Mittwoch, 25. Mai 2011

Erweckung

Viele beklagen den aktuellen Zustand der Gemeinde Christi auf Erden.
Durchaus zu Recht wie ich finde, denn es haben sich unzählige Traditionen, Irrlehren und Fehlentwicklungen eingeschlichen, die allesamt vom Wort des Lebens weggeführen, und folglich zum geistlichen Ableben der Gemeinde beigetragen haben.

Es wird in verschiedenen christlichen Kreisen nun oft von Erweckung geredet, sie wird herbeiggesehnt, es wird inbrünstig dafür gebetet, man bittet auch um eine besondere oder gar erneute Ausgiessung des Heiligen Geistes, wenn eine Konferenz heute als "Erweckungskonferenz" bezeichnet Wird, hat sie gleich entsprechend regen Zulauf usw...

Doch nicht jede Bewegung des Geistes, die an sich natürlich immer geeignet ist Einzelne, ganze Gruppen oder gar Landstriche zurück in das geistliche Leben zu führen, entsprechen jener Erweckung der gesamten Christenheit, die herbeigesehnt wird.

Was es in der jüngeren Geschichte bisher an Erweckungen und Aufbrüchen gab, mag durchaus ein Vorgeschmack gewesen sein, doch sehr vieles, was aktuell als Erweckung ("revival") verkauft wird, ist wirklich nur ein blanker Hohn und kann noch nicht mal als schlechte Kopie einer erweckten Christenheit angesehen werden.

Einige weisen auch darauf hin, dass Erweckung gar kein biblischer Begriff sei und wir vielmehr eine schreckliche Verfolgung zu erwarten haben...

Es gibt aber durchaus eine biblische Aussage über eine bevorstehende Erweckung. In Seinen Endzeitreden hat Jesus selber uns ein sehr interessantes Gleichnis dazu gegeben:

Dann wird das Himmelreich zehn Jungfrauen gleich sein, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen aber waren töricht und fünf klug. Die törichten nahmen zwar ihre Lampen, aber sie nahmen kein Öl mit sich. Die klugen aber nahmen Öl in ihren Gefäßen, samt ihren Lampen. Als nun der Bräutigam verzog, wurden sie alle schläfrig und schliefen ein. Um Mitternacht aber entstand ein Geschrei: Siehe, der Bräutigam kommt! Gehet aus, ihm entgegen! Da erwachten alle jene Jungfrauen und rüsteten ihre Lampen. Die törichten aber sprachen zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl; denn unsre Lampen erlöschen! Aber die klugen antworteten und sprachen: Niemals! Es würde nicht reichen für uns und für euch! Geht vielmehr hin zu den Krämern und kaufet für euch selbst! Während sie aber hingingen, um zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit; und die Tür wurde verschlossen. Hernach kommen auch die übrigen Jungfrauen und sagen: Herr, Herr, tue uns auf. Er aber antwortete und sprach: Wahrlich, ich sage euch, ich kenne euch nicht!
(Mat 25:1-12)

Man kann daraus einiges über Erweckung lernen und worauf es dabei ankommt:
Die Lampe ist der Glaube, das Oel ist bekanntl. der Heilige Geist, nur dadurch kann Christus – das Licht – in unseren Lampen leuchten.

Es gibt nun offensichtl. „Jungfrauen“, die töricht genung sind zu meinen, es genüge eine Lampe zu haben, die weisen hingegen nutzen die Zeit und besorgen das nötige Öl für ihre Lampen.

Interessant ist allerdings: Sie ALLE schlafen ein!

Schlaf oder Tod (körperl. oder geistl.) sind nun die beiden Zustände, die eine Erweckung überhaupt erst nötig machen.

Erweckung geschieht laut Jesu Gleichnis „um Mitternacht“!
Die dunkelste Stunde der Nacht, der tiefste Schlaf hat alle erfasst.
Doch nun geschieht das, worauf ursprünglich mal alle gewartet hatten - die Ankunft des Bräutigams steht tatsächlich kurz bevor!




