Abgesehen davon, dass sich heute viele Christen eigentlich gar nicht mehr oder nur unwillig als Kämpfer verstehen (obwohl die Briefe des Paulus voll von entsprechenden Aussagen sind), leuchtet es sofort ein, dass eine solche Ausrüstung nur dann Sinn macht, wenn sie komplett angelegt wird. In den Kampf zu ziehen ohne Schuhe, macht genauso wenig Sinn wie ohne Helm oder Schild oder Schwert, denn das macht nahezu handlungsunfähig und wäre lebensgefährlich für einen solchen Kämpfer.
Daher heißt es auch:
Ziehet an die GANZE Waffenrüstung Gottes, damit ihr zu bestehen vermögt wider die Listen des Teufels.
(Eph 6:11)
Ja, es geht in diesem Kampf um einen listigen Gegner - niemand kann ohne, oder mit einer unvollständigen Ausrüstung bestehen!
Wenn also die Vielen gar nicht erst in den Kampf ziehen, dann freut sich der Gegner, denn so kann er ungehindert sein zerstörerisches Werk fortsetzten. Bei denen, die es aber tun, bleibt ihm nur diese eine Chance:
Er muss irgendwie dafür sorgen, dass diejenigen angreifbar bleiben, denn mit der kompletten Ausrüstung ausgestattet, sind sie völlig unbesiegbar für ihn geworden!
Hoppla - ist das jetzt nicht reichlich übertrieben?
Schließlich handelt es sich ja nicht um irgend einen Gegner...
NEIN, keinesfalls übertrieben, denn schließlich handelt es sich bei unserer Ausrüstung auch nicht um irgendein Produkt menschlicher Schmiedekunst, sondern um:
DIE WAFFENRÜSTUNG GOTTES!
Hier handelt es sich aber nicht um gewöhnliche Gebete, sondern um Gebete im Geist, was nichts anderes als "Sprachengebet" bedeutet.
"Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist, und wachet hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen "
(Eph 6:18)
Dass es hier um das Sprachengebet und die Fürbitte für alle Mitkämpfer geht, wird dadurch umsomehr unterstrichen, weil es "zu jeder Zeit / allezeit" geschehen soll - dazu ist unser Verstand gar nicht in der Lage, sondern nur der Geist selber. Er ist ja der von Jesus in Joh.14:26 verheißene "paraklētos", was u.a. auch Fürbitter / Fürsprecher bedeutet.
Um diesen wichtigen Unterschied zum verstandesmässigen Gebet deutlich zu machen, verweise ich auf des Paulus eigene Definition vom "Beten im Geist":
"Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer."
(1Ko 14:14)
Das sollte doch deutlich genug sein, um welchen elementaren Unterschied es hierbei geht. Falls die Bedeutung immer noch nicht klar geworden ist, erklärt es Paulus nochmal so:
"Was ist es nun? Ich will beten mit dem Geist, aber ich will auch beten mit dem Verstand; ich will lobsingen mit dem Geist, aber ich will auch lobsingen mit dem Verstand."
(1Ko 14:15)
Wenn nun also das Sprachengebet tatsächlich zur geistlichen Waffenrüstung dazu gehört, ist es dann nicht völlig klar, warum es so umstritten ist?! Kaum eine geistliche Gabe ist so sehr unter Beschuß und kaum jemand erkennt, dass sie zur geistlichen Grundausrüstung dazu gehört - wenn das mal nicht eine List des Widersachers ist...
und nochwas:
Diese Aufforderung zum Anlegen der geistlichen Rüstung steht im Plural!
Dieser Kampf ist wie alle geistlichen Wirkungen und Dienste eine Gemeinschaftsunternehmung im Leib Christi!
Also ziehen wir besser die ganze Waffenrüstung Gottes an!
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