Dienstag, 1. September 2009

geistliche Typen

Es gibt viele unterschiedliche "geistliche Typen".
Viele Christen sind sich dessen kaum bewusst und erkennen weder ihren eigenen, noch den der Geschwister. Das ist allerdings eine wichtige Sache und hilft sich selber besser zu positionieren, Verständnis für die Eigenarten des anderen zu entwickeln und Mißverständnisse zu vermeiden.

ACHTUNG:
Es geht hierbei um geistliche Begabungen und nicht um Charaktereigenschaften oder Wunschziele!

Das Vorhandensein aller Typen und ihr Zusammenwirken auf "Augenhöhe" ist für ein gesundes Gemeindeleben enorm wichtig. Natürlich vermischen sich diese Begabungen und kommen selten in "Reinform" vor, meißt ist eine davon aber besonders ausgeprägt.

Welche ist das bei dir?

Ich habe hier mal 6 Typen zusammengestellt, die ich kurz charakterisieren will.
Das ist jetzt aus dem Ärmel geschüttelt und ich bin für jede Korrektur oder Anregung dankbar!
Bitte liebe Schwestern, ihr seid genaauso angesprochen, auch wenn hier nix von "die Typin" steht... ;-)

1. Der Hirtentyp

Jemand der das Befinden der Geschwister auf dem Herzen hat. Er ist mitfühlend und kann trösten, ermuntern und auf der emotionalen Ebene sehr hilfreich aktiv sein.
Er steht in Gefahr überbeansprucht zu werden und sich im Seelischen zu verlieren.

2. Der Schafstyp

Jemand der anderen das Wort und die Leitung überlässt. Er hält sich gerne im Hintergrund auf. ist friedfertig, opferbereit und ausgleichend.
Er ist in Gefahr seine eigene Verantwortung nicht wahrzunehmen.

3. Der prophetische Typ

Jemand mit großen Visionen. Er kann geistliche Zustände und Entwicklungen wahrnehmen und erkennt Bedarf und Gefahren bereits im Keim, lange bevor sie in Erscheinung treten. Er hat ein ausgeprägtes Verhältnis zum übernatürlichen Bereich.
Er ist in Gefahr den Dienst anderer gering zu achten.

4. Der Lehrertyp

Jemand der sich sehr gut in der Bibel auskennt und die Gabe hat, deren Inhalte ansprechend zu vermitteln. Er kann die Augen öffnen für die Zusammenhänge der Schrift und Milch und Schwarzbrot gleichermassen und in bekömmlicher Dosierung verteilen.
Er ist in Gefahr bald eine dicke Brille zu brauchen.

5. Der evangelistische Typ

Er hat die Rettung der Seelen auf dem Herzen und kann gut auf Menschen zugehen. Er durchschaut die Widerstände, die jemanden davon abhalten, die Wahrheit zu erkennen und anzunehmen.
Er kann durch zuviel Eifer und zuwenig Erfahrung unangenehm rüberkommen.

6. Der Aposteltyp

Jemand, der die Belange des weltweiten Leibes Christi auf dem Herzen hat. Er erkennt die geistlichen Ordnungen und kann sie bei Bedarf in den Ortsgemeinden anmahnen und wieder herstellen. Er ist aber in den einzelnen Gemeinden nicht in die alltäglichen Abläufe involviert

7. Andere Idee?

Wenn dein geistlicher Schwerpunkt nicht dabei ist, dann beschreibe ihn kurz selber.
(mir ist grade noch z.B. der hallelujamässige "Lobpreis-Typ" eingefallen...)

Das Ganze ist die erste Umfrage hier auf dem Blog und ich bin gespannt, was dabei heraus kommt. Es sind mehrere Antworten möglich und die Schwerpunkte können sich im Laufe des Lebens natürlich auch verschieben. Es soll einfach dabei helfen, die geistliche Begabung zu hinterfragen und genauer zu definieren.

let´s vote



***

15 Kommentare:

Helmut privat hat gesagt…

Wir hatten da früher (in uralten Vorzeiten *g*) noch den Ermahner oder Ermutiger.
Meiner Erinnerung nach ist der so etwas wie ein vereinfachter Lehrer.
Er kann zwar nicht so die großen Zusammenhänge sehen ( die interessieren Ihn auch nicht ganz so *g*)
Er sieht mehr so die praktische Anwendbarkeit der biblischen Wahrheiten.
Er kann Menschen schnell helfen, daß sie Durchblick bekommen, und freisetzende Wahrheiten erkennen.
Er kennt sich aus in der biblischen Hausapoteke und hat schnel 3 bibelstellen zur hand.

