Dienstag, 13. Juli 2010

Wozu die fünf Dienste?

Und er (Christus) hat die einen gegeben als Apostel und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer,
(Eph 4:11)

Wir haben es heute oft nur noch mit Hirten und Lehrern zu tun. Apostel und Propheten scheinen schon weitgehend ausgestorben zu sein und unsere Evangelisten schicken wir in die Welt hinaus...

Doch meine Fokus heute ist ja:

WOZU?

Was sollen diese Leute denn eigentlich tun, die (nach V.8) besondere Gaben empfangen haben?
Sie tun diese Dienste..

...zur Vollendung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Auferbauung des Leibes Christi,

(V.12)

Wenn wir das Wort Vollendung hören, denken wir sofort an die Ewigkeit - vorher erwarten wir doch gar nichts Vollendetes!
Doch es steht hier ausdrücklich, dass diese Vollendung "das Werk des Dienstes" betrifft - also durchaus hier auf Erden gefragt ist! Und das auch nicht zuerst, um die verlorene Welt zu retten, sondern erstmal "für die Auferbauung des Leibes Christi"!

...bis wir alle hingelangen zu der Einheit des Glaubens und zur Erkenntnis des Sohnes Gottes, zu dem erwachsenen Manne, zu dem Maße des vollen Wuchses der Fülle des Christus;
(V.13)

Eine solchermassen "vollendete Gemeinde" ist die herrliche Braut Jesu und hat dadurch eine unwiederstehliche Anziehungskraft. Wenn aber dieses wichtige Werk der "Vollendung" nicht im Mittelpunkt der Dienste steht, dann läuft etwas total falsch und wir werden eben nicht zur "Einheit des Glaubens" und schon gar nicht zu der "Fülle des Christus" gelangen, sondern werden die Gemeinde innerlich spalten in ordinierte "Geistliche", die sich meißt nicht nur durch ihre Kleidung, sondern besonders durch ihre Position von der übrigen Gemeinde "abheben"...





...und in solche, die von den Diensten und Belehrungen dieser "Hauptamtlichen" abhängig bleiben und einmal die Woche eine Predigt über sich ergehen lassen. Das ist aber nunmal kein bloßer "Formfehler", sondern es bewirkt eine ganz andere "Geisteshaltung" und birgt sehr große Gefahren, denn eigentlich geht es darum,

...daß wir nicht mehr Unmündige seien, hin-und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind einer Lehre, die da kommt durch die Betrügerei der Menschen, durch ihre Verschlagenheit zu listig ersonnenem Irrtum;
(V.14)

Unmündige sind dem Irrtum und den Verführungen ausgeliefert. Diese finden durch die Tore von Stolz, Überheblichkeit, Anmaßung und allen anderen menschl. Schwächen in die Gemeinde Einlass und bringen völlig andere Strukturen und Ziele hervor. Sowas führt dann genau in die andere Richtung - statt Vollendung halten wir die Unvollkommenheit der Gemeinde noch für angebrachte Demut!

Jesus hat aber für Seine Gemeinde ein ganz anderes Ziel:

...sondern die Wahrheit festhaltend in Liebe, laßt uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus,

(V.15)

Statt dass an dieser Wahrheit in Liebe festgehalten wird, versucht man doch wenigstens die Liebe festzuhalten. Das geht aber nicht und bringt auch den Verlußt der Wahrheit mit sich!
Es gibt bei dem Versuch, durch eine "variabele Wahrheit" wenigstens an der Liebe festzuhalten, auch kein wirkliches Heranwachsen des Leibes mehr zum Haupt hin,

...aus welchem der ganze Leib, wohl zusammengefügt und verbunden durch jedes Gelenk der Darreichung, nach der Wirksamkeit in dem Maße jedes einzelnen Teiles, für sich das Wachstum des Leibes bewirkt zu seiner Selbstauferbauung in Liebe.
(V.16)

"Jedes Gelenk / jedes einzelne Teil"!

Wenn wir in unseren Versammlungen auf jeden verzichten können, nur auf den "Herrn Pastor" nicht, dann haben wir es längst mit einem "christlichen Unterhaltungsprogramm" zu tun, wo die hauptamtlichen Akteure für ihren Dienst bezahlt werden und man dafür von IHNEN erwartet, dass SIE den Leib auferbauen sollen -

was für eine Verwirrung!

Hier heißt es doch ganz ausdrücklich, dass DURCH DIE WIRKSAMKEIT JEDEN EINZELNEN TEILES die SELBSTAUFERBAUUNG des Leibes in der Liebe geschieht!!

Kann es sein, dass wir meißtens ein ganz anderes Programm fahren und wir ein völlig anderes Verständnis von der Bedeutug der Dienste in der Gemeinde haben?...

***

6 Kommentare:

flunra hat gesagt…

5 Dienste hat uns der Vater gegeben nicht 5 Ämter. Sie sind für den Leib Christi gegeben und nicht für Organisationen. Und das Wichtigste dabei ist, dass Jesus die Personen in ihre Dienste beruft. Es gibt kein menschliches Auswahlverfahren für deise Dienste. Schon Paulus und Petrus bekunden, dass sie Apostel Jesu Christi sind, vom Meister selbst eingesetzt und nicht aus eigenem Gutdünken sich selbst ernannt haben. Rick Joyner schreibt, dass der Leib Christi nicht vollendet werden kann, ohne dass der fünffältige Dienst wieder hergestellt ist. Besonderen Wert legt er auf Apostel, die den Überblick haben über die Vorhaben Gottes. Äußerlich gesehen ist der Leib Christi noch keine Einheit, doch der Einzelne, weiß sich eingebunden, wenn er mit Wiedergeborenen in unmittelbaren Kontakt steht. Wir sollen uns einbauen lasen als lebendige Steine in das geistliche Haus. Wenn ich eine Mauer betrachte, dann sind um einen Stein meist sechs bis zwölf Steine angeordnet, je nach dem wie die Mauer aufgebaut ist, als 12-fer, 24-ziger oder 36-ziger Ziegelwand oder auch aus Natursteinen. In diesem Verbund habe ich als einzelner Stein eine tragende Funktion und es sollten keine Risse in den Fugen zwischen den Steinen sein. Wenn wir diese Sichtweise anwenden, dann wird der einzelne Stein keinen Überblick über das Gesamtbauwerk haben. Freut euch, wenn ihr an der richtigen Stelle fest eingebaut seid.
Da unsere Erkenntnis nur Stückwerk ist, brauchen wir den fünffältigen Dienst zu unserer Auferbauung und Vollendung gerade in dieser unserer Zeit, denn es wird die Wahrheit über Gott ganz schön verbogen. Die Einzigartigkeit unseres Gottes und Vaters JAHWEH, so wie seines Sohnes Jesus Christus wird immer mehr in Frage gestellt. Diese Einzigartigkeit, kein Gott außer mir, darf nicht aufgegeben werden. Jeder der sie anzweifelt und aufgibt, gehört nicht zum Leib Christ. Glaubt nicht jeden Geist, so hat uns Johannes in seinen Briefen gewarnt und wir tun gut daran, jeden falschen Geist zu entlarven, damit wir nicht auch mit weggerissen werden wie sie.
In der DDR haben wir uns über die Einheitssoße beim Betriebsessen aufgeregt, die es zu jedem Essen gab, egal ob Bratwurst, Schnitzel oder Braten. Verwerfen wir jetzt den Einheitsbrei der Religionen, damit uns das Heil in Jesus Christus nicht verloren geht, dazu möge unser Erlöser neue Apostel, Hirten, Lehrer, Propheten und Evangelisten einsetzen. Und uns die Augen öffnen für die Männer und Frauen, die weltweit schon diese Dienste tun, ohne dass sie ständig für sich Propaganda machen, sondern in der Kraft des Heiligen Geistes ihren Dienst erfüllen.
Und vergesst nicht mit diesen Diensten ist ein Gott und Vater, ein Herr, eine Taufe und ein Glaube gekoppelt. An ihren Werken werdet ihr sie erkennen und auf sie hören.
Auch heute wurden durch sie neue Geschwister in das geistliche Haus eingebaut.
Bleibt unter dem Segen des Vater!!!

