Wenn man etwas beklagen möchte, braucht man wohl nicht lange nach Gründen dafür zu suchen. Da kann man getrost beim aktuellen Wetter anfangen, das immer entweder zu kalt, zu heiß, zu naß oder zu trocken sein kann, es geht besonders gerne über die finanzielle oder gesundheitliche Situation, die Arbeit und die Steuern, über die bösen Mitmenschen bis hin zur Politik und landet dann bei globlen Ereignissen wie z.B. der heraufbeschworenen Klimakatastrophe - womit man dann wieder beim Wetter wäre...
solche Gedanken und die Gespräche darüber können wirklich zu gebetsmühlenartigen Mantras werden, die Medien bombadieren uns fortgesetzt mit neuen Schreckensmeldungen, und jedem ist klar: Wir leben in unsicheren Zeiten und haben allen Grund zu klagen. Einige Leute mit etwas grösserem Tellerrand stellen zwar noch ergänzend fest, dass wir im Weltvergleich auf sehr hohem Niveau jammern, aber dadurch wird letztlich auch niemand glücklicher.
Wir sind bei stürmischer See unterwegs und die Zeiten sind hart!
"Dieses aber wisse, daß in den letzten Tagen schwere Zeiten da sein werden;
denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, heillos, ohne natürliche Liebe, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, verwegen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott" (2.Tim.3,1-4)
Doch Gott sei Dank gibt es ja den rettenden Anker des Glaubens und den festen Fels des Wortes Gottes in dieser Brandung und der Christ findet Sicherheit, Schutz und Geborgenheit in der Gemeinschaft mit anderen Christen - in der Gemeinde!
Achja?
schön wär´s...
les nochmal den letzten Satz von Paulus´ prophetischer Schau auf die letzten Tage, wo wir so Vieles finden, was heute absoluter Standard ist. Wir denken gerne, er redet dort von der Welt, doch Paulus war es durchaus klar, dass in ihr ohnehin keine Liebe zu Gott zu finden ist - und tatsächlich, es wird noch klarer, wenn wir weiterlesen:
"...die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen; und von diesen wende dich weg." (V.5)
uups - religiöse Form ohne Inhalt? Wie ist sowas denn möglich?
Ja, Paulus lässt keinen Zweifel aufkommen, dass die gesamte weltliche Lust und Bosheit in die Gemeinde eindringen wird:
"Denn aus diesen sind, die sich in die Häuser schleichen und Weiblein gefangen nehmen, welche, mit Sünden beladen, von mancherlei Lüsten getrieben werden," (V.6)
..und sowas führt trotz sonntäglicher Bepredigung zum völligen Verlust der Wahrheit:
"die immerdar lernen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können." (V.7)
ei verbischt - das sieht nicht gut aus! Die Erkenntnis der Wahrheit ist also nicht nur eine Frage von Schriftstudium und -kenntnis, sondern steht in direktem Zusammenhang zu einem reinen Lebenswandel - wo der nicht ist, da kann(!) keine Erkenntnis der Wahrheit sein.
Also: "wende dich ab."
Ja genau, prima Lösung - dann haben wir endlich Ruhe und können in Reinheit und Frieden leben. Leider nicht - solche religiösen Menschen werden das nicht einfach hinnehmen, denn wenn du dich abwendest, erklärst du ja damit ihre "Form von Frömmigkeit" zu einem leeren Gefäß, in dem die Kraft Gottes nicht zu finden ist, und dann werden sie ihr wahres Gesicht zeigen:
"Alle aber auch, die gottselig leben wollen in Christo Jesu, werden verfolgt werden." (V.12)
aaach komm Bento, du überspannst den Bogen mal wieder - hier ist doch von der Welt die Rede, die die Christen nicht in Ruhe lassen.
Sorry, (es wär mir ja auch lieber) aber in den Versen vorher ist z.B. von der Rebellion gegen Mose die Rede und davon, dass Menschen der Wahrheit widerstehen, verdorben und ohne Bewährung im Glaubensleben sind - damit kann wohl kaum ein Weltmensch gemeint sein:
"Gleicherweise aber wie Jannes und Jambres Mose widerstanden, also widerstehen auch diese der Wahrheit, Menschen, verderbt in der Gesinnung, unbewährt hinsichtlich des Glaubens." (V.8)
Dann ist noch von den mannigfachen Leiden des Paulus die Rede (V.11), die er ja bekanntlich in der Mehrzahl von den religiösen Menschen erleiden musste, von Verführung und Verführten (V.13), sie werden zwar gottlob nicht ewig so weitermachen können und irgendwann auffliegen (V.9), aber sie treiben ihr Unwesen und deshalb wird Timotheus eindringlich ermahnt:
"Du aber bleibe in dem, was du gelernt hast und wovon du völlig überzeugt bist, da du weißt, von wem du gelernt hast und weil du von Kind auf die heiligen Schriften kennst, die vermögend sind, dich weise zu machen zur Seligkeit durch den Glauben, der in Christo Jesu ist." (V.14+15)
Was für einen Sinn macht die Mahnung an dem von Paulus Gelernten -, und dem, was in den Schriften steht, festzuhalten, wenn es hier nicht um falsche Lehren durch die Verführer ginge?
Wir sehen es doch überall, dass die Grundlagen der Schrift den "Formen von Frömmigkeit" preisgegeben sind oder (fortschreitend) geopfert werden. Wer heute dem Schöpfungsbericht der Bibel Glauben schenkt ist ein "Kreationist" und wird zunehmend lächerlich gemacht, und wer entschlossen dem o.g. Rat folgt und an der Lehre von Paulus und der Schrift als dem eingegebenen Wort Gottes festhält, wird gerne als Fundamentalist verschrieen.
"Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit" (V.16)
Lassen wir uns doch nicht irre machen, von Leuten belehren und zurechtweisen, die weder einen reinen Wandel noch eine edele Gesinnung haben, die in ihren Lüsten leben und mehr ihre eigene Ehre suchen, als die Gottes. Der Rat des Paulus ist da sehr einfach "von solchen wende dich ab" Punkt
Nein, ich bin nicht paranoid oder überheblich geworden, aber das geistliche Leben ist nunmal ein geistlicher Kampf und verlangt nach Klarheit und Unterscheidung durch das Wort - es geht schließlich um was:
"..auf daß der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werke völlig geschickt."(V.17)
Das kann freilich nur die Gnade und die Kraft Gottes selber wirken, und wenn wir den schmalen Weg verlassen, weil wir uns links und rechts der Welt zuwenden und gewohnt sind Kompromisse einzugehen, dann verlieren wir diese Gunst und enden in frommen Formen. Und diese Gefahr besteht in jeder Gemeinde...
puh - schwere Zeiten!
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(was sonst noch so in den Gemeinden für Gefahren lauern, die wir längst für ganz normal halten, kann man auch
HIER nachlesen - Wölfe im Schafspelz sind mitten unter uns!)