Donnerstag, 31. Juli 2014

Die Lehre vom Händeauflegen

Darum wollen wir jetzt die Anfangslehre von Christus verlassen und zur Vollkommenheit übergehen, nicht abermals den Grund legen mit der Buße von toten Werken und dem Glauben an Gott, mit der Lehre von Taufen, von der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht.
Heb 6:1

Hier wird uns gesagt, die Lehre von der Handauflegung ist

Eine der Grundlagen des christlichen Glaubens.
Doch wo wird sie heute noch gelehrt?

Sofern überhaupt die Hände aufgelegt werden, wird eine sehr wichtige Aussage über das Handauflegen heute fast generell mißachtet:

Die Hände lege niemandem schnell auf, mache dich auch nicht fremder Sünden teilhaftig; bewahre dich selbst rein!
1.Tim.5:22 

Hier wird das vorschnelle Handauflegen mit der Teilhabe an fremder Sünde in einem Atemzug genannt - warum das?

Nun, die erste Bedeutung der Handauflegung ist:

 Sie geschieht zur Segnung.

Und er nahm sie auf die Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie.

Mar 10:16 

Der Segnende und der Gesegnete machen sich durch die Handauflegung eins.

Bei Kindern können wir das wie in diesem Fall bedenkenlos tun, doch wenn wir einen Sünder segnen, der seine Sünde nicht bereut und gar nicht vorhat davon zu lassen, machen wir uns mitschuldig. Nicht weil wir ihn segnen, sondern wenn wir ihm nicht die Wahrheit sagen und ihn zur Buße (Umnkehr) auffordern.

Darum bezeuge ich euch am heutigen Tage, daß ich rein bin von aller Blut. Denn ich habe nichts zurückbehalten, daß ich euch nicht den ganzen Ratschluß Gottes verkündigt hätte.
Apg 20:26,27

Wir können und müssen nun nicht jede Sünde erkennen, die jemand begeht, aber wenn wir von einer solchen wissen, dann machen wir uns mitschuldig, wenn wir segnen ohne zur Abkehr von der Sünde aufzurufen.
Bei Ungläubigen müssen wir ganz grundsätzlich "den Ratschluß Gottes verkünden" (das Evangelium) bevor wir segnend die Hände auflegen. Bei Jüngern Jesu machen wir uns mitschuldig, wenn wir segnen ohne zur Abkehr von der Sünde aufzurufen, falls uns eine solche bekannt ist.


Die zweite wichtige Bedeutung der Handauflegung, die wir in der Bibel sehen:

Zur Heilung von Krankheiten und Gebrechen.

Als aber die Sonne unterging, brachten alle, welche Kranke hatten mit mancherlei Gebrechen, sie zu ihm, und er legte einem jeden von ihnen die Hände auf und heilte sie.
Luk 4:40 

Dies geschah nicht nur durch Jesus selber, sondern auch durch die Apostel:

Es begab sich aber, daß der Vater des Publius am Fieber und an der Ruhr krank darniederlag. Paulus ging zu ihm hinein, betete und legte ihm die Hände auf und machte ihn gesund.

Apg 28:8 

Es ist sogar eine Verheißung an alle Glaubenden:

Diese Zeichen aber werden die, welche glauben, begleiten: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, mit neuen Zungen reden, ..Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden.
Mar 16:17,18

Dämonen werden übrigens nicht durch Handauflegung ausgetrieben!


Eine dritte und ebenfalls sehr wichtige Bedeutung, sie geschieht:

Zum Empfang des Heiligen Geistes.

Da legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den heiligen Geist.
Apg 8:17 

Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten.
Apg 19:6 

Auch besondere Gaben des Geistes werden auf diese Art empfangen.

Vernachlässige die Gabe nicht, die du hast, die dir durch Weissagung unter Handauflegung der Ältesten verliehen wurde!
1.Tim.4:14 

Aus diesem Grunde erinnere ich dich daran, die Gabe Gottes anzufachen, die durch Auflegung meiner Hände in dir ist;
2.Tim.1:6


Es werden auch die Hände aufgelegt:

 Zu einem bestimmten Dienst oder bei einer Aussendung.

