Freitag, 3. Oktober 2008

Christ und Scheidung

jeder der mich kennt weiß, dass ich gerne über erfreuliche Themen poste: Mut machen, aufbauen, motivieren, auf die Herrlichkeit Gottes schauen - Frohe Botschaft eben - das beleuchten, was "oben" ist, damit Seine Freude in uns sei!
Nun gibt es aber auch den "Bodenkontakt", wo ein Christ wie jeder "Normalo" mal Ärger mit der Telekom hat, Durchfall bekommt oder andere unangenehme bis ätzende Sachen erlebt - wie z.B.: Eine Scheidung.
Nanu - Christ und Scheidung? Das geht ja gar nicht - das wäre ja wie vom Glauben abzufallen, den schmalen Pfad verlassen und das Blut Jesu für unrein achten - pfui, sowas darf man doch nichtmal denken...
..und doch geschieht es immer wieder, sogar immer öfter.
Scheidung ist ein Weg dieser Welt, den auch Geschwister kennenlernen!
Es gibt nicht nur Seelsorge und spezielle Angebote für Betroffene in den (wenigen) Gemeinden, die sich dem Thema offen stellen, sondern mittlerweile auch Seminare, um auch die Leitung und Gemeinde selbst im Umgang mit diesem Thema und den Betroffenen zu schulen.


Fakt ist, dass Scheidung seit jeher ein Thema ist - auch in der Bibel!
Sie ist nicht Gottes Wille, klare Sache, doch die "Härte des Herzens" ist nunmal auch ein Fakt, der Gottes Segen schon immer verhindert hat.
Jesus weist darauf hin, dass dies letztlich der Grund für eine Scheidung ist und Mose von daher die Möglichkeit der Scheidung "legalisiert" hat (Mt.19,8).
Scheidung bedeutet eigentlich die Trennung der Ehepartner, sie beginnt damit, dass sich einer dem anderen "entzieht", sei es emotional oder körperlich. Das alles ist aber noch lange kein "Ehebruch", wie es z.B. Fremdgehen (Hurerei) wäre. Selbst eine vollzogene Scheidung ist vom Ehebruch klar zu unterscheiden.
Was ich besonders beachtenswert finde:
Scheidung ist ein Zugeständnis an die Menschen, aber in Gottes Augen gar nicht gültig!
Ja - so steht z.B. in 1.Kor.7,10+11 sinngemäss:
Die Frau soll sich nicht scheiden, der Mann soll nicht entlassen, WENN ABER DOCH, so bleibe sie unverheiratet!
Jesus weist mehrmals darauf hin, dass erst die Wiederheirat einen "Ehebruch" darstellt bzw. dass eine Scheidung zum Ehebruch führen kann (Mt.5,32 u.a.) - wie aber bitte kann eine Ehe "gebrochen" werden, die gar nicht (mehr) besteht?
Ein anderes Thema ist es, wenn der/die ungläubige sich vom gläubigen Partner scheidet - dazu heisst es lapidar:
"Wenn aber der Ungläubige sich scheidet, so scheide er sich." und was ich ganz besonders krass finde: "...der Bruder oder die Schwester ist in solchen fällen NICHT gebunden - zum Frieden hat uns Gott berufen." (1.Kor.7,15)
IST DAS EIN HAMMER?!!
(btw - ist das Scheiden vom Partner nicht in gewisser Weise oft schon ein Ausdruck von Unglauben?)
Was für einen riesen Unterschied stellen diese Aussagen doch zur "gängigen Praxis" dar, diejenigen zu verdammen, ja gradezu aus der Gemeinschaft der "Rechtgläubigen" auszuschliessen oder die mind. zu stigmatisieren, denen eine Scheidung "widerfährt"!
Wie es bis zu diesem Punkt auch immer kommt, ist eine sehr persönl. Sache und kann wohl kaum von aussen beurteilt werden. Fakt ist, dass wenn Gewalt, Alkohol, Untreue oder was auch immer auftauchen, der Feind bereits in dieser Ehe Raum bekommen hat und die Scheidung wäre dann sein Sieg.
Eine pauschale Schuldzuweisung oder Verurteilung, wie wir sie von vielen Seiten gehört haben, mitsamt der "Annullierung" jeglicher persönlicher und geistlicher Integrität, halte ich in jedem Fall für
völlig überzogen!
Zu dem seelischen Dilemma und der völligen Neustrukturierung des Alltags, packen so die "lieben Geschwister" noch das geistliche Verdammungsurteil oben drauf... wirklich sehr edel, hifreich und jesusmässig... :-(
Nunja, mein eigentliches Thema ist aber: Was sagt Jesus und die Bibel zur Scheidung und was sie in GOTTES AUGEN - also aus geistlicher Sicht - bedeutet.
Ich denke sie ist Ausdruck einer der stärksten denkbaren Angriffe des Widersachers auf ein Gotteskind - gelingt es dem "Vater der Lüge" das Herz eines der Partner zu verhärten und kommt er so "zum Erfolg", so zeigt sich doch wiedermal bei genauem Hinschauen, dass Gott grösser ist - grösser als unser Gewissen und grösser als unsere Gedanken die uns anklagen möchten...
ja selbst noch viel grösser als der Schmerz und unser (gebrochenes) Herz, denn Papas Wille für uns ist und bleibt das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene!
Er kann und will uns IMMER heilen, stärken und wiederherstellen - auch während und nach einem der grössten denkbaren Angriffe im Leben eines Christen.

"..wieviel mehr wird das Blut Christi, der sich selbst durch den ewigen Geist als Opfer ohne Fehler dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient!"
(Heb.9,14)
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