Apassionata hat gesagt…

@flunra: Wenn ich hier lese, freue ich mich immer wieder über Deine Beiträge.Du hast das sehr schön erklärt mit den Steinen, nehme ich für mich mit. Allerdings sehe ich mich weder unter den Lehrern, Propheten, Evangelisten,Aposteln oder Hirten. Aber ich bin trotzdem ein Glied am Leib Christi.(als Krankenschwester im Nachtdienst muß ich gucken, daß es den Kranken gut geht und verwöhne sie auch, wenn es irgendwie die Zeit erlaubt). Aber theologisch bin ich jetzt abgewischen. Unser Pastor sagte mal, daß es beim Bibellesen nicht um Richtigkeiten, sondern um Liebe geht. Ich meine damit, ich will das Wort nicht studieren, ich will mit der Bibel einfach nur leben, das Wort Gottes in meinen Alltag mitnehmen, ausleben.

flunra hat gesagt…

@apassionata: Wenn Du vom Herrn für keinen der 5 Dienste berufen worden bist, dann kannst Du in allem Frieden an der Stelle wirken, wo er Dich hingestellt hat, an das Bett der Kranken und Hilfsbedürftigen. Die Liebe Gottes, die er in Dein Herz ausgegossen hat, darfst Du überfließen lassen und Du sollst es so gar. Ohne Liebe kann das Reich Gottes nicht gebaut werden, denn der Vater ist die Liebe in Person, ebenso Jesus, der für uns den Tod auf sich genommen hat, damit wir mit ihm leben können.
Das Wort Gottes ist die Richtschnur fürs Leben, eine Art Bedienungsanleitung, wie wir unser Leben meistern können. Dazu müssen wir es kennen, d. h. lesen und es uns vom Heiligen Geist lebendig machen lassen, nur so können wir es im Alltag anwenden. Wichtig sind besonders die Tatsachen, die Gott durch sein Handeln uns gegeben hat. Wir handeln dann aus dem sicheren Wissen heraus, dass es wirklich so ist, wie er es festgelegt hat.
Jesus ist das Fleisch gewordene Wort Gottes, ohne ihn können wir nichts tun.
Lass die Liebe Gottes weiter in die Welt hinein fließen. Du wirst dabei vor Freude strahlen und die Menschen werden es merken, dass Du nichts aus Dir heraus tust, sondern das es Jesus ist, der in Dir wohnt.

Sei ermutigt hat gesagt…

@flunra: Wenn ich hier lese, freue ich mich auch wie Apassionata immer wieder über Deine Beiträge.

Die Gegenwart Gottes ist so einzigartig dass, wenn Er in all Seiner Herrlichkeit kommt sollten wir bereit sein, um Ihn mit freudevollem Lob anzubeten. Als tägliche Vorbereitung hilft Bibelstudium.

Meiner Meinung nach ist Bibelstudium unentbehrlich für einen Liebhaber Gottes. (Siehe Psalm 1)

Apassionata hat gesagt…

Über Gottes Wort Tag und Nacht nachsinnen und es täglich lesen ist für mich etwas anderes als es zu studieren und es wissenschaftlich zu nehmen. Letzteres mag für Geistliche, Theologen und Lehrer stimmig sein. Das ist auch gut so.

flunra hat gesagt…

@ apassionata: Das Lesen des Wortes Gottes in der stillen Zwiesprache mit dem Vater und dem Sohn in der Kraft des Heiligen Geistes ist ein inniger Berührungspunkt, ein Rendezvous von Liebenden. Hier fließt die Leibe des Vaters direkt in unser Herz und der Vater schenkt uns Offenbarung über sein Wort. Diese innige Verbindung mit dem lebendigen ewigen Logos ist der Lebensimpuls des neuen Lebens in Jesus und kann durch nichts ersetzt werden.
Paulus hate das damalige Wort Gottes, die Thora, studiert wie kein anderer seiner Mitschüler. Er war aber auch der Einzige, der dieses Studium für Dreck erachtete gegenüber der herrlichen Offenbarung, die er von Gott, dass in Jesus Christus alle Menschen gerettet worden sind und dass der Christus selbst in jedem Gläubigen leben will, der sein Opfer angenommen hat.Nichts geht über die doppelte Klammer mit der wir mit ihm verbunden sind: Christus in uns, die Hoffung der Herrlichkeit und wir in Christus, die neue Schöpfung vor Gott heilig, tadellos und unsträflich.
Wir sind wirklich angenommen!