Als sie nun dem Herrn dienten und fasteten, sprach der heilige Geist: Sondert mir Barnabas und Saulus aus zu dem Werk, zu welchem ich sie berufen habe! Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen. Diese nun, vom heiligen Geist ausgesandt, zogen hinab gen Seleucia und fuhren von dort zu Schiff nach Cypern.
Apg 13:2-4


Darum, ihr Brüder, sehet euch nach sieben Männern aus eurer Mitte um, von gutem Zeugnis, voll heiligen Geistes und Weisheit; die wollen wir für diesen Bedarf bestellen, ..
Und die Rede gefiel der ganzen Menge, und sie erwählten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia.
Diese stellten sie vor die Apostel, und sie beteten und legten ihnen die Hände auf.

Apg 6:3-6

Eine weitere Möglichkeit ist, dass wir vom Herrn direkt zu jemandem geschickt werden, um ihm die Hände aufzulegen. Und selbstverständlich können die hier genannten Dinge auch in einer Kombination stattfinden, wie z.B. bei Paulus, der durch die Handauflegung von Ananias sowohl von seiner Blindheit geheilt, als auch mit dem Heiligen Geist erfüllt, und zum Dienst am Evangelium ausgesandt wurde.

Da ging Ananias hin und trat in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf der Straße, die du herkamst, damit du wieder sehend und mit dem heiligen Geiste erfüllt werdest!
Apg 9:17 


Das ist die Lehre von der Handauflegung, soweit sie aus der Schrift ersichtlich ist.


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Ein Hinweis zum Mißbrauch:
 Da Satan alles kopiert und für seine Zwecke einsetzt, kopiert er auch den Gebrauch des Händeauflegens und nutzt ihn eben auch dazu, dass Menschen mit unreinen Geistern in Kontakt, oder gar unter einen Fluch kommen. Das muss man heute leider in vielen Gemeinden erleben. 
Eines der Merkmale diesen falschen Gebrauchs und ein Beleg, dass ein "fremdes Feuer" weitergegeben wird ist eben auch, dass diese Handauflegungen völlig wahllos und inflationär stattfinden.

Auch deshalb sollten wir die oben genannte Ausage in 1.Tim.5:22 sehr ernst nehmen.


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Hier ist noch ein älterer Beitrag zum Thema
Handauflegung

Dienstag, 29. Juli 2014

Wer ist Jesus?

Auf diese wichtige Frage gibt es seit jeher die unterschiedlichsten Antworten.
Sie reichen vom Abstreiten seiner Existenz bis hin zu der Ansicht, er sei Gott selber. Dazwischen gibt es etliche weitere Sichtweisen, er sei z.B. ein Größenwahnsinniger, ein Betrüger, ein Revolutionär, ein großer Lehrer der Menscheheit oder ein Prophet uswusw.

Hier sind einige Antworten auf diese Frage aus verschiedenen Blickwinkeln:

Judentum

Das Judentum sieht Jesus von Nazaret nicht als Sohn Gottes an, da ein Mensch nach jüdischer Auffassung nicht göttlich sein kann. Es sieht in ihm auch nicht den Messias, da er nicht die endgültige Verwandlung der Welt gebracht habe, die die Juden nach biblischer Prophetie vom Messias erwarten.

Von einigen jüdischen Religionswissenschaftern wird Jesus als genuin jüdischer Lehrer der Tora gesehen, der den Völkern den Glauben an JHWH, den Gott Israels, vermittelt habe.

