Mittwoch, 22. September 2010

Ehebruch geistlich begründet

Gestern war ich mit zwei Schwestern einen alten Freund besuchen. Er bekennt sich schon seit wir uns kennen zu Jesus, doch fehlte ihm immer die klare Unterscheidung z.B. zum Buddhismus, wo er auch "liebe Brüder" hat...

So kommt es, dass seine Gebetszeiten gerne durch Räucherstäbchen und Klangschalen "bereichert" werden, er einen besonderen Raum dafür bevorzugt und sie oft mehr einer Meditation gleichen. Ich hatte bei unserer letzten Begegnung bereits ein Wort für ihn, dass er dringend die klare Linie zwischen Licht und Finsternis erkennen muss, damit sein geistl. Leben nicht in Gefahr gerät.

Doch diese geistliche Unklarheit hat sich bereits heftig in seinem Leben manifestiert. So hat er sich nun auch zur Trennung von seiner Frau entschieden, gegen ihren erklärten Wunsch. Sie leben zwar noch auf dem selben Grundstück, doch er hat nun eine Freundin, die er besucht und sie ihn.

Allerdings wurden bei mir endgültig alle Nackenhaare zu Igelborsten, als er ausführte, in was für einen Segen ihn das alles geführt habe. Mit seiner Frau streite er nun nicht mehr, er habe nun auch erkannt, dass diese Ehe (aus der drei mittlerweile erwachsene Kinder hervorgegangen sind), nicht von Gott gewollt gewesen war (!), da er sich mit seiner Frau geistlich nicht auf einer Ebene befunden habe(!!) - dies sei nun bei seiner Freundin völlig anders uswuswusw...

Ich weiß sehr gut - und jeder, der langjährig verheiratet ist wird es auch wissen - dass die Ehe ein massives Angriffsziel Satans ist, denn Gott hat einen riesigen Segen mit ihr verbunden, doch eine "geistliche Begründung" für den Ehebruch ist mir so noch nicht untergekommen.

Was für eine tödliche Verwirrung!


Nun verstehe aber bitte niemand das hier Geschriebene als selbstgerechtes mit dem Finger zeigen, oder so als wolle ich jemanden verurteilen, den ich sehr schätze und liebe. Vielmehr sehe ich wie sehr wir alle in der Gefahr stehen, die eigene Wahrnehmung vor das Wort Gottes zu stellen. Dies ist ein Zauber, der sich auch auf unsere Umgebung auswirkt! So muss ich zu meiner Verwunderung und Schande gestehen, dass mir während der ganzen Besuchs, nicht einmal das Wort Ehebruch in den Sinn gekommen ist ...

Es wird sehr gerne auf einen vermeintl. Segen und die angebl. göttlichen Gaben verwiesen, um eindeutig gegen Gottes Ordnungen gerichtete Praktiken zu rechtfertigen.

Doch Gottes Ordnungen stehen vor Seinen Gaben!

Selbstverständlich hat auch geklautes Obst Vitamine und schmeckt sehr lecker, aber der Genuß bleibt dennoch ein Unrecht. Heute habe ich HIER einen sehr guten Artikel gelesen, der diese Thematik treffend behandelt.

Doch auch heute ist der Tag des Heils und unser Vater wirbt mit Seiner endlosen Liebe darum, dass wir umkehren.

Und der HERR sprach zu mir: Geh noch einmal hin und wirb um eine buhlerische und ehebrecherische Frau, wie denn der HERR um die Israeliten wirbt, obgleich sie sich zu fremden Göttern kehren und Traubenkuchen lieben.
(Hos 3,1)

***

villt. bekommt es jmd. auf´s Herz, sich mit uns eins machen, für diesen Bruder im Gebet einzustehen, er läuft offensichtlich ohne seine Waffenrüstung herum...

6 Kommentare:

berlinjc hat gesagt…

Solche Fälle kenne ich. Als seien die Leute total verblendet. Böses wird Gut genannt und Gutes Böse.
Das Wort Gottes wird verdreht.
In unserem Fall war es den Leuten sogar bewusst - und dennoch taten sie es. Auch, nachdem wir mit ihnen 2-3x darüber gesprochen hatten. Sie blieben dabei.

