"Und gebt nicht Raum dem Teufel!"
Eph,4,27
Diese Ermahnung des Paulus stellt einiges klar, was bei vielen aufrechten Christen unklar ist:
1. Es kann sein, dass der Teufel Raum bekommt.
2. Der Teufel kann nicht einfach so in das Leben eindringen.
3. Menschen GEBEN ihm den Raum um zu wirken.
Wie geschieht das denn nun, denn niemand wird sagen: Ok Teufel, dann mach mal...
Paulus nennt einige Beispiele:
Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr mit seinen Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit er dem Dürftigen etwas zu geben habe.
V.28
Das leuchtet ein - ein Dieb ist wohl ganz offensichtlich unter dem Einfluß der Finsternis!
Doch wo fängt Diebstahl an? Wer von uns bringt das Wechselgeld in den Laden zurück, wenn man festsellt, dass es zuviel war? Wer zahlt immer sämtliche Steuern, die der Staat von uns einfordert usw...
und wie steht es mit den anderen Beispielen, finden sie auch so schnell unsere Zustimmung?
Keine schlechte Rede gehe aus eurem Munde, sondern was gut ist zur notwendigen Erbauung, daß es den Hörern wohltue.
Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung sei ferne von euch samt aller Bosheit.
Eph 4:29+31
Wer von uns hat denn nicht mal gelegentlich einen Hals und redet Dinge, die dem Zuhörer nicht sehr erbaulich sind?! Wie steht es mit der Vergebung, die IMMER von uns gefordert wird, oder der gerechten Beurteilung OHNE jedes Ansehen der Person (also auch wenn es z.B. um Frau und Kinder geht)? ...
Du wirst nun sagen: Aber das ist doch alles völlig normal und menschlich und hat nichts mit dämonischen Mächten und der Finsternis zu tun!
Dann pass mal auf - denn jetzt kommt´s knüppeldick:
Als Jesus den Jüngern Seine Leiden und Seinen Tod ankündigt, antwortet der besorgte Petrus:
"Niemals, Herr! Das darf auf keinen Fall mit dir geschehen!"
Das ist eine völlig normale Reaktion - oder?!
Doch Jesus beurteilt es aus geistlicher Sicht, und da sieht die Sache anders aus:
Jesus aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Hebe dich weg von mir, Satan! Du bist mir zum Fallstrick; denn du denkst nicht göttlich, sondern menschlich!
Mat 16:23
Ja, das haut mich weg:
Hier steht tatsächlich "menschlich" und nicht etwa "teuflisch" oder "satanisch"!
Aber Petrus war doch wirklich guten Willens, er liebte Jesus und wollte ihn mit seiner Ansage doch nur vor großer Gefahr und schrecklichem Leiden bewahren - seine Motivation war (aus menschlicher Sicht) absolut gut, edel und nachvollziehbar! Doch geistlich gesehen, da können die Dinge eben völlig anders liegen.
Man muss kein "schlechter Mensch" sein, braucht kein Dieb, kein Pornogucker oder Mörder zu werden, damit Satan Zugriff (und damit Raum und Macht) in unserem Leben bekommt, ja damit wir faktisch sogar selber zum "Satan" (zum Versucher und Fallstrick für andere) werden - es genügt etwas sehr einfaches dazu:
Menschliches Denken!
Wem das jetzt sehr weit hergeholt zu sein scheint, der beachte:
Wann immer wir mit menschlichem Maß messen und nicht einzig und allein auf dem Boden der offenbarten Wahrheit Gottes stehen und dabei auch von der demütigen Gesinnung Christi geleitet sind, befinden wir uns in einem ernsten Dilemma, denn:
Das ist nicht die Weisheit, die von oben stammt, sondern eine irdische, seelische, dämonische.
Jak 3:15
Luther übersetzt "irdisch, menschlich, teuflisch" - tatsächlich steht hier das griech. "psuchikos" = "seelisch". Fakt ist also, dass auch hier wieder unsere irdisch - seelische Erkenntnisfähigkeit (der Volksmund redet vom "gesunden Menschenverstand") mit der teuflischen Weisheit gleichgesetzt wird!
Bitte lest auch den Zusammenhang, es geht um Zank, Neid usw. aber es gibt auch zig andere und noch subtilere Dinge wie z.B. Manipulation, Dominanz, Selbstzentriertheit bzw. Selbstanalyse, Fehlersuche, Kritikgeist uva., wodurch die Versammlungen geistlich lahmgelegt werden können.
Es sind also nicht die satanischen Angriffe und die "Macht der Finsternis", die ständig von aussen auf uns einstürmt, gegen die wir kämpfen und die wir dann gloreich besiegen müssen - die Wahrheit ist:
Unsere gesamte menschliche Natur ist im Arsch und völlig unbrauchbar für das Reich Gottes!
So gesehen bekommt Jesu Aussage für uns doch wieder seine sehr existenzielle Bedeutung:
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne mich könnt ihr NICHTS tun.
Joh 15:5
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Soviel erstmal - dieses Thema ist sehr umfassend und ich konnte hier nur einige Hinweise und Anregungen unterbringen, sie zeigen aber hoffentlich sehr deutlich auf, dass wir alle Buße tun (einer Sinnesänderung bedürfen), und unsere Gedanken unter den Gehorsam des Christus bringen müssen, damit wir von den Werken der Finsternis wirklich frei werden, das Reich Gottes sich überall machtvoll manifestiert und in jedem von uns die Frucht des Geistes völlig zur Reife kommen kann.