 Jesu Herkunft erklärt der Talmud mit einem Fehltritt Marias: Sie habe sich mit einem römischen Legionär eingelassen und das dabei entstandene Kind dem „Heiligen Geist“ zugeschrieben. Für die talmudischen Rabbiner war sie eine „Hure“. Jesus sei durch seinen römischen Vater „nicht nur ein Bastard, sondern der Sohn eines Nichtjuden

Die im NT verkündete Abstammung von König David könne er daher nicht beanspruchen. Diese Idee war mitsamt dem Messias- und Sohn-Gottes-Anspruch Jesu bzw. des NT für die Talmudautoren reiner Betrug. Zudem stellten sie Jesus als promisk dar, der mit einer Prostituierten verkehrt habe und seiner Mutter nachgeraten sei. Dies beweise, dass er kein Prophet gewesen sei


Islam

Im Koran gilt arabisch عيسى بن مريم ʿĪsā ibn Maryam „Jesus, Sohn der Maria“ als der Messias (al-masīh), als Wort (kalima) und Geist (rūh) Gottes (Allāh). Durch die Stärkung mit dem „Heiligen Geist“ (rūh al-qudus, eine koranische Bezeichnung für den Erzengel Gabriel) konnte er mit Gottes Erlaubnis Wunder vollbringen. Er gilt nicht als ein Teil einer Trinität (die der Islam als Bruch des reinen Monotheismus ablehnt) oder als Sohn Gottes, wie dies in fast allen christlichen Traditionen der Fall ist, sondern als Gottes Gesandter (rasūl) und Prophet (nabīy).

Die Kreuzigung Christi wird in Sure 4, Vers 157 und entsprechend in der islamischen Koranexegese verneint.


Bahai Religion

In der Bahai-Religion gilt Jesus als „Manifestation Gottes“, als ein göttlicher Offenbarer. Im Schrifttum der Bahai wird er unter anderem auch als „der Geist“ oder „der Sohn“ bezeichnet.[3] Es gibt aus Sicht der Bahai eine Fortschreitende Offenbarung, das heißt es gibt nur einen Gott, der sich im Lauf der Geschichte mehrfach und fortschreitend offenbart hat und dies auch in Zukunft tun wird. Bahai glauben, dass Baha’u’llah, der Stifter der Bahai-Religion, neben der Wiederkunft anderer Religionsstifter auch die „Wiederkunft Christi in der Herrlichkeit des Vaters“ ist


Hinduismus

Im 19. Jahrhundert setzten sich einige hinduistische Gelehrte gezielt mit der Person Jesus auseinander. Keshabchandra Sen (1838–1884) nannte Jesus einen Orientalen, der zu Indien gehöre und die Hindus aufrufe, „christusförmig“ zu leben.

Ramakrisna Paramahamsa (1836–1886) war ein Verehrer der Göttin Kali und ließ sich erst in den Islam, dann in das Christentum einführen. Bei der meditativen Betrachtung einer Ikone der Maria mit dem Jesuskind erlebte er eine Vision: Jesus Christus sei ihm als Lichtgestalt aus dem Bild heraus erschienen und habe gegen seinen Widerstand von seinem Herzen Besitz ergriffen, so dass er den Kali-Tempel drei Tage lang nicht habe betreten können. Am dritten Tag sei die Lichtgestalt ihm direkt begegnet und habe sich ihm als innere Stimme offenbart:

    „Dies ist Christus, der das Blut seines Herzens für die Erlösung der Welt vergossen hat, der ein Meer des Leidens durchschritten hat aus Liebe zu den Menschen. Es ist Er, der Meister-Yogi, ewig eins mit dem Vater.“

Daraufhin habe die Gestalt ihn umarmt und sei mit seiner Seele verschmolzen. Seitdem habe er nicht mehr an Jesu Göttlichkeit gezweifelt und ihn als Avatar neben anderen Inkarnationen des Göttlichen verehrt.


Historische Jesusforschung

Die historische Kritik richtete sich anfangs vor allem gegen kirchliche Dogmen, die aus der Bibel hergeleitet wurden, später gegen übernatürliche Mythologie und bestritt zum Teil sogar Jesu Existenz. Radikale Skepsis sieht ihn als unhistorisches Konstrukt, das die frühen Christen aus zirkulierenden Motiven, Legenden und Mysterienkulten zusammengestellt haben sollen.