Dann nahmen wir mal das Wort "Gemeindeausschluss" in den Mund - nur als Möglichkeit, noch nicht als Beschluss - und "schwupps" waren sie weg.

Einerseits finde ich es richtig: Wer nicht hört, muss irgendwann, nach viel Geduld und Liebe eben aus Liebe auch eine Grenze gesetzt bekommen.
Andererseits haben wir sie nicht gewonnen, sondern verloren. Sind sie wie Patienten gewesen, die Angst vor dem Bohren hatten? Hätten wir mehr Geduld haben müssen?

Schwierige Kiste.
Beten ist gut!

Geier hat gesagt…

Tatsächlich. Das sind keine Einzelfälle. Und man steht daneben und denkt: Die nennen sich doch Christen, da müßte man doch nur mal was sagen und dann kehren die auf Knien um. Aber nichts.
Das Wort, das mir dazu einfällt: »… darum daß sie die Liebe zur Wahrheit nicht annahmen, damit sie errettet würden … deshalb sendet ihnen Gott eine wirksame Kraft des Irrwahns, daß sie der Lüge glauben, auf daß alle gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt, sondern Wohlgefallen gefunden haben an der Ungerechtigkeit.« (2. Thess. 2, 10ff)
Klingt hart, steht aber nun mal da. Die Ursache ist: Sie haben die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen. Daraus resultiert dann die gerichtshafte Verblendung.
Gerade bei dem Räucherstäbchenmann scheint mir das überdeutlich: Die geistliche Hurerei manifestiert sich nun in physischer Hurerei.

flunra hat gesagt…

Du hast einen sehr wunden Punkt getroffen. Ehescheidung und Ehebruch wird in den Gemeinden nicht mehr ernst genommen. Die Gründe bei "frommen" Leuten sind immer geistiger Art, weil man sich im Fleisch nicht rechtfertigen kann. So wird Gott vors Loch geschoben. Habe es als Beispiel selbst erlebt: Wir haben nicht genug gebetet und sind so auf den falschen Mann für dich reingefallen, der muss jetzt aus dem Haus.
Wir sollen den Glauben an Jesus Christus nicht als Deckmantel für die Bosheit verwenden, sondern so handeln, dass Außenstehende an uns keinen Anstoß nehmen können.
Diese Lügen müssen alle aufgedeckt werden, damit der Krebs in den Gemeinden nicht weiter um sich frisst.
Die Ehe ist Gottes Geschenk an uns. Er ehrt auch die Ungläubigen, die in dieser Ordnung leben, mit seinem Segen und wartet, dass sie ihn erkennen, als den liebenden Vater.
An alle Männer: Liebt eure Frauen so wie Christus die Gemeinde geliebt hat, so werdet ihr vor Ehebruch bewahrt!!!

Anonym hat gesagt…

Jaja, wie lautete der Spruch noch mal: "Wenn die Hormone kreisen, geht der Verstand auf Reisen..."

Das habe ich mittlerweile so oft gehört, dass jemand, der im Ehebruch oder unverheiratet mit jemand anders zusammen lebte, mir lächelnd entgegenhielt: "Ich weiß ja, dass das nicht den Regeln der Gemeinde entspricht. Aber ich fühle mich Gott so viel näher und weiß, dass es richtig ist". Was mich einmal zur Replik veranlasste: "Wenn du recht hast, muss Gott schizophren sein."

Kaum zu glauben, wie schnell uns gerade so was veranlasst, Freundschaften, Familie, Beziehung zu Gott und andere Dinge einfach so über Bord zu werfen - und umso schlimmer, wenn man irgendwann zur Besinnung kommt und merkt: "Mensch, so toll war's ja eigentlich auch nicht..."

Ich bete mal mit dafür, dass er seine Rüstung wieder findet.

mipu-mipu hat gesagt…

ja wichtiges Thema, mir ist meine Frau auch durch "Gott" abhanden gekommen ...

Bento hat gesagt…

Danke für Eure Kommentare!

- mir wurde auch gesagt, dass ich hier etwas viel zu persönliches in´s Netz stelle, doch eure Kommentare bestätigen ja, dass es ein allgemeines Thema ist, zu dem wir und durchaus positionieren müssen.

Segen