Dienstag, 28. Juli 2009

Affiges Gleichnis

Eine Affenherde lebt unter einer Palme.

Sie ernähren sich von den Früchten, die sie vom Boden aus erreichen können oder die gelegentlich herunter fallen.

Ein junger Affe entdeckt eines Tages, dass er eigentlich geschaffen ist, um in den Bäumen zu klettern und beschließt auf die Palme zu steigen. Zudem gibt es dort viele besonders leckere Früchte, die man von unten zwar sehen, aber nicht erreichen kann. Die anderen Tiere raten ihm dringend davon ab: "Das ist viel zu gefährlich, da ist mal einer raufgeklettert und herunter gefallen, das könnte dir auch passieren...ausserdem ernähren wir uns doch schon seit Generationen bequem vom Boden aus!"



Aber die Argumente fruchten nicht und der Affe schickt sich an auf die Palme zu klettern. Da stürzen die anderen besorgt herbei, schreien herum und halten ihn an der Ferse fest. In dem Tumult stürzt er und holt sich ein paar Prellungen. So gelingt es mit vereinten Kräften diesen Affen von seinem verwegenen Plan abzuhalten und er vergißt sein Verlangen mit der Zeit, bringt es mit den erlittenen Schmerzen in Verbindung und tut es später als eine Dummheit der Jugendzeit ab.

Nach vielen Jahren gibt es da wieder einen jungen Affen, dem die Früchte oben in der Palme so verlockend erscheinen, dass er gegen alle Gewohnheiten hinauf klettern möchte. Da kommt ein erfahrener, alter Affe zu ihm, legt freundschaftlich den Arm um ihn und sagt: "Sei nicht dumm - früher hatte ich ja auch mal diese Idee, aber es ist viel zu gefährlich und bringt auch nichts - wir ernähren uns doch schon immer bequem von den Früchten, die wir vom Boden aus errreichen können..."

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Fazit: Wie gut, dass wir nicht vom Affen abstammen! ;-D

Sonntag, 26. Juli 2009

Musiktipp

Nachdem ich im vergangenen Jahr ausführlicher über das
berichtet habe, heute nur ein Eindruck von dem für mich absolut überzeugendsten Act in diesem Jahr:
Die algerisch/französische Gruppe "Speed Caravan" um den traditionelle Laute spielenden
Mehdi Haddab
war der absolute Bringer!



Diesen Arab-Fusion-Rock vom allerfeinsten gab´s heute von 3 Uhr nachts bis in den frühen Morgen an der Strandpromenade von Sines voll auf die Ohren - das war der krönende Abschluß vom diesjährigen Weltmusik-Festival.

Die haben den Laden dermaßen gerockt, da bin ich mir sicher, sie haben seit heute nicht nur mich als Fan gewonnen...
..und weil sie Anfang August auch in Deutschland sind (Hagen/Bochum/Mülheim) und live noch deutlich besser kommen als auf CD-Tracks, hier mein Tipp:

*absolut empfehlenswert!*
(aber nur für jeden, der sowas mag ;-))

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Samstag, 25. Juli 2009

Cristo-Rei

Hier waren wir diese Woche:



..es geht doch nix über eine schönen Trip nach... - nein (leider) nicht Rio de Janeiro - sondern Lissabon!

Da war wohl mal ein portugiesischer Bischof so beeindruckt, als er in Rio zu Besuch war, dass er zuhause auch unbedingt sowas haben wollte. Mittlerweile schaut dieses Monument schon seit 50 Jahren von der anderen Seite des Tejo auf die Stadt. Man fährt dort immer dran vorbei, wenn man als Südportugiese über die eine der mittlerweile zwei Brücken in die Hauptstadt will. Diesmal haben wir mal angehalten. Da ich nicht grade schwindelfrei bin, mussten mich meine Leute (Frau + Sohn)erstmal überreden mit nach oben auf die 75 Meter hohe Plattform zu kommen - aber es hat sich gelohnt, der Panoramablick ist echt faszinierend - die Stadt selber auch.

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Samstag, 18. Juli 2009

Heilung durch Gebet?

Jesus betete nicht für Kranke, wie wir das meistens tun - sondern Er tat das, was in Gottes Willen ist (was Er den Vater bereits "tun sah"!). Offenbar klappte das selbst bei Ihm nur, wenn entsprechender Glaube bei den Menschen vorhanden war

Und er tat daselbst nicht viele Wunderwerke wegen ihres Unglaubens.
(Mt.13,58).