Philosophie seit der Aufklärung

Das Zeitalter der Aufklärung stand ganz im Zeichen der Emanzipation von Kirche, Aberglauben, Mythologie und Heteronomie. Daraus entstand die neuzeitliche Religionskritik, die das Christentum und darüber hinaus alle Religion von verschiedenen Ansätzen aus als

    Metaphysik (Immanuel Kant),
    Projektion (Ludwig Feuerbach),
    Ideologie der Klassengesellschaft (Karl Marx) oder
    Zwangsneurose (Sigmund Freud) kritisiert.

Dies hat vielfältig auf die Sicht Jesu im aufgeklärten Bürgertum Europas eingewirkt.

Gleichwohl hat sich die aufgeklärte Philosophie die Gestalt Jesu, aber auch sonstige biblische und theologische Ideen auf ihre Weise angeeignet und sie in humanistische, moralisch-ethische oder revolutionäre Handlungsmaximen übersetzt. Die „Goldene Regel“ der Bergpredigt und anderer Religionen stellte unverkennbar den Traditionshintergrund für Kants Kategorischen Imperativ dar. Der „absolute Weltgeist“ Hegels ist ein Versuch, das Wirken des transzendenten Heiligen Geistes in die Arbeit des dialektischen Begreifens zu übersetzen und im vernünftigen Fortschritt der Weltgeschichte wiederzufinden.


Literatur

Auch in der profanen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts findet man eine große Zahl verschiedener Jesusbilder. Er wurde u.a. als humanes Vorbild, Menschen- und Kinderfreund, philosophischer Weiser, strenger Moralist oder politischer Widerstandskämpfer dargestellt.


Christentum

(Heilige) Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit oder Trinität (lat. trinitas; altgr. τριάς trias ‚Dreizahl‘, ‚Dreiheit‘) bezeichnet in der christlichen Theologie die Wesens-Einheit von Gott Vater, Sohn (Jesus Christus) und Heiligem Geist. Sie werden als drei aus Gott entsprungene Personen oder Hypostasen der Trinität, nicht aber als drei Substanzen oder drei Götter aufgefasst. Motive aus biblischer Überlieferung, früher Gebets- und Redeweise und theologischer Begriffsbildung führen zum kirchlichen Trinitätsdogma. Ab dem 4. Jahrhundert wurde eine formelle Trinitätslehre ausgebildet. Der Mensch Jesus von Nazareth, von dem schon im Neuen Testament Göttliches ausgesagt wird, wird wie der Heilige Geist als „wesenseins“ mit Gott, dem Vater, verstanden und verehrt. Die Glaubensbekenntnisse der Mehrzahl der christlichen Glaubensgemeinschaften beinhalten die Dreieinigkeit.

(Quelle Wikipedia)


Es gibt also ungezählte Meinungen und Sichtweisen auf Jesus von Nazareth.

Doch wer war er wirklich? 

Auch aus den Schriften der Bibel werden unterschiedliche theologische Aussagen abgeleitet, doch welche ist die richtige, die tatsächlich tragfähig ist? 
Was ist die Wahrheit?

Da kam Jesus in die Gegend der Stadt Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, daß des Menschen Sohn sei? Sie sprachen: Etliche sagen, du seist Johannes der Täufer; die andern, du seist Elia; etliche du seist Jeremia oder der Propheten einer. Er sprach zu ihnen: Wer sagt denn ihr, daß ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jona's Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel.
Mat 16:13-17


Das ist sie also, die von Gott selber durch seinen Geist geoffenbarte Wahrheit über Jesus:

Du bist der Christus (der Messias), 
der Sohn des lebendigen Gottes!

Simon bekommt aufgrund dieser Offenbarung von Jesus den Beinamen Petrus (Felsen), denn

Auf DIESEM Bekenntnis baut Jesus seine Gemeinde!

Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. 
 Mat 16:18

 AMEN!
 
***

Sonntag, 27. Juli 2014

Habt ihr den heiligen Geist empfangen?

Habt ihr den heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?
Apg 19:2 

Wenn man Christen heute diese Frage stellt, werden sie es entweder im Brustton der Überzeugung bejahen, oder viele werden sich allein schon über die Frage aufregen - "du willst doch wohl nicht behaupten, dass wir den Hl.Geist NICHT haben??"

Leider wird hier oft etwas wichtiges durcheinander gebracht:

Der Glaube, dass Jesus der Christus ist, der Sohn des lebendigen Gottes, ist uns von Gott durch seinen Geist gegeben.
Niemand kann glauben ohne diese Offenbarung!

Da spricht er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?
Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!
Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel!
Mat 16:15-17

Doch damit hört es ja nicht auf, sondern fängt das geistliche Leben erst an!

Das geistliche (ewige) Leben empfangen wir durch den Glauben in der Widergeburt aus Wasser und Geist, aber niemand kann im Geist wandeln, ohne den Geist und seine Gaben zu empfangen. Nur auf diese Weise können wir dann auch die Frucht des Geistes hervorbringen.

Wenn wir im Geiste leben, so lasset uns auch im Geiste wandeln.
Gal 5:25 

Viele sind allerdings davon überzeugt, dass jeder den Geist ganz automatisch empfängt, sobald man an Jesus glaubt und getauft ist. Das ist aber ein Irrtum, wie die folgende Schriftstelle sehr anschaulich belegt.
Die Apostel reisten extra von Jerusalem nach Samarien, damit die dort gläubig gewordenen (und bereits getauften!) Jünger den Geist empfingen:

Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium von dem Reiche Gottes und dem Namen Jesu Christi verkündigte, wurden sie getauft, sowohl Männer als Frauen. . Als aber die Apostel, welche in Jerusalem waren, gehört hatten, daß Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen; welche, als sie hinabgekommen waren, für die beteten, damit sie den Heiligen Geist empfangen möchten; denn er war noch nicht auf einen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus.
Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist.
Apg 8:12-17

Ja dieser Empfang des Geistes ist sogar ein Ereignis, dass man sehen kann!

Als aber Simon sah, daß durch die Handauflegung der Apostel der heilige Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld und sprach.Gebet auch mir diese Vollmacht, damit, wenn ich jemand die Hände auflege, er den heiligen Geist empfange!
Apg 8:18, 19

Was genau der grade frisch bekehrte Zauberer Simon da "sah", wird hier nicht gesagt, aber es muss wohl ziemlich spektakulär und machtvoll gewesen sein, weil er den Aposteln sofort sein Geld dafür anbot, auch das gleiche tun zu können..
Wir können davon ausgehen, dass diese Jünger nun anfingen in Sprachen zu reden und Gott hoch zu loben, wie es schon am Anfang der Ausgießung des Geistes an Pfingsten geschah und wie es uns auch an anderen Stellen überliefert ist.

Und als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten.
Apg 19:6 

Wer nun meint, nur die Apostel konnten das bewirken, der irrt wiederum gewaltig, denn wir haben durch Ananias in Damaskus ein deutliches Beispiel, wie ein "einfacher Jünger" dem Saulus die Hände auflegt und er den Geist empfängt.

Und Ananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hände auf ihn und sprach: Lieber Bruder Saul, der HERR hat mich gesandt, der dir erschienen ist auf dem Wege, da du her kamst, daß du wieder sehend und mit dem heiligen Geist erfüllt werdest.
Apg 9:17

 ("Mit dem Geist erfüllt werden", "der Geist fällt auf jmd." oder "im Geist getauft werden" sind übrigens lediglich andere Beschreibungen für das gleiche Geschehen.)

