Was war eigentlich das Besondere an diesem Mann?
Ok, er kündigte den Messias an - aber das taten andere Propheten vor ihm auch.
Er lebte in Askese und entsagte allem Weltlichen - auch darin wird er nicht der Erste gewesen sein.
Er predigte Umkehr und Rechtschaffenheit - wohl auch keine Erfindung von ihm.
Weil er die Menschen alle gleich achtete und sich nicht korrumpieren ließ, litt er unter den Machthabern und wurde hingerichtet - auch hier teilen etliche ein ähnliches Schicksal.
Er führte "die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden" ein und alle ließen sich von ihm im Jordan taufen - dennoch war diese Taufe nur eine Vorbereitung und mußte später durch die Taufe im Namen Jesu ersetzt und erneuert werden, da sie nicht die Verheissung des Heiligen Geistes hatte. (Apg.19,3)
Die Menschen bekannten ihre Sünden vor ihm, doch die Vergebung wurde erst durch Jesu Opfer wirksam...
Was war also das Besondere?
Es ist kein einziges Wunder oder eine einzige Heilung durch ihn überliefert, keine besonderen Großtaten des Sieges über die Feinde Israels, keine Gotteserscheinungen und nur diese eine grosse Offenbarung:
JESUS IST DER MESSIAS!
"Ich sah, dass der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm. Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich sandte zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf wen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist´s, der mit dem Heiligen Geist tauft. Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn." (Joh.1,32-34)
Deshalb bezeugt Jesus, dass es unter den von Frauen Geborenen, keinen Größeren gibt, als ihn. Damit stellt er ihn über Abraham, Mose und sämtliche Propheten. Es gibt nichts Grösseres, als die Offenbarung des Sohnes Gottes und Johannes war der Erste, der sie empfing UND vor aller Welt bezeugte.
Er war ein schlichter Diener im Auftrag und im Geist Gottes - das Besondere daran war aber auch, wo er es tat: In der Wüste und nicht im Tempel!
Nun, das taten Abraham und die Väter des Glaubens ja auch, bevor der Dienst im Heiligen Zelt und später im Tempel eingeführt wurde und somit schließt sich der Kreis.
Johannes war der Sohn des Priesters Zacharias und als solcher zum Priesterdienst bestimmt, allerdings tat er das nun nicht nach den Vorschriften der Überlieferung, sondern er tat es im Geist Gottes, alleine in der Wüste, ohne Priestergewand, Altar und Ritus! Und er tat es, indem er sich selbst als gering achtete und unaufhörlich auf den Erlöser hinwies. Er brach mit der Tradition, aß lieber Heuschrecken, als sich am Zehnten gütlich zu tun und wurde zum gewöhnlichsten aller Menschen, aber er handelte in der Kraft und in direktem Auftrag Gottes und das gab ihm die Vollmacht, das war das Einzigartige und die eigentliche Revolution! Hierin war er der Wegbereiter für Jesus und das Evangelium und läutete so das Ende der von Mose überlieferten Ordnungen für den Gottesdienst ein.
Es ist für uns heute kaum noch vorstellbar, welchen Durchbruch das für das Volk Gottes bedeutete - Gottesdienst ohne äussere Formen, besondere Gebäude oder Kleider, in der Wüste, auf der grünen Wiese und am Fluß! Genau das ist der Weg, den er bereitete und auf dem auch wir heute noch gehen sollen - nicht in der überlieferten Tradition dienen wir Gott, sondern der Dienst ist im Wirken Gottes selber, im Geist und in der Wahrheit, immer und an allen Orten!
Für die Freiheit hat Christus uns freigemacht. Steht nun fest und lasst euch nicht wieder durch ein Joch der Sklaverei belasten! Wer aber in das vollkommene Gesetzt der Freiheit hineingeschaut hat und dabei geblieben ist, indem er nicht ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter des Werkes ist, der wird in seinem Tun glückselig sein. (Gal.5,1+Jak.1,25)
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