Lange ärztlich Untersuchungen liebt er nicht. (und hält sie auch manchmal für überflüssig)
Manche Spezialisten halten Ihn auch für einen Quaksalber.

In userer Postmodernen Zeit muß sich der Ermahner gut tarnen weil Leute mit Patentlösungen mißtrauisch betrachtet werden.
Er ist einer Untergrupe der Lehrer und ist manchmal als Hirte tätig

Die Lehrer lieben Ihn ungefähr so, wie die Ärzte die Heilpraktiker lieben.

Helmut privat hat gesagt…

Um Missverständnisse vorzubeugen:

Das mit den Ärzten und den Untersuchungen ist ein Bild für Seelsorge.

Wenn der Ermahner sich einfügt in ein großes ganzes, kann er in der Gemeinde eine Hilfe sein.

Ich wurde übrigens immer von allen dort eingeteilt ;-)

Günter J. Matthia hat gesagt…

Ich bin (auch der Einschätzung anderer zufolge) ein Mischtyp aus mehreren, aber doch überwiegend der Lehrertyp. Die dicke Brille habe ich schon.
:-)
Ich sehe zusätzlich zur von Dir genannten Brillengefahr auch die Tendenz, eher ein Theoretiker als ein Praktiker zu sein.

Sec hat gesagt…

Moin Bento ;-)
Ich denke, so ein bissl was von allem hat jeder in sich. Meine "Version" ist die Geschichte meines Glaubenslebens in Kurzform:
Als Schaf habe ich versagt, weil ich so gern Hirte sein wollte. Als mir jemand (wohl aus Versehen) einen Hirtenstab in die Hand gedrückt hat, habe ich versagt, weil ich mich viel lieber als Propheten gesehen hätte. Als ich versuchte als Prophet zu wirken, waren mir immer meine Wünsche und Vorstellungen im Wege. Als ich die Möglichkeit hatte Lehrer zu sein, musste ich feststellen, dass es nicht ausreicht, Inhalte gut vermitteln zu können, sondern, dass auch dem Lehrer das Lernen nicht erspart bleibt. Als "Evangelist" war ich so berauscht von "meinen" Erfolgen, dass ich zu spät bemerkte, wie mein eigenes Leben aus dem Ruder lief. Bis ich schließlich als "Verpackung" eine Schande für den Inhalt wurde.
Nun bin ich älter geworden und wohl auch ein klein wenig weiser, vor allem aber bescheidener. Heute beginne ich einfach jeden Tag mit der Frage: "Was hat der Mensch, dem ich heute begegne, davon, dass es mich (und Christus in mir!) gibt?"
Vielleicht könnte man das einfach als "Helfer" typisieren? Nun hat dieser "Typ" ja nicht so eine tolle biblische Verheissung wie zum Beipiel die Lehrer (Dan 12,3 Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich.), aber ich denke, er wird ebenfalls gebraucht. Mir hilft diese Aufgabe jedenfalls bei meinem Bestreben so zu leben, dass ich jederzeit Rechenschaft über meine Gedanken und Taten geben könnte, ohne Scham!

Grüßle aus'm Ländle, Sec

maze hat gesagt…

Ich melde mich für 1 + 2 :)

Mehr fällt mir grad nicht ein... vielleicht nochmal das Farben-Gabenbuch wälzen...

Talitakum hat gesagt…

Hi Bento,

gutes Thema..
Und in kurzen Sätzen schön auf den Punkt gebracht, finde ich.

Zum Prophetischen noch eine Ergänzung:

Es gibt die prophetische Gabe und es gibt den Ruf des Propheten.
Ein Mensch mit einem prophetischen Ruf, bringt keine Botschaft, sondern er ist und lebt die Botschaft.
Er muss auch keine große Vision in diesem Sinne haben, sondern drückt in besonderem Maße Gottes Wesen und Herz im Jetzt und wohin es geht, aus.
Das tut er mit seinem ganzen Sein.

Die Gefahr, andere Gaben als Geringer anzusehen, haben alle Persönlichkeiten.
Das was für uns selbstverständlich ist, projezieren wir auf andere und verstehen nicht, warum andere es nicht genau so machen/sehen/leben wie wir.

Die Gefahr beim Propheten würde ich darin sehen, dass er dem Ruf ausweichen will, weil es ihm zu schwer wird und er sich vor der Verantwortung drückt.
Menschen mit einem prophetischen Ruf, sind sehr oft Außenstehende, die durch viel Not gehen und machen dadurch starke und intensive innere Erfahrungen mit Gott.
Nach meiner Beobachtung, geht der Herr mit diesen Menschen strenger um.

