", wie es heute so häufig der Fall ist - er bekam und nahm nur dann Geld von den Geschwistern, wenn ein best. Bedarf dafür war - also wenn er aus irgend einem Grund nicht selber für seinen Lebensunterhalt sorgen konnte, wie er das sonst jedenfalls tat:

Wir haben auch nicht umsonst bei jemand Brot gegessen, sondern mit Mühe und Anstrengung Tag und Nacht gearbeitet, um niemand von euch zur Last zu fallen.
2.Thess 3:8

Ihr wißt selbst, daß für meine Bedürfnisse und für diejenigen meiner Gefährten diese Hände gesorgt haben.
Apg.20:34


Eine weitere Schriftstelle wird auch gerne herangezogen:

Also hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkündigen, verordnet, vom Evangelium zu leben.
1.Kor.9:14 

Das entscheidende Wörtchen, dass hier fast alle gängigen Bibeln mit "vom" übersetzten ist das griech. "ek" - es ist eine primäre Präposition, eine "Erkennung der Herkunft" und hat allgemein die Bedeutung "aus / nach / unter".
Wer das Evangelium predigt, soll also aus, bzw. nach oder unter dem Evangelium leben. Das macht Sinn.

Was genau bedeutet das nun bezgl. der Frage nach den leiblichen Grundbedürfnissen von Nahrung, Kleidung und Unterkunft? Sollen diese gesichert sein, DAMIT wir das Evangelium predigen, oder werden sie gesichert sein, WEIL wir das Evangelium predigen? Das Gesamtzeugnis der Schrift legt mit Sicherheit nahe, die zweite Antwort richtig ist.

So seid nun nicht besorgt, indem ihr saget: Was sollen wir essen? oder: Was sollen wir trinken? oder: Was sollen wir anziehen? denn nach allem diesem trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles bedürfet. Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles hinzugelegt werden.
Mt.6.31-33

Bedenken wir nur, dass Jesus das Trachten nach und das Sorgen um die leiblichen Bedürfnissen als ein heidnisches Tun branntmarkt (Vers 32), kann man schnell erkennen, dass "nach dem Evangelium zu leben" eine völlig andere Bedeutung haben muss, als die Absicherung der Grundbedürfnisse eines Arbeiters im Weinberg sicherzustellen.
Vielmehr bedeutet es, ganz im Vertrauen auf Sein Wort den Dienst im Reich Gottes zu tun, und der Vater wird sich dann um die leiblichen Bedürfnisse kümmern.

Wie genau geschieht das denn?
Gott wird ja nicht immer Wachteln vom Himmel regnen lassen...

Gemäss dem Vorbild des Paulus, dass wir gehalten sind nachzuahmen, ist dies zuallererst einmal die eigene Versorgung und die der Mitarbeiter durch die eigenen Hände Arbeit zu ermöglichen und sicherzustellen. Ist dies in gewissen Fällen nicht möglich (z.B. durch einen Aufenthalt im Gefängnis oder sonstige Bedrängnisse), so hat Paulus auch keine Probleme damit "Mangel" zu leiden:

Ich weiß sowohl erniedrigt zu sein, als ich weiß, Überfluß zu haben; in jedem und in allem bin ich unterwiesen, sowohl satt zu sein als zu hungern, sowohl Überfluß zu haben als Mangel zu leiden.
Php.4.12

Andererseits ist in solchen Fällen selbstverständlich die Gabe der Geschwister willkommen und ein "Wohlgeruch" vor Gott (Vers 18).

Dies alles  ist ein völlig normales, biblisch oft bezeugtes Geschehen:

 So diene euer Überfluß ihrem Mangel diese teure Zeit lang, auf daß auch ihr Überfluß hernach diene eurem Mangel und ein Ausgleich geschehe; 
2.Kor.8:14

All das hat also überhaupt nichts damit zu tun, dass irgendjemand von irgendjemandem für "geistliche Dinenste" bezahlt wird!

...

