"Denn wenn ich euch auch durch den Brief traurig gemacht habe, reut es mich nicht. Und wenn es mich reute - ich sehe ja, dass jener Brief euch wohl eine Weile betrübt hat -, so freue ich mich doch jetzt nicht darüber, dass ihr betrübt worden seid, sondern darüber, dass ihr betrübt worden seid zur Buße. Denn ihr seid betrübt worden nach Gottes Willen, sodass ihr von uns keinen Schaden erlitten habt."
(2.Kor.7,8+9)
Normaler Weise erbaut uns das Wort Gottes und bewirkt in uns die reine Freude des Geistes. Doch es gibt auch den Fall, dass das Wort uns betrübt. Das hat dann meist eine von zwei Ursachen:
1. Wir erkennen die Gottlosigkeit und die Verlorenheit der Welt.
2. Wir erkennen die eigene Entfernung zum göttlichen Willen.
So schmerzhaft dies auch sein mag, so wohnt dieser Betrübnis doch eine Kraft inne, die uns antreibt - im ersten Fall, um die Rettung durch das Evangelium zu den Menschen zu bringen, im zweiten, um unser eigenes Denken und Handeln zu korrigieren.
Nun, beides ginge auch völlig ohne Betrübnis, nämlich dann, wenn wir von der Liebe Gottes so überwältigt und angetrieben sind, dass wir uns nicht scheuen, ALLES FÜR IHN zu geben, um in SEINER LIEBE zu bleiben. Dort, wo wir aber noch das Unsere suchen oder festhalten wollen, dort kann dieser Prozess der reinigenden Heiligung durch das Wort und den Geist Gottes ins Stocken geraten, und so Betrübnis in uns bewirken.
Wenn uns also irgend etwas betrübt, sei es der "Weltschmerz" oder die eigene "Unzulänglichkeit", so ist es so lange der Wille Gottes, wie wir daraus die Kraft und Motivation zur Veränderung schöpfen. Wenn diese Betrübnis uns aber lähmt, dann ist das nicht mehr nach Gottes Willen, sondern ist bereits ein Angriff des Widersachers geworden!
"Denn die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt zur Seligkeit eine Buße, die niemand bereut; die Traurigkeit der Welt aber wirkt den Tod."
(V.10)
Es ist sehr wichtig das klar zu Unterscheiden, denn grade uns Christen möchte der Tuffel an dieser Stelle an´s Bein pinkeln und uns in tiefes Elend und Verzagtheit stürzen. Allzu gerne will er uns weis machen: "Es hat doch keinen Zweck, DU schaffst das nie nach Gottes Willen zu leben. Es geht doch eh alles den Bach runter... sieh dich doch mal um, wie schlimm alles ist, was willst DU denn da machen?"
Nun, wenn wir dabei auf UNS schauen, dann ist sogar was Wahres an diesen Lügen, doch wenn wir uns nach dem Prinzip des Glaubens richten
"Ich vermag alles, durch den, der mich stark macht - CHRISTUS",
dann ist die Rechnung eine ganz andere:
WIR schaffen es weder, auch nur eine Seele vor dem Verderben zu retten, noch irgend eine jesusmässige Veränderung in uns selber zu bewirken, doch CHRISTUS IN UNS schafft das! Jedes eigene Bemühen steht da nur im Weg, aber durch unseren GEH-HORSAM (hören und im Vertrauen gehen), kann und wird Gottes Kraft es bewirken:
"Siehe: eben dies, dass ihr betrübt worden seid nach Gottes Willen, welches Mühen hat das in euch gewirkt, dazu Verteidigung, Unwillen, Furcht, Verlangen, Eifer, Bestrafung! Ihr habt in allen Stücken bewiesen, dass ihr rein seid in dieser Sache."
(V.11)
So wirkt Gott in uns Eifer, Verlangen, Verteidigung der Wahrheit, Unwillen gegen alle Ungerechtigkeit und Bestrafung derselben und vieles mehr - dafür können wir wirklich nur dankbar sein! Es ist oft schmerzhaft und kostet uns auch etwas, das loszulassen, was wir haben, um das zu erhalten, was Gott uns geben möchte, aber es ist so wichtig, dass wir durch solche Betrübnis hindurchgehen, um in der wahren Freude Seiner Liebe bleiben zu können!
Hast du schonmal den Spruch gehört:
"Ich stehe schon seit X Jahren im Glauben"?
Wie schrecklich ist sowas!
Wir sollen im Glauben doch ständig weitergehen!
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