LG
Stella

Apassionata hat gesagt…

Also nach Deiner Version lieber Bento tendiere ich eindeutig zum Hirtentyp. Helfen und andere Menschen verwöhnen, das ist mein Ding.Keiner soll Schmerzen haben und sich bei mir wohl fühlen. Vielleicht habe ich auch was vom Schafstypen. Trotz meiner Spontanität offen was zu sagen, bin ich einer, der schnell das Wort in geistlichen Fragen anderen überlassen kann, weil die es besser rüber bringen als ich .

Apassionata hat gesagt…

Habe gerade am Wochenende ein Buch gelesen:"Neun Wege, Gott zu lieben."
von Gary L. Thomas. In diesem Buch beschreibt er neun unterschiedliche geistliche Temperamente mit ihren jeweiligen Eigenarten, Stärken und Gefahren. Ich freue mich auch sehr über dieses Thema im Blog.

Bento hat gesagt…

Hallo alle,
danke für eure Teilnahme und Beiträge!

Helmut
"bibl. Hausapotheke" gefällt mir :-)
so ne Art "erste Hilfe" im Alltag - seehr wichtich!

Günter
genau, die Brille deutet ja schon darauf hin - sie sind die "Schwielen" auf den Augen statt an den Händen ;-))...

Sec
kommt mir irgend wie bekannt vor, was du schreibst ;-)...
zu Dan.12: Was da leuchtet bei den "Verständigen" ist ja der Glanz des Himmels - wer es annimmt, leuchtet dann selber - auch wenn er kein "Lehrertyp" ist...

Maze
Hirte und Schaf in Personalunion - cuuhl!
solange es nicht Wolf und Schaf ist... ;-D

Stella, danke.
was du ansprichst ist sehr interessant, prophetisches Reden muss auch nicht mit dem prophetischen Typ identisch sein. Die Gefahr des "Geringachtens" zieht sich tatsächl. durch alle Instanzen, das ist auch ein Anliegen mit diesem Post eine "Wertsteigerung" zu erreichen - besonders sind wohl die "Schafe" betroffen, die achten sich oft selber sehr gering...

Das Ausweichen wollen ist auch so ein Thema.
und hmm - strenger? denk ich noch drüber nach, ob das nicht doch eine Form ist von
"everyone think, that his burden is the haviest"...
ok, beim Proph geht es halt nicht ohne 100% - ein Lehrer z.B. kann bekanntlich die Wahrheit lehren, ohne sie zu tun, ein Seelsorger kann auch ohne eigenen Seelenfrieden beistehen usw...
Jeder sollte seine geistl. Gabe zu 100pro leben und den anderen in seinem Ding anerkennen und unterstützen, dann wäre alles anders.

Apassionata,
ja, das sehe ich auch bei dir!
ist ja stark, dass du darüber grade was liest :-)...

------

die Umfrage scheint mir wirklich einigermassen "repräsentativ" zu sein
sie zeigt ein großes Gedrängel auf der Kanzel.. ;-))
die Evangelisten kommen etwas kurz, was ich auch so wahrnehme, liegt aber m.E. auch daran, dass den jungen brennenden Herzen gesagt wird "jetzt lern du erstmal alles - und dann..." - nach Jahren auf der "Schulbank" ist dann oft das Feuer zu einer kleinen Glut geworden...
was mich erstaunt ist, dass wir hier tatsächl. 10% = 2 Apostel haben - denke dieser Typus ist im "richtigen Leben" tatsächl. etwas rar.
und den "Lobpreistypen" hätte man wirklich auch dazu nehmen sollen -

was mich nun selber betrifft, da nehme ich (so ähnl. wie sec das beschreibt) einen starken Wandel bei mir wahr - typisch für Leute, die ihre Berufung nicht kennen und immer ausweichen wollen...;x)
also sagt ihr doch mal bitte wie ihr das seht, was ich für ein Typ bin - bin ich gespannt!

Sabina hat gesagt…

Man soll die Rangordnung gleich so wählen, wie sie spontan einem eingegeben wird.

Demnach, lieber Bento, fällt mir bei dir natürlich sofort der hallelujamässige "Lobpreis-Typ" ein. Dann betrachtete ich deinen Artikel und finde dich in deiner Lehrertypbeschreibung wieder, jedenfalls so, wie du sie dort wiedergibst.