Gerne wird auch diese Stelle hier zitiert:

Denn die Schrift sagt: "Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden", und: "Der Arbeiter ist seines Lohnes wert".
1.Tit.5:18

Schon ein Blick auf den Zusammenhang macht sehr deutlich, dass es auch hier nicht um die leibliche Versorgung geht:

 - Die Ältesten, welche wohl vorstehen, laß doppelter Ehre würdig geachtet werden, sonderlich die da arbeiten in Wort und Lehre.
Vers 17

Es geht also um Ehrerbietung, nicht um materielle Dinge - denn:

Wenn aber jemand für die Seinigen und besonders für die Hausgenossen nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlechter als ein Ungläubiger.
(Vers 8)

Aha!
Diese Aussage allein ist eigentlich schon dazu geeignet, den ganzen unwürdigen Handel im Hause Gottes zu beenden und auch jeder Diskussion darüber, was hier gut und rechtens ist, ein Ende zu bereiten!

Lediglich die "Witwen", also diejenigen, die keinen Versorger haben, sie sollen von einem Gläubigen (Familienmitglied) mitversorgt werden - und nur, falls sie wirklich niemanden sonst haben der ihnen helfen kann, sollen sie in den Genuß der Hilfeleistung und Versorgung durch die gesamte Gemeinde kommen:

 Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, so leiste er ihnen Hilfe, und die Versammlung werde nicht beschwert, auf daß sie denen Hilfe leiste, die wirklich Witwen sind.
1.Tit.5:16

Dies ist auch die biblische Grundlage für Sammlungen in den Gemeinden:
Sie sollen den Hilfsbedürftigen zugute kommen, denn dies ist Teil des wahren Gottesdienstes!

Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt erhalten.
Jak.1:27 

Es ist schon sehr krass, wie sich heute soviele geistliche Leiter bedenkenlos in dieser wichtigen Frage der Versorgung, mit den Denkweisen der Welt beflecken und gewillt sind, den Stand eines Ungläubigen oder einer mittellosen Witwe ohne Familie einnehmen - und das wird in den Versammlungen als völlig normal angesehen.

Dies alles kann man nur als völlige Verwirrung bezeichnen, eine Fehlentwicklung und eine Verkehrung der geistlichen Grundlagen einer neutestamentlichen Gemeinde.


Jesus selber macht es sehr deutlich, dass der geistliche Dienst absolut nichts mit einem Dienst für Geld gemeinsam hat:

Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. 
Mat 6:24

***

Mittwoch, 26. September 2012

Bezahlte Pastoren und andere geistliche Dienste

..sind ein heikles Thema, denn sie werden heute fast überall als "normal" angesehen.

Selbstverständlich soll jeder Bedarf gedeckt sein - nur die Frage ist: 
Wie kommt das zustande und was ist eigentlich unser "Bedarf"??

Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen!
(1.Ti 6:8)

Auch wenn es uns so unendlich "unrealistisch" erscheint:
Jesus selber war uns hierin nicht nur ein leuchtendes Vorbild, er machte auch sehr deutlich, um was wir uns tatsächlich zu kümmern haben, und was uns (dann!) von unserem himmlichen Vater hinzugefügt werden wird:

So seid nun nicht besorgt, indem ihr saget: Was sollen wir essen? oder: Was sollen wir trinken? oder: Was sollen wir anziehen? denn nach allem diesem trachten die Heiden; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles bedürfet.
  Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.

(Mat 6:31-33)

Weil und wenn wir aber keine neutestamentliche und geistgewirkte Gemeinde sind, die nach biblischem Vorbild lebt und handelt -

Alle Gläubigen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam; die Güter und Habe verkauften sie und verteilten sie unter alle, je nachdem einer es bedurfte.
 (Apg.2:42-45 - siehe auch 1.Kor.14:25 uva.),

...müssen wir eben auf die "bewährten Methoden" dieser Welt, oder die Statuten des Alten Bundes (Gesetz) zurückgreifen und ein vom "Zehnten" (feste Abgaben) bezahltes Priestertum etablieren.

Deutlicher kann man den geistl. Bankrott und die faktische Gleichstellung mit der Welt wohl nichtmehr dokumentieren, und dabei auch dem ausdrücklichen Wort des Herrn widersprechen:

Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus; 

umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt.
(Mt.10:8):

Abgesehen davon, dass der Dienst der meisten "Hauptamtlichen" heute in den seltensten Fällen den ersten Teil (Auftrag) von diesem Wort Jesu erfüllt, so sind mindestens genauso selten solche zu finden, die den zweiten Teil (Art und Weise) auf sich beziehen würden...

Könnte es vielleicht sein, dass der auffällige Mangel an geistlicher Autorität z.B. über die unreinen Geister (Dämonen) genau damit zusammenhängt, dass wir Jesu Vorgabe hier so vehement misschten?

Stattdessen haben wir bezahlte Performer, die für ihre Dienste vom Publikum Geld annehmen - das ist dann u.U. zwar unterhaltsam wie im Theater oder im Kino, aber es ist der Tod jeder geistlichen Leiterschaft, (deren Aufgabe und Legitimation darin besteht, dass ALLE in die Fülle des Geistes gelangen - Eph.4:11-14) - und es ist somit in aller Regel auch das Ende neutestamentlichen Gemeindelebens.




Auch wenn wir uns schon so sehr an die Akteure / Publikum - Situation gewöhnt haben:
Gott hat einen anderen Plan und andere Mittel!

Dienet einander, JEDER mit der Gabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfachen Gnade Gottes:
 (1.Pet.4:10).

Auch wenn es oft noch "sehr lebendig" aussieht (Livemusik, Vorträge mit Overhead-Projektoren in angenehm klimatisierten Räumen usw), wenn nicht die Gabe eines JEDEN im Gemeindeleben aktiv werden kann und wird, ist es sicher nicht das geistliche Leben aus Gott!


Paulus hat auch noch etwas interessantes zum Thema beigetragen:

Denn ihr selbst wisst, wie ihr uns NACHAHMEN sollt; denn wir haben nicht unordentlich unter euch gewandelt,
noch haben wir von jemand Brot umsonst gegessen, sondern wir haben mit Mühe und Beschwerde Nacht und Tag GEARBEITET, um nicht jemand von euch beschwerlich zu fallen.
Nicht daß wir nicht das RECHT DAZU HÄTTEN, sondern auf daß wir uns selbst euch zum VORBILD gäben, damit ihr uns NACHAHMT. 

(2.Thess. 3:7-9)

Man beachte:
Bei Paulus handelte es sich um einen überregionalen Dienst mit Reisetätigkeit usw.
Dass Älteste, Diakone, Hirten oder Lehrer innerhalb einer Versammlung ein "Gehalt" für ihren Dienst bezogen haben, ist mind. aufgrund dieser Mahnung völlig auszuschließen und als eine Fehlentwicklung zu betrachten.
***

Gelegentlich habe ich hier auf dem Blog schon zu diesem Thema geschrieben und in einem 2.Teil werde ich noch die üblichen Einwände genauer unter die Lupe nehmen.

Dienstag, 28. August 2012

Prophetischer Traum 2


Ich sitze mit meiner Familie am Tisch. Eine alte Nachbarin kommt vorbei und geht mit schmerzverzerrtem Gesicht eine Treppe hinunter. Sie habe Arthrose wird mir gesagt. Ich bekomme auf´s Herz zu ihr zu gehen und ihr die Hände aufzulegen und zu beten, was ich auch tue. Ein Gebet in der Kraft Gottes mit Handauflegung. Es ist ein Ringen mit den Mächten, die diese Frau beherrschen. Meine Hand und das schmezende Knie werden sehr heiß und die Frau ist dann geheilt.

Große Freude und Dankbarkeit erfüllen mein Herz!

Etwas erschöpft, aber erfüllt von Freude und Hl.Geist gehe ich die Treppe wieder hinauf, wo mir eine religiöse Schwester sehr erbost entgegenkommt und mich fragt, ob ich nicht mitbekommen habe, was ich meiner Mutter damit angetan hätte, denn sie musste sich übergeben, weil ich da mit Geistern hantieren würde uvm...

Ich versuche zu erklären, dass ich nur tue, was Jesus uns aufgetragen hat und dass es deshalb der Heilige Geist sei, der hier wirksam ist. Doch sie will es nicht hören und verstehen, sondern macht mich weiter für den schlechten Zustand meiner Mutter verantwortlich...

....

Was für ein hammerstarker und prophetischer Traum!

Wie oft tun wir nicht, was Jesus sagt und der Geist uns aufträgt, weil wir die Reaktion der Menschen fürchten und wir mit der leiblichen Natur in Streit geraten...