Der Gelähmte am Tempel "erwartete etwas" von Petrus "zu empfangen", doch was der hatte, war eben "nur" Glauben - an seine sofortige Heilung! (Apg.3,2f)... eine weitere Heilung durch den Glauben (V.16) aber "ohne Gebet".

Oder Paulus, er verkündete das Evangelium und dann "sah" er den Glauben, der Gottes Eingreifen über dem Gelähmten möglich machte!

Dieser hörte Paulus reden, welcher, als er unverwandt auf ihn hinblickte und sah, daß er Glauben hatte, geheilt zu werden, mit lauter Stimme sprach:
Stelle dich gerade hin auf deine Füße! Und er sprang auf und wandelte.

(Apg.14,9+10)

Paulus kannte offenbar den Willen Gottes für diesen Fall, dass jmd. durch "das Wort" aus der menschl.-kausalen Denke und "Schiksalsgläubigkeit" in den Bereich der göttlichen Gedanken, Seines Willens und Seiner Macht durchbricht und fing dann nicht etwa groß an "für seine Heilung zu beten", sondern verkündete kühn den Willen Gottes über ihm!

Auch Phillipus verkündete "das Wort" in Samarien und predigte Christus - was offenbar ganz selbstverständlich zur Folge hatte, dass viele unreine Geister ausfuhren und jede Menge Gelähmte geheilt wurden (Apg.8,4ff).

Was machen wir nur "falsch"? Warum hat die Verkündigung heute diese Kraft meistens nicht, die ja nichts anderes ist, als dass Gott das Wort bestätigt?! (Mk.16,20)
Könnte es am Ende etwa sein, dass wir "anderes glauben" und irgendwie "das Wort anders verkünden" oder auch "einen anderen Christus predigen" als alle unsere biblischen Vorgänger??
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Jesus kannte den Willen des Vaters für sein Leben sehr wohl - Er betete sich aber erst unter Blut, Schweiß und Tränen "in diesen Willen hinein" - dann ging er entschlossen los:

"Aber nicht mein, sondern DEIN WILLE geschehe"..
(Luk.22,42)

Gebet ist also wichtig, um mit dem Willen des Vaters eins zu werden!

Villt. kommt bald ans Licht, dass wir bisher etwas Wichtiges im Willen Gottes übersehen haben, oder wo die Gemeinde den Leib in Bezug auf Schwachheit und (frühzeitigen) Tod evtl. falsch beurteilt hat (1.Kor.11,29ff) ... etwa so: "Diese Krankheit könnte ja auch im Willen Gottes für XY sein - woher sollen wir das denn wissen..."
Oft genug verkünden wir so lieber "den unbekannten Gott", anstatt die frohe Botschaft vom Vater für uns, vom Sieg im Sohn über die Finsternis und der machtvollen Wirksamkeit des Heiligen Geistes.

Solche Sachen darf man auch eigentlich alle gar nicht sagen und fragen - das würde ja unseren Glauben mit der Wirksamkeit Gottes auf Erden in Verbindung bringen - das ist ja gradezu ein "Glaubens-TÜV" - da reagieren wir empfindlich und fahren lieber mit unserem "alten Schrott" weiter und den oft so gefährlichen "unerkannten Mängeln"...

Gelegentl. wird auch gesagt "man kann doch Gott nichts vorschreiben" oder "du willst doch wohl nicht behaupten, dass unser Glaube ein entscheidender Faktor für Gottes Handeln auf Erden ist" - ach nee, wirklich nicht? Ich meine sowas schonmal irgendwo in der Bibel gelesen zu haben...

... doch wieso bleibt diese Herangehensweise immer noch ein "no go", trotz Jesu klarer Ansagen:
"DEIN Glaube hat dir geholfen" ?...

u.a. wohl deshalb, weil wir vor lauter Bedenken, man könnte "auf der anderen Seite" vom Pferd fallen, lieber "auf der einen Seite" stehen bleiben, anstatt uns entschlossen auf die Verheissungen "zu setzen" und in festem Vertrauen loszureiten...

...ja, eigentlich bin ich zu diesen (und vielen anderen) Themen derzeit eher goethemässig drauf:

"Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn!"
(J.W.von Goehte, Faust)

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stimmt - sowas ähnliches hat man hier doch schon gelesen... ;-))

Mittwoch, 1. Juli 2009

Den Zehnten geben oder was?

Ehrlich gesagt habe ich noch nie den Zehnten gegeben - und bin nun bald 30 Jahre in der Nachfolge! Ich bin der Ansicht, diese Regel ist Teil vom Gesetz, das für das Volk Israel und den alten Bund gilt. Ok - ich weis auch, dass Abram und Jakob schonmal den Zehnten abdrückten, doch das war freiwillig aus Dankbarkeit. Gesetzlich geregelt wurde das übrigens u.a., damit die Priester und Tempeldiener was zum beißen hatten.

Was bedeutet das nun? Können wir unsere Kohle also alles für unsere eigenen Bedürfnisse raushauen? Theoretisch ja! Doch in der Praxis wird wohl keiner, der wirklich für Jesus brennt, auf diese Idee kommen.

Allerdings muss man auch ehrlich sein und sagen: Es ist eine riesengroße Versuchung damit verbunden! Jeder könnte tausend Gründe nennen, warum man doch nichts abstecken kann, obwohl man ja so gerne würde, denn die Kohle ist meistens knapp... von daher scheint eine feste Regel hier doch hilfreich zu sein. Es spricht auch überhaupt nix dagegen, wenn du dir das so vornimmst und durchziehst - aber eine allgemeine Regel für Christen daraus zu machen halte ich für falsch:
Das, was uns bewegt, soll unser Herz sein, da wo Jesus wohnt, und nicht unsere schlaue Prozentrechnung oder gar von außen aufgesetzte Regeln.




Daher finden wir auch im Neuen Testament dazu keine Ermahnung und kein Beispiel, dass Christen den Zehnten geben! Jesus selber lobt ausdrücklich die arme Witwe, die ALLES in den Klingelbeutel tut und nicht wie die anderen aus ihrem Überfluss abgibt! (Mk.12,43+44) Seltsamer Weise habe ich noch nirgends den Aufruf gehört, es so wie diese Witwe zu machen und ALLES zu geben - wie kommt das nur?..

Das Entscheidende ist aber die Herzenshaltung und nicht die Menge:

"Jeder gebe, wie er sich IN SEINEM HERZEN vorgenommen hat, nicht mit Verdruss oder aus Zwang, denn einen fröhlichen Geber liebt Gott."

(2.Kor.9,7)


Es ist total wichtig, dass uns die Liebe zu Gott und zu den Menschen bewegt, wir uns nicht von kleinlicher Denke reinreden lassen und wirklich unserem Herzen folgen.


DU KANNST GEBEN OHNE ZU LIEBEN; ABER DU KANNST NICHT LIEBEN OHNE ZU GEBEN!


Soweit die Theorie - eigentlich wollte ich über die sensationellen Erlebnisse schreiben, wie wir immer wunderbar versorgt wurden, obwohl wir oft nicht wussten, was wir morgen haben werden. Doch Gott hat uns niemals wirklich Mangel leiden lassen, obwohl es dürre Zeiten gab - doch deutlich mehr Zeiten von Überfluss und fettem Segen! Es gehört aber dazu, nicht rumzujammern, wenn es mal knapp wird, und nicht auszuflippen, wenn der Überfluss kommt.

Festes Vertrauen auf Gott und die Bereitschaft alles zu tun ohne sich zu „verkaufen“, ist mir wichtig. So hatte ich erst bis vor Kurzem eine der extremsten finanziellen Durststrecken, habe sogar schon mit dem Gedanken gespielt einen Job als „Klinkenputzer“ anzunehmen oder das erste Mal zum Amt zu rennen - doch dann kam buchstäblich in letzter Minute Rettung, und zwar gar nicht kleinlich! Bei unserem Papa muss man eben immer damit rechnen, dass es ne Nummer fetter kommt als erwartet.

Gott liebt es total, wenn wir alles geben!

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Diesen Artikel habe ich vor einiger Zeit für "Der kranke Bote" geschrieben - in der letzten Ausgabe war dort als Schwerpunkt die Finanzen - leider wurde er dann doch nicht abgedruckt. Damit die Mühe nicht ganz umsonst war, und weil ich heute einen sehr guten Artikel bei Günter zu diesem Thema las, habe ich ihn einfach mal aus der virtuellen Schublade gezogen...