Der Schaftyp passt deshalb nicht, weil du deine Verantwortung schon wahrnimmst, allerdings trotzdem auch Wort und Leitung "abgeben" kannst und dich hinten anstellen kannst. Also der demütige Schafstyp.

Beim prophetische Typ bin ich bei dir vorsichtig ... da passt aber schon eher Stella's Ausführung:der Ruf des Propheten.

Volle Kanne hast du die Belange des weltweiten Leibes Christi auf dem Herzen und kannst sehr wohl mit klaren Worten ermahnen. Und in alltägliche Abläufe lässt sich der freiheitsliebende Bento nicht so gerne involvieren. Also Aposteltyp.

Summasummarum: du bist ein Mischtyp und manchmal muss man auf dich aufpassen ;-)

Lieber SeccondAttempt ... das ist ein sehr weiser und demütiger Beitrag, der mich berührt und wahre Demut kommt zum Tragen, auch die Aussage, wie sehr uns Gott immer mehr verändert und nicht meine, sondern seine Herrlichkeit zum Tragen kommen soll.

Liebe Grüße
Sabina

Talitakum hat gesagt…

Hi Bento,

habe schon öfter mal drüber nachgedacht,
was Deine Gabe bzw. Dein Ruf ist.
Und ich sehe hauptsächlich den Evangelisten in Dir.
Allein schon der Titel Deines Blogs spricht in diese Richtung...
Die Gaben die sich da bei Dir auch mit ergänzen würden, ist, dass Du auch was von einem Lehrer, etwas sozial-Helfendes (Diakon), und eine offene Art für Menschen hast.
Yo... für mich bist Du ein Evangelist..
:-)

LG
Stella

Apassionata hat gesagt…

Halleluja-Lobpreis-Wasserläüfertyp ist Dein Ding lieber Bento. Aber Du hast mehr drauf, als auch Lehren und Prophetie,bzw. geistliche Situationen analysieren. Wie Sabina schon sagte, liegt Dir die weltweite Gemeinschaft der Christen sehr am Herzen. Meines Erachtens ist Dir wichtig, daß das Wort Gottes rein bleibt, nichts verfälscht wird, indem man was dazu tut oder etwas davon wegnimmt, also ein scharfsichtiger Schriftgelehrter. So erlebe ich Dich, wobei ich sicherlich nicht alles sehe. Jedenfalls denke ich bist Du ein vielseitiger, geistlicher Mischlingsstreuner Gottes( wie ich die liebe neben den Vierbeinigen).

Talitakum hat gesagt…

hmm.. wenn ich mir so die anderen Sichtweisen anschaue, dann klingt das nach einem apostolischen Ruf..!

Bento hat gesagt…

..hehe - jo klasse:
Bento der Mischligsstreuner Gottes auf den man aufpassen muss, weil er manchmal bissig wird..
:-DD

danke für eure Einschätzungen - das ist wirklich so bei mir:
langelange Zeit brannte in mir nur das Herz des Evangelisten, bis mir die krassen Defizite in der Lehre bei den Geschwistern aufs Herz kamen - durch gewisse Ereignisse verschiebt sich das grade mehr in Richtung Belange der weltweiten Gemeinde und ich merke schon den Aposteltypen in mir lebendig werden... Schaf oder Hirte ist ja wohl gar nicht - aber danke für dein Attest von Demut, Sabina. Es ist wirklich ein Stolperstein für mich, da ich so ein "MitderTürinsHausfaller" bin, dass mir das als "Unbescheidenheit" angerechnet wird - und klare /und dazu noch krasse) Standpunkte zu vertreten in einer Zeit, in der das Relativieren der Wahrheit um sich greift, gilt ohnehin als Hochmut ...
aber bei alledem bleibt mir das hallelujamässige jedenfalls immer erhalten - HALLELUJA!!
also voll der reinrassige Mischling! ;-DD


aber genug der Nabelschau - mir wird bei diesem Thema die Bedeutung der gegenseitigen Wertschätzung gaaanz groß - wir brauchen wahrlich keine geistlichen Superhelden, sondern ein Team, in der jede AufGabe vom Heiligen Geist gesetzt ist und von Geschwistern mit getragen wird!

LG + Segen

Apassionata hat gesagt…

Manchmal bissig? Hatten wir das nicht mit der Unterordnung schon durch? Mit Deinem Schutzdienst am Wort Gottes, daß sich da nichts Falsches einschleicht, da reicht doch das Anschlagen und Lautgeben aus. In sofern ein sehr arbeitsfreudiger Mischlingsstreuner am Wort. Das macht seine Liebe und Treue zum Herrn.