Paulus wurde also wieder sehend (d.h. er bekam nicht nur sein Augenlicht wieder, sondern er erkannte auch die Gottessohnschaft Jesu), er lies sich sofort taufen und wurde mit dem Geist erfüllt, denn er predigte von diesem Tage an das Evangelium, obwohl er es von niemandem gelernt hatte.

Es ist also durchaus kein "Automatismus" oder geschieht irgendwann mal "wenn der Herr es denn so will", sondern wir sind als Gläubige gehalten darum zu bitten, den Geist durch Handauflegung weiterzugeben und zu empfangen und auch ganz grundsätzlich nach dem Empfang des Geistes und seiner Gaben zu streben.

So nun ihr, die ihr arg seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!
Luk 11:13 

Also auch ihr, da ihr um geistliche Gaben eifert, so suchet, daß ihr überströmend seid zur Erbauung der Versammlung.
1.Kor.14:12




Trauriger Weise ist diese grundlegende Wahrheit im heutigen kirchlichen Leben vielfach abhanden gekommen.. Es wird zwar gelegentlich "segnend" die Hände aufgelegt, doch diese Lehre und die Tatsache, dass man den Heiligen Geist "empfangen" muss, dass es ein absolut einschneidendes Ereignis ist und dass das (von möglichen Ausnahmen einmal abgesehen) keineswegs automatisch geschieht, ist weitgehend unbekannt. 
Viele haben sogar noch nie etwas davon gehört oder haben ehrlich darüber nachgedacht.

Diese Frage ist also durchaus berechtigt:


Habt ihr den heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?
Apg 19:2


***



Auf diesem Blog finden sich noch ausführlichere Beiträge zu diesem wichtigen Thema, z.B. die jeweils dreiteiligen Serien
und

Sonntag, 20. Juli 2014

Der Konflikt ist nicht neu (Nachtrag zum vorigen Post)

Der Konflikt um die Einhaltung des Gesetzes ist ja nicht neu -
 er wurde allerdings schon längst und völlig eindeutig geklärt:

 
Etliche aber derer von der Sekte der Pharisäer, welche glaubten, traten auf und sagten: Man muß sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz Moses' zu halten.
 Die Apostel aber und die Ältesten versammelten sich, um diese Angelegenheit zu besehen. Als aber viel Wortwechsel entstanden war, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Brüder ihr wisset, daß Gott vor längerer Zeit mich unter euch auserwählt hat, daß die Nationen durch meinen Mund das Wort des Evangeliums hören und glauben sollten. Und Gott, der Herzenskenner, gab ihnen Zeugnis, indem er ihnen den Heiligen Geist gab, gleichwie auch uns; und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, indem er durch den Glauben ihre Herzen reinigte. Nun denn, was versuchet ihr Gott, ein Joch auf den Hals der Jünger zu legen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten? Sondern wir glauben durch die Gnade des Herrn Jesus in derselben Weise errettet zu werden wie auch jene.
 

 ...
Weil wir gehört haben, daß etliche, die aus unserer Mitte ausgegangen sind, euch mit Worten beunruhigt haben, indem sie eure Seelen verstören und sagen, ihr müßtet beschnitten werden und das Gesetz halten -denen wir keine Befehle gegeben haben- deuchte es uns, einstimmig geworden, gut, Männer auszuerwählen und sie mit unseren Geliebten, Barnabas und Paulus, zu euch zu senden, mit Männern, die ihr Leben hingegeben haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus. Wir haben nun Judas und Silas gesandt, die auch selbst mündlich dasselbe verkündigen werden. Denn es hat dem Heiligen Geiste und uns gut geschienen, keine größere Last auf euch zu legen, als diese notwendigen Stücke: euch zu enthalten von Götzenopfern und von Blut und von Ersticktem und von Hurerei. Wenn ihr euch davor bewahret, so werdet ihr wohl tun. Lebet wohl!
 Apg 15:5-11/24-29


***

Konfliktpotenzial Alter und Neuer Bund

Eines der größten Konfliktpotenziale unter Christen betrifft die Bedeutung des Alten und des Neuen Bundes und damit hauptsächlich die Frage, ob die Einhaltung der an das Volk Israel ergangenen Gesetze für uns heute noch verbindlich ist.

Wer das bejaht, sieht in jedem, der es verneint zwangsläufig einen vom wahren Glauben Abgefallenen, den man zwar heute nicht gleich steinigt (wie es das Gesetz ja nunmal fordert), aber den man dennoch auf dem Weg des Todes wähnt und fälschlicher Weise zu den "Gesetzlosen" zählt.

Andererseits sehen diejenigen, die den wichtigen Unterschied zwischen dem Gesetz Mose und dem Gesetz Christi erkennen, einen Mangel an geistlichem Leben bei den "Gesetzestreuen".

Paulus findet deutliche Worte, indem er die "unter Gesetz" mit denen "ohne Gesetz" vergleicht und dabei klarstellt, dass er ZU KEINEN VON BEIDEN gehört:

Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, auf daß ich die Juden gewinne; denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich unter dem Gesetz obschon ich nicht unter dem Gesetz bin, damit ich die unter dem Gesetz gewinne; denen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich ohne Gesetz,wiewohl ich nicht ohne göttliches Gesetz lebe, sondern in dem Gesetz Christi, damit ich die gewinne, welche ohne Gesetz sind.
1.Kor.9:20,21

Es gibt also zwei Sichtweisen auf den Alten und den Neuen Bund und seine jeweiligen Schriften:

1. Die Einen sagen, man könne das Neue Testament nicht ohne das Alte verstehen.
2. Die Anderen sagen, man kann das Alte Testament nicht ohne das Neue verstehen.

Ich vertrete seit jeher die zweite Position.

Wenn wir die Schriften des ersten Bundes nicht geistlich deuten, sondern ihre Aussagen weiterhin wörtlich als für Christen verbindlich ansehen, halten wir an den "Vorausschatten" fest, obwohl wir in Christus längst die Erfüllung und das Wesen dieser Dinge haben

So soll euch nun niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen eines Festes oder Neumonds oder Sabbats, welche Dinge doch nur ein Schatten derer sind, die kommen sollten, wovon aber Christus das Wesen hat.
Kol 2:16,17

Auf diese Weise bleibt eine Decke auf der gesamten Schrift, so dass man sie nicht richtig verstehen, noch die Wahrheit der Größe Christi und seiner Heilstat erkennen kann.

Aber ihr Sinn ist verstockt worden, denn bis auf den heutigen Tag bleibt beim Lesen des alten Bundes dieselbe Decke unaufgedeckt, die in Christo weggetan wird. Aber bis auf den heutigen Tag, wenn Moses gelesen wird, liegt die Decke auf ihrem Herzen.
Wenn es aber zum Herrn umkehren wird, so wird die Decke weggenommen.
2.Kor.3:14-16 

Nur wenn das Herz sich völlig zu Christus bekehrt, wird die Decke von den Schriften des Alten Bundes weggenommen.
Das heißt nun aber nichts anderes, als dass wir diese Dinge geistlich deuten müssen, denn wörtlich verstehen kann sie auch jeder, der nicht "in Christus" ist!

Das griechische Wort "katargeō" aus Vers 14 ist ein sehr kräftiger Ausdruck, er bedeutet u.a.:
"völlig nutzlos, abschaffen, aufhören, zerstören, wegtun, ohne Wirkung, scheitern, vergehen, nichtig, zu nichts führen" usw.usw.

All das bezieht sich auf das Lesen des Alten Bundes, wenn man das dort Geschriebene nicht im Licht des Neuen Bundes liest (d.h. geistlich deutet!).