JESUS; bitte nimm ALLES aus unseren Herzen was uns hindern will und schenke voll ein, damit wir stets im Geist wandeln und der Vater verherrlicht wird!
 

Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist und den Geist wider das Fleisch; diese widerstreben einander, so daß ihr nicht tut, was ihr wollt.
Gal 5:17

***



Vor Jahren hatte ich schonmal einen ähnlichen Traum. Danach geschahen große Veränderungen in meinem Leben...

Montag, 27. August 2012

"nachgesalzen"

Durch Rückmeldung wurde mir klar, dass das "Ironische" am Ende des letzten Blogartikels wohl nicht ganz eindeutig war und damit der gesamte Beitrag mißverstanden werden konnte.

Ich habe den Artikel daher nochmal überarbeitet und etwas "nachgesalzen"

Euer Wort sei allezeit in Gnade, mit Salz gewürzt..
Kol.4:6b 


*

Sonntag, 26. August 2012

Das moderne (reduzierte) Evangelium

 Heute wird nach einer mehr oder weniger feurigen "Jesus liebt dich-Predigt" gerne mal zum Abschluß noch schnell "Jesus angenommen" und ein "Übergabegebet" nachgeplappert - diese Art von "moderner Evangelisation" greift wie eine Seuche überall um sich. Sie produziert i.d.Regel bestenfalls ein Strohfeuer und bringt wohl nur in seltenen Fällen echte Nachfolge hervor.

Das Ganze basiert auf einer reduzierten Form von Verkündigung, in der wichtige Teile "amputiert" worden sind, wie etwa die tatsächliche Gotteserkenntnis bzw. Sündenerkenntnis, damit auch die Notwendigkeit der Buße (Umkehr) und das Abwenden vom "alten Leben", auch verzichtet man gerne auf die Machterweise Gottes und deshalb auch auf Heilung und Befreiung, und besonders gerne wird die Taufe einfach unterschlagen - ein simpler und eindeutiger Auftrag Jesu, die zum Glauben gekommenen Menschen durch die Taufe zu Jüngern zu machen, wurde durch Traditionen und theologisches Gezerre bis zur Unkenntlichkeit verschüttet!

Wenn es also bei dieser Art von "moderner Evangelisation" um die Frage geht, wie man errettet wird, ist daher einer der beliebtesten Verse dieser hier:

"Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du gerettet werden, du und dein Haus!"
(Apg.16:31)

Aha, da steht es doch - so einfach ist das!

...ja, das steht da, doch was war tatsächlich geschehen?


1. Christen beten und lobsingen trotz ihrer misslichen Lage (in einem finsteren Verließ die Füße im Block zu haben, ist nicht sehr komfortabel) und loben Gott vor allen Anwesenden:

Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott mit Gesang, und die Gefangenen hörten sie.
(V.25)



2. Das machtvolle Eingreifen Gottes setzt die Gefangenen frei:

Plötzlich aber entstand ein großes Erdbeben, so daß die Grundfesten des Gefängnisses erschüttert wurden, und alsbald öffneten sich alle Türen, und die Bande aller wurden los.
(V.26)

3. Der Kerkermeister erwacht aus seinem Schlaf und realisiert, dass er eigentlich des Todes ist:

Da erwachte der Kerkermeister aus dem Schlaf, und als er die Türen des Gefängnisses geöffnet sah, zog er das Schwert und wollte sich töten, weil er meinte, die Gefangenen seien entflohen.
(V.27)

4. Die befreiten Gefangenen fliehen nicht, sondern achten das Recht und das Leben der anderen (des Kerkermeisters) höher, als ihre eigene Freiheit:

Aber Paulus rief mit lauter Stimme und sprach: Tue dir kein Leid an; denn wir sind alle hier!
(V28)

5. Ein bis dahin brutaler Kerkermeister (und er war bestimmt kein zimperlicher Geselle - siehe z.B. V.24) erkennt die Größe Gottes in alledem, verlangt nach Licht in der Dunkelheit und demütigt sich zutiefst mit Furcht und Zittern:

Da forderte er ein Licht, sprang hinein und fiel zitternd vor Paulus und Silas nieder.
(V.29)

6. Der nun radikal veränderte Kerkermeister führt die Menschen selber hinaus, deren Gefangenschaft er mit harten Mitteln durchgesetzt hatte, und entgegen dem ausdrücklichen Befehl der Obrigkeit, er erkennt dass er Errettung braucht und stellt die entscheidende Frage selber:

Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muß ich tun, damit ich errettet werde?
(V.30)

7. Nun kommt die Antwort auf die Frage, was einem solchen Menschen noch fehlt, um gerettet zu werden:

DER GLAUBE AN JESUS!

