...so wie Christus die Gemeinde liebt und sich selbst für sie hingegeben hat.
(Eph.5,25)
Wie oft hatte ich das schon gelesen und war fest davon überzeugt, genau das auch zu tun!
Schließlich liebe ich meine Frau, opfere mein ganzes Leben und tue ALLES für sie... naja, fast alles... also ich meine, ich tue das, wovon ich denke, dass es gut für sie ist... also ich tue das, was ICH für richtig halte...
naja, aber die Frau soll sich ja auch unterordnen (V.24), den Mann als Häuptling respektieren (V.23) uswusf...
Als ich wohl irgendwann damit begann, etwas zuviel Wert auf diesen Aspekt zu legen, es gar unterschwellig einzufordern und als die Grundlage der guten Ehe zu sehen (schließlich stehen diese Verse ja noch vor V.25!), geriet etwas in Schieflage bei uns und meine Frau wurde zunehmend grantig - es traf sogar das genaue Gegenteil ein, sie begann meinen "göttlichen Führungsanspruch" mehr und mehr abzulehnen und fand mich auch gar nicht mehr so toll, wie ich doch eigentlich bin - hmm...
So keimte langsam eine Bitterkeit in mir auf (Kol.3,19), die gedieh im Treibhaus von Verletzung und Stolz prächtig und wucherte bald zu einer "schattenspendenden" Pflanze, der es tatsächlich gelang, das Licht mehr und mehr aus unserer Ehe zu drängen.
Lang wurde dieser Weg, seeeeehr lang und steinig, was auch immer ich machte, es schien falsch zu sein...
Aber nie habe ich gezweifelt, dass wir siegreich aus der Sache hervorgehen werden, meine Frau war mir schließlich von Gott selber gegeben und Satan konnte doch unmöglich mit seiner übel grinsenden Fresse den Sieg davon tragen...
Unbeirrbar hab ich an unserer Ehe festgehalten und war stets von unserer bevorstehenden Wiederherstellung überzeugt. Aber wie sollte das gehen? Das lecke Boot hatte schwere Schieflage. Obwohl ich schöpfte und ruderte wie ein Weltmeister, lief es weiter voller Wasser und war kaum mehr zu steuern. Der Sturm und die Wellen tobten immer wieder drastisch - Jesus stillte das zwar, bemängelte aber immer wieder meinen Kleinglauben und meinen Egoismus...
"Hää - aber ich glaube doch und liebe dich, ich liebe meine Frau, was mache ich bloß falsch??"...
Als das Boot dann schon fast abgesoffen war,
als schon alles verloren schien,
sprach Gott in einer heftigen Gebetszeit sehr deutlich zu mir.
Zuerst sagte Er:
"Lass sie los!"
"Waaas - wie bitte? Sie ist doch MEINE Frau, Du selber hast sie mir gegeben!"
"Unsinn. Lass sie los. Sie gehört MIR!"
*schluck*...
als ich das endlich geschnallt hatte sagte Er:
"Jetzt liebe sie so, wie Jesus die Gemeinde liebt!"
"Ähh - ja ist klar, mach ich doch..."
"Nein, du liebst sie so, wie DU sie liebst."
"Hmm, naja... was genau ist denn der Unterschied?"
"Ungefähr der, wie zwischen Himmel und Erde!"
*denkgrübelüberleg*...
...dann operiert der Heilige Geist ganz behutsam ein mehrere Kilo schweres, steinartiges Etwas aus meinem Herzen und mir fallen die Schuppen nur so aus den Haaren...
"UUUUPS... oh danke Papa, Du hast natürlich recht, vielen vielen Dank für diese wunderbare Offenbarung, ich werde ab jetzt blaaa bluu blubber..."
"Halt die Klappe und fang endlich an deine Frau zu lieben!"
Und der auf dem Thron sitzt spricht:
"Siehe ICH mache
alles neu!"
(Off.21,5)
*****
Der Untertitel für diesen Post lautet: Ein Leben im Sieg Teil II ;-)
oder auch: Warum Gott manche Bitten (erstmal) nicht erfüllen kann...
Herzlichsten Dank für die Unterstützung aller Beter in dieser Sache!