Schlachter übersetzt es daher folgendermaßen:

  Aber ihre Sinne wurden verhärtet; denn bis zum heutigen Tage bleibt dieselbe Decke beim Lesen des Alten Testamentes, so daß sie nicht entdecken, daß es in Christus aufhört. 
 2.Kor.3:14


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 Da sich dieser Konflikt meistens am Sabbathgebot festmacht, empfehle ich zur Vertiefung der Thematik den Beitrag
Der Sabbath im Alten und im Neuen Bund,
in dem ich der Frage nachgehe, warum jeder sterben musste, der den Sabbath nicht einhielt.
Ausführlicher behandelt wird das Thema dann auch in der 3-teiligen Serie

Montag, 7. Juli 2014

Der "dritte Tempel"

Es ist immer wieder Gegenstand von Spekulationen, ob die Juden einen dritten Tempel errichten werden und was das für Jerusalem und den Nahem Osten bedeuten wird.
Auch nicht wenige Israelfans unter den Christen sehen darin ein besonderes Zeichen und eine Verheißung, und verbinden damit die Erfüllung wichtiger biblischer Prophezeihungen. 

Diese Leute lassen allerdings etwas sehr Grundlegendes außer acht:

Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten! Da sprachen die Juden: In sechsundvierzig Jahren ist dieser Tempel erbaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?
Er aber redete von dem Tempel seines Leibes. 
 Joh 2:19-21

Was für eine Verblendung herrscht in Bezug auf den "3.Tempel"!

Er wird seit 2000 Jahren aus lebendigen Steinen gebaut und das begann 3 Tage nach Jesu Tod. Durch seine Auferstehung wurde er selber zum Eckstein dieses geistlichen Tempels!

So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, auferbaut auf die Grundlage der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selber der Eckstein ist, in welchem der ganze Bau, zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, in welchem auch ihr miterbaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geist.
 Eph 2:19-22

Da ihr zu ihm gekommen seid, als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt und köstlich ist, so lasset auch ihr euch nun aufbauen als lebendige Steine zu einem geistlichen Hause, zum heiligen Priestertum, um geistliche Opfer zu opfern, die Gott angenehm sind durch Jesus Christus. 
1.Pet.2:4,5
usw.usw..

 Mag ja sein, dass Juden nochmal einen Tempel bauen werden, aber ist das dann der Tempel Gottes??
 
DAS ist die entscheidende Frage - der Antichrist setzt sich näml. in den Tempel Gottes! 


Laßt euch von niemand auf irgend eine Weise verführen, denn dieser Tag kommt nicht, es sei denn, daß zuerst der Abfall komme und geoffenbart worden sei der Mensch der Sünde, der Sohn des Verderbens,welcher widersteht und sich selbst erhöht über alles, was Gott heißt oder ein Gegenstand der Verehrung ist, so daß er sich in den Tempel Gottes setzt und sich selbst darstellt, daß er Gott sei.
2.Tess.2:3+4.

Diesen Antichristen erklärte Johannes schon in seinen Briefen als bereits gekommen:

Kindlein, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, daß der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen geworden; daher wissen wir, daß es die letzte Stunde ist.
 1.Joh2:18 

 Es ist der antichristliche Geist der "letzten Tage" (biblisch seit Pfingsten - siehe Apg.2:17!) der seit Anbeginn  wirksam ist und der sich u.a. auch als "Engel des Lichts" (= Gott / göttlich) ausgibt, um die Menschen zu verführen...

Es gibt unzählige Aussagen in der Schrift, dass die Gemeinde der wahre Tempel Gottes ist.
Jedem der denkt es gehe in den entsprechenden biblischen Aussagen um einen Tempel aus Stein, gilt also die folgende Frage von Paulus:

Wisst ihr nicht, daß ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes verderbt, den wird Gott verderben; denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr.
 1.Kor.3:16,17 


Wisst ihr nicht? 

Der Tempel Gottes seid ihr!



*** 




Einige andere Mißverständnisse gehen mit der falschen Deutung dieses Themas einher, 
so zum Beispiel die Frage
Wird ganz Israel gerettet?
oder auch die Frage
Gibt es eine plötzliche Entrückung
der Gemeinde? u.v.a.