(s.o. V.31)

8. Der Kerkermeister erfährt nun die Frohe Botschaft im Wort des Evangeliums, dessen machtvolle Wirksamkeit er ja bereits erlebt hat:

Und sie redeten das Wort des Herrn zu ihm und allen, die in seinem Hause waren.
(V.32)

9. Er nimmt die Männer Gottes in sein Haus auf, versorgt die Wunden, die er und andere ihnen zugefügt haben, und lässt sich und alle, die durch das Wort zum Glauben gekommen sind

SOFORT TAUFEN:

Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab; und er wurde getauft, er und alle die Seinigen alsbald.
(V.33)


10. Er führt die Männer, die er bis vor Kurzem noch für gewöhnliche Verbrecher hielt, in´s Obergemach seines Hauses, hat mit ihnen fröhliche Tischgemeinschaft und preist Gott gemeinsam mit den Brüdern und seiner ganzen Hausgemeinschaft:

Und er führte sie hinauf in sein Haus, deckte den Tisch und frohlockte, daß er mit seinem ganzen Hause an Gott gläubig geworden war.
(V.34)


Wir sehen also, wie einfach es ist errettet zu werden...



Ja, Glaube ist der Schlüssel - doch damit ist keine "intellektuelle Zustimmung" unseres in einem günstigen Momment überzeugten Verstandes gemeint, sondern das lebendige, kraftvoll wirksame Vertrauen in das Wort und die Macht Gottes, der  uns durch Jesus in aufopfernder Liebe die ErLösung aus der Finsternis in das Licht Seiner Herrlichkeit eröffnet und bei dem es keine leeren Worte gibt:


Und der auf dem Throne saß sprach: 
Siehe, ich mache alles neu.
 Und er spricht zu mir: Schreibe, denn diese Worte sind gewiß und wahrhaftig. 
Off.21:5 


***



Hier ist noch ein weiterer Beitrag über die
Bollwerke
die sich gegen eine biblische Bekehrung erheben.

Freitag, 17. August 2012

Gibt es heute noch Propheten? (Teil 3 - Die Praxis)

In den vorangegangenen Beiträgen habe ich versucht einen eher ungewohnten Blick auf das Thema Prophetie zu eröffnen, jenseits der bekannten Sicht, dass ein Prophet Zukünftiges vorhersagt.

Doch alle theoretische Betrachtung bleibt grade hier ein "Trockenschwimmen" ohne Wasser und letztlich zählt nur die Praxis.

Ich möchte daher noch ein paar Erlebnisse als Beispiel anfügen.


Da war z.B. eine unvergessliche Begebenheit im vergangenen Jahr, als ich in Bielefeld in der Gemeinde "Hütte Davids" zu Gast war.

Ich war sehr freundlich bei meinem langjährigen Bloggerfreund Helmut aufgenommen worden und wir verbrachten ein sehr intensives Wochenende zusammen. Am Samstag vor dem Schlafen bat ich Gott noch darum, mir klar zu zeigen, was Er für mich hier vorbereitet hatte - es waren verschiedene Themen "im Raum", die nach klaren Antworten verlangten.

In dieser Nacht hatte ich dann einen seltsamen Traum:
Ich saß in einer fröhlichen Runde mit meinen portugiesischen Nachbarn am Tisch und begann irgendwie abfällig über andere Leute zu reden. Die Atmosphäre wurde dann sehr unangenehm und plötzlich merkte ich, dass ich über meine mit am Tisch sitzenden Nachbarn ablästerte...

..dieser Traum war mir am Morgen noch sehr bewusst, ich wusste allerdings überhaupt nicht, was er zu bedeuten hatte, denn wir haben hier ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu allen unseren Nachbarn.

Am Nachmittag in der Versammlung begann Greg Violi dann über das Thema Nächstenliebe zu reden und wodurch sie blockiert und verhindert wird - über tief im Herzen verborgenen Stolz, der oft über Generationen völlig unbewusst an die Kinder weitergegeben wird. Nationalstolz, Verachtung von Schwächeren, Abwertung von andersartigen Menschen usw. Während er so predigte, überführte mich der Heilige Geist von der Wahrheit meines Traumes - dass ich tatsächlich eine gewisse Überheblichkeit gegenüber den Portugiesen im Herzen hatte!

NIEMALS hätte ich je gedacht, dass soetwas in mir ist!
Das war wirklich heftig und nur durch diese Verbindung von Predigt und Traum wurde mir das so glasklar offenbart!

Ich halte sowohl den Traum, als auch die Predigt in dieser Sache für prophetisch, denn ich hätte tausend Predigten dieser Art hören können und hätte es wohl stets weit von mir gewiesen, dass solche Dinge in meinem Herzen sind.

In der 6 stündigen Versammlung gab es ohnehin noch heftige Wirksamkeit des Geistes undspäter gab ich noch Zeugnis von der Offenbarung und bekannte meine Herzenshaltung vor der Gemeinde - so wurde ich von dieser Sache nicht nur überführt, sondern auch befreit!

Gelobt sei Gott der Vater und Jesus unser Retter, der uns durch den Heiligen Geist in alle Wahrheit leitet!

"Und es wird geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, daß ich von meinem Geiste ausgießen werde auf alles Fleisch, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Jünglinge werden Gesichte sehen, und eure Ältesten werden Träume haben."
(Apg.2:17)

----------------

Eine andere Begebenheit:

Wir kommen Morgens in unsere Versammlung (etwa 60 Geschwister plus Gäste) und bei der Begrüßung fragt mich eine Schwester, was ich denn auf dem Herzen habe. Zunächst verneine ich, denn ich habe eigentlich nur auf dem Herzen, mit unseren Geschwistern zusammen Gott die Ehre zu geben. Doch sie läßt nicht locker. Daraufhin überlege ich, was es sein könnte und es fällt mir ein, dass wir durch eine Steuernachzahlung ziemlich in Bedrängnis sind. Ich erzähle der Schwester davon und sie fragt, wieviel es denn sei und dann fährt sie sofort(!) zum nächsten Bankautomaten und gibt mir genau den fehlenden Betrag!

Man wird leicht verstehen, dass der Lobpreis an diesem Tag besonders tief und ungehindert war!


Ein anderes Mal rede ich mit einem Bruder, der getrennt von seiner Frau lebt, aber beide kommen mit den beiden Kindern in unsere Versammlung.

Beim Gebet bekomme ich dann plötzlich völlige Klarheit über den Willen des Vaters für die Wiederherstellung dieser Ehe und proklamiere es laut über dem Bruder - spreche in der Kraft des Geistes in sein Leben...

Als wir uns das nächste Mal begegenen, ist die Familie wieder vereint!

HALLELUJA!!

--------------------

Noch eine andere Begebenheit finde ich auch sehr stark.

Mein Freund Martin Dreyer geht in Köln das erste Mal in ein neues Fitness-Studio.
Bei dem Gespräch mit dem Trainer kommt auch die Frage auf, was Martin denn so mache und er erzählt u.a. von dem Volxbibel-Projekt.

Daraufhin der Trainer:
"Ich habe früher auch mal an Gott geglaubt, aber jetzt schon lange nicht mehr."
Martin: "Ja, sie waren früher bei den Zeugen Jehovas und ihre Eltern sind es heute noch!"
Beide waren völlig baff wegen dieser Worte aus Martins Mund und es ergab sich daraufhin noch ein längeres Gespräch über den Glauben, der Trainer bekam eine Volxbibel geschenkt usw...

Eindeutig ein prophetisches Wort, denn Martin konnte das überhaupt nicht wissen!

Und sogar auf meine Knechte und auf meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geiste ausgießen, und sie werden weissagen.
(Apg.2:18)

----------

In diesem Sinne halte ich vieles für prophetisch, was direkt durch Worte, Träume, Begebenheiten oder auch den Klarblick geistgeleiteter Geschwister in unser Leben spricht und uns von der Wahrheit überführt - also von der Realität Gottes und Seines Sohnes und was Er
GRADE JETZT
für uns auf dem Herzen hat.


Wo keine Weissagung ist, wird das Volk zügellos; aber wohl ihm, wenn es das Gesetz bewahrt!
Mit bloßen Worten erzieht man sich keinen Knecht; denn wenn er sie auch versteht, so beugt er sich doch nicht darunter.
(Spr.29:18,19)


Den Geist dämpfet nicht,
die Weissagung verachtet nicht;
(1.Thess.5:19,20)


***


Montag, 13. August 2012

Gibt es heute noch Propheten? (Teil 2)

Hütet euch aber vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.
Mat 7:15

Denn es werden falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um so, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.
Mat 24:24

Wir alle sollten Jesu Warnungen vor den falschen Propheten sehr ernst nehmen, denn es sind etliche davon unterweg!
Es ist aber eine traurige Tatsache, dass diese Schriftstellen für viele Christen die Wichtigsten geworden sind, wenn es um das Thema Propheten geht.

Selbstverständlich kopiert und fälscht der Feind alles, um die Nachfolger zu verunsichern und in die Irre zu leiten, doch er tut das nur, weil er weis

wie machtvoll das Echte ist!

Über die falschen Propheten wird viel geschrieben und vor ihnen gewarnt - das begrüße ich und tue es auch selber.
In diesen Beiträgen soll es aber um die echten Propheten und die echte Gabe gehen.

Im ersten Teil habe ich besonders die allgemeine prophetische Rede (Weissagung) beleuchtet, eine äusserst wichtige geistliche Gabe, um die jeder Christ eifern soll.

Strebet nach der Liebe; eifert aber um die geistlichen Gaben, vielmehr aber, daß ihr weissaget.
1.Kor.14:1

Doch was ist mit dem Dienst der besonders dazu berufenen Propheten in einer Gemeinde? Was ist das Merkmal und was die Früchte, an denen wir sie erkennen sollen?

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Sammelt man denn Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln?
Mat 7:16

Es hat sich in weiten Kreisen die Vorstellung breit gemacht, ein Prophet sage uns hauptsächlich, was in der Zukunft geschehen wird - also die christliche Variante der Wahrsager, Geistmedien und Sternedeuter.
Ich denke, dass genau das eben nicht der Fall ist, denn uns ist von den geisterfüllten Schreibern der Bibel bereits ALLES detailliert vorhergesagt, was "in den letzten Tagen" zwischen Jesu Auferstehung und Seiner Wiederkunft am Ende der Welt geschehen wird.

Wer die Schrift kennt, und alles was um uns herum geschieht geistlich beurteilt, wird also nie im Unklaren sein, "was das Stündlein geschlagen hat". Darüber hinaus mögen präziesere Zeitangaben, was genau wann geschehen wird, aus menschlicher Sicht zwar interessant erscheinen, sie spiegeln m.E. aber eher eine verkappte "Sensationslust" wieder, als wirkliches geistliches Leben, denn der auferstandene Herr sagt ausdrücklich:

Es gebührt euch nicht, zu wissen Zeit oder Stunde, welche der Vater seiner Macht vorbehalten hat;
Apg.1:7

Jesus stellt das Leben im Geist sogar ausdrücklich diesem menschlichen "Wissensdrang" entgegen und zeigt unsere eigentliche Aufgabe auf:

..sondern ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, welcher auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein zu Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Apg.1:8

Eben deshalb halte ich jene sogenannten Propheten, die genau auf dieser Ebene "dieses Jahr wird dies und das geschehen - wir werden Erweckung erleben usw.", für bereits enttarnt, oder zumindest für höchst verdächtig, wie ich in einem anderen Artikel ausgeführt habe.


Wir haben zwar auch das Beispiel des Agabus, der Geschehnisse in der nahen Zukunft vorraussagte und die Gemeinde, bzw Paulus davor warnte (Apg.11:28 / 21:10), doch den eigentlichen Dienst der Propheten in einer Gemeinde sehe ich besonders darin, die Entwicklungen in der Gemeinde und auch bei den einzelnen Geschwistern rechtzeitig zu erkennen und eben auch ANZUSPRECHEN -und uns ggf. zur Buße (Umkehr) zu rufen bevor Schaden entsteht!




Ist z.B. ein Bruder oder eine Schwester in Gefahr, in einer (unehelichen) Beziehung "einen Schritt zu weit" zu gehen, so kann ein Prophet das im Geist wahrnehmen und ihn oder sie direkt darauf ansprechen - dies geschieht i.d.Regel BEVOR diese Situation überhaupt auftritt oder irgendjemand sie für möglich hält. Solchermassen persönlich gewarnt, ist man in der entsprechenden Lage viel eher gewappnet zu widerstehen und auf dem graden Weg zu bleiben, denn Gott selber hat ja im Geist durch einen Bruder zu uns geredet!
Ist das Debakel allerdings bereits geschehem und hat Satan einmal den "Fuß in der Tür", dann wird der Schaden und die Verwirrung groß sein, was denn NUN das Beste zu tun sei - (z.B. wenn ein Kind gezeugt wurde usw.)

Die Frucht, an der man die wahren Propheten erkennen kann, ist also dass das geistliche Leben der Nachfolger und damit auch der gesamten Gemeinde bewahrt bleibt.

Propheten halten also gewissermassen "den Weg frei", damit das Evangelium nicht gehindert wird durch perönliche Fehltritte der Geschwister oder Fehlentwicklungen in der Gemeinde..

Es gibt also auch einen evangelistischen Aspekt des prophetischen Dienstes.
Als Jesus zu der Frau am Brunnen sagte: "Geh und hole deinen Mann" (Joh.4:16), so handelte Er darin als Prophet, was die Frau auch sofort erkannte, denn er deckte die "Schwachstelle" im Leben der Frau auf, so dass sie die Wahrheit überhaupt erst erkennen konnte.

Das Weib spricht zu ihm: HERR, ich sehe, daß du ein Prophet bist.
Joh 4:19

Dass dieser wichtige Dienst (im Verhältnis zu den Hirten und Lehrern) heute meist arg in den Hintergrund gedrängt wurde und man sich damit begnügt, vor den falschen Propheten zu warnen, liegt wohl daran, dass der Dienst sehr perönlich ausgerichtet ist. Hirten haben ein Augenmerk auf unsere Seelen, Lehrer vermitteln die Lehre - all das lassen wir uns gerne gefallen, aber wenn jemand ein Wort direkt "in unser Leben spricht", dann verbitten wir uns das und fühlen wir uns unwohl oder in unserem "freien Willen" gehindert. Wir haben dann ja auch nicht mehr so leicht die Möglichkeit "wegzugucken" und uns dem Gesagten gänzlich zu entziehen. Wir können eine Warnung zwar immernoch ignorieren, aber es ist nunmal ein Unterschied, ob irgendwo ein Schild uns allgemein vor "Steinschlag" warnt (wie es die Schrift tut), oder ob ein Prophet uns sagt:

"Wenn du diesen Weg gehst, wird der Stein dich selber treffen".

Diese Richtungsweisung und Korrektur kann sich aber genauso auf die ganze Gemeinde beziehen.
Steht z.B. zur Diskussion, ob ein bestimmte Mission begonnen, ein Verbindung eingegangen, eine Investition getätigt werden soll o.ä., so kann ein Prophet "jenseits aller Argumente" im Geist hinter die Kulissen sehen, ob Gott das tatsächlich vorgesehen hat und wohin es führen wird, und es dann entsprechend bestätigen oder davor warnen.

Wir haben das Beispiel der Gemeinde in Antiochien.
Ich bin davon überzeugt, dass die Wendung "sprach der heilige Geist" sich auf die anwesenden Propheten bezieht und die andern es dann unter beten und fasten prüften und entsprechnd hndelten.

Es waren aber zu Antiochien in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nämlich Barnabas und Simon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene und Manahen, der mit Herodes dem Vierfürsten erzogen war, und Saulus.
Da sie aber dem HERRN dienten und fasteten, sprach der heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, dazu ich sie berufen habe.
Da fasteten sie und beteten und legten die Hände auf sie und ließen sie gehen.
Apg.13:1-3



***

Das ist ein langer Text geworden, doch von Propheten ist auch fast 500 mal in der Bibel die Rede! Das Thema ist also sehr umfangreich.
 Es folgt nun noch ein 3. Teil mit ein paar praktischen Beispielen.