Alle erwachen aus ihrem Schlaf und benötigen nun das Licht ihrer Lampen, um in dieser Finsternis Orientierung zu haben. Es ensteht ein heftiger Disput unter den "beiden Lagern" recht unterschiedlicher Geschwister bezgl. des Heilige Geistes und ihre Wege trennen sich daraufhin...

Die Klugen gehen in dieser Finsternis mit hell erleuchteten Lampen dem Herrn entgegen, um mit Ihm eins zu werden. Weil sie die Einzigen sind, wo in dieser finsteren Nacht das Licht zu finden ist, werden ihnen vermutlich auch noch etliche folgen.

Die Törichten gehen aber in die falsche Richtung – ihr Glaube gibt weder ihnen selber noch anderen Orientierung.
Sie sind nicht bereit und stehen letztlich vor verschlossenen Türen -
Jesus kennt sie gar nicht!

Es empfiehlt sich also klug zu sein und bereits heute im Umgang mit dem unverzichtbaren Oel für unsere Lampen vertraut zu sein.


Im Fleiß lasst nicht nach, seid brennend im Geist, dient dem Herrn!
(Röm 12:11)


***

Wer die wichtigen Aussagen des Gleichnisses nicht recht zu erkennen vermag, dem empfehle ich zusätzlich noch Augensalbe bei Jesus zu kaufen ;-)...

10 Kommentare:

berlinjc hat gesagt…

Hi!
Ein Thema, das mich zur Zeit auch beschäftigt.
Gemäß dieses Bibeltextes hieße es dann: "Erweckung" geschehe bei der Wiederkunft Jesu und bis dahin sei mit einer schläfrigen Christenheit zu rechnen? :-)

Segen!

Bento hat gesagt…

Ja Dirk, ich habe die Anregung zu dem Thema von dir übernommen :-)

nunja, viellt genügt ja schon die Erkenntnis der Tatsache, dass Jesus´Ankunft bald bevor steht...

Off 22:7 Und siehe, ich komme bald. Glückselig, der da bewahrt die Worte der Weissagung dieses Buches!

berlinjc hat gesagt…

:-) Stimmt - wer mit der Wiederkuft Jesu rechnet, der will wach bleiben!

flunra hat gesagt…

Jesus kommt wieder und es kann schneller gehen als wir es erwarten! Um der Auserwählten willen sollen die Tage verkürzt werden, deshalb ist es wichtig zu wachen und sich nicht gleichförmig mit der Welt zu bewegen.
Gott, der Vater kommt uns zu Hilfe in dem sein Geist unserem Geist bezeugt, dass wir Gottes Kinder sind(Röm 8, 16). Mit diesem Zeugnis kann jeder Gläubige getrost in die Zukunft blicken, egal wieviel Unkraut mit dem Weizen aufwächst, der Vater wird den Weizen in die Scheune sammeln und das Unkraut verbrennen. Dieses Sammeln kann man auch mit der Vereinigung des Leibes mit dem Haupt vergleichen. Der Vater wird dafür sorgen, dass nicht einer, der vor Grundlegung der welt erwählt wurde, verloren geht. Jesus hat hat uns in Joh 17 gezeigt wie wir mit einer doppelten Sicherung versehen sind: Der Vater in mir(Jesus), ich in dem Vater und ewr mit dem Vater in uns und wir in ihm. So konnte Paulus schreiben: Ob wir wach sind oder schlafen, wir sind immer sein Eigentum. Wir stärken uns deshalb gegenseitig, damit keiner strauchelt oder schwach wird.
Der Vater hat Dich und mich erwählt, darum können wir uns freuen und fröhlich sein, auch wenn die anderen über unseren Erlöser spotten und ihn für nicht existent halten. Wir aber wissen, er lebt in uns.
Bleibt im Segen.

Daniel hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Daniel hat gesagt…

Hallo Bento, berlinjc und flunra,

mir fällt gerade ein, dass im jüdischen Denken ja 1 Tag oder 1 Jahr auf die gesamten Lebenszyklus unserer Welt gemünzt sein kann.

Mitternacht heißt demnach exakt das Ende von allem - gleichzeitig leider auch der dunkelste Zeitabschnitt.

Mir fällt immer wieder auf, dass sich das Öl in der Lampe meist genau dann auffüllt, wenn man Probleme hat. Denn dann setzt man wieder mehr - oder wieder ganz auf Gott.

Ich verstehe noch nicht, was Jesus mit dem Schlaf gemeint hat. Als Jugendliche/r Öl auffüllen und das ganze Leben über dann geistig schlafen kann's ja nicht sein. Was meint Ihr?

Direkt danach kommt das mit den Talenten, ich denke das hat Jesus nicht nur einfach so direkt danach erzählt.

Und direkt davor geht es auch um "Werke" aus Glauben, nämlich, dass wir als Nachfolger von Jesus tun, worum Gott uns bittet. Und das heißt z.B. anderen Menschen die Liebe von Gott zu zeigen.

Viele Grüße
Daniel

Bento hat gesagt…

Hallo Daniel,
das sind interessante Aspekte und Fragen.
Zunächst mal denke ich, dass die Gleichnisse Jesu niemals nur "eindimensional" sind - es ist Wahrheit die IMMER wahr ist, egal aus welcher Perspektive wir sie betrachten. Hier (wie auch in dem Gleichnis mit den Talenten) steht die Tatsache der Wiederkunft Jesu im Mittelpunkt und die Frage, wie wir uns als "Licht der Welt" (bzw. als "Verwalter" Seiner Gaben) bis dahin verhalten. Ich denke es geht um das Bewusstsein Seiner Wiederkunft - wenn wir in dieser Erwartung leben, auf Jesus "schauen" und auf das ewige Ziel ausgerichtet bleiben, dann werden wir den vielfachen Versuchungen, Prüfungen und Anfechtungen nicht erliegen, die uns bis dahin begegnen. Der Beginn dieser "Endzeitreden" lautet ja:
Mat 24:4 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Sehet zu, daß euch niemand irreführe!
Mat 24:5 Denn es werden viele unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin Christus, und werden viele irreführen.

Die Irreführung ist das Problem unserer Zeit - der Zeit bis zu Seinem Kommen - und die hat viele Facetten.
Hier ist ja nicht davon die Rede, dass "sich das Öl in der Lampe meist genau dann auffüllt, wenn man Probleme hat." wie du schreibst, sondern was wir selber an "Vorsorge" in Bezug auf den Hl.Geist treffen müssen. Es erscheint seltsam, denn man kann den Geist ja nicht "auf Vorrat lagern", also wird hier wohl eher gemeint sein, dass wir uns im Klaren sind, dass noch eine Zeit kommen wird, wo wir "aufstehen und dem Herrn entgegengehen", bzw. dass diese Zeit jetzt ist, aufzuwachen und unsere "Lampen zu rüsten", und nicht länger "zu schlafen"...

Wie gesagt gibt es da sicher verschiedene Deutungsmöglichkeiten - der Ruf "Siehe, der Bräutigam kommt!" wird uns jdf. nicht im Schlaf belassen...

LG + Segen

Bento hat gesagt…

Lieber Flunra, danke für deine Ermutigung - du sprichst einen sehr wichtigen Punkt an: Der Heilige Geist selber gibt unserem Geist Zeugnis über unsere Gotteskindschaft - ohne dieses Zeugnis ist der Glaube tot und kann auch keine Werke haben, die vor Gott bestand haben... "ich kenne euch nicht" ist ein hartes Wort. Doch wenn wir aus dem Geist gezeugte Kinder Gottes sind, die in Seinem Licht wandeln, dann kann uns niemand aus Seiner Hand reißen und wir werden als Seine Braut mit Jesus vereint sein.
Halleluja - Preis dem Herrn!

Anonym hat gesagt…

Wahrlich die Ankunft des Bräutigams steht tatsächlich kurz bevor!

Die Treuen Jesu gehen in dieser Finsternis mit hell erleuchteten Lampen dem Herrn entgegen, um mit Ihm eins zu werden.

Ja, in dunklen Zeiten brauchen wir Gott als unser Hirt, Heiland und Herr um gottehrende Orientierung zu haben.

Ja, Die Törichten gehen aber in die falsche Richtung! Sie sind nicht bereit und stehen letztlich vor verschlossenen Türen -
Jesus kennt sie gar nicht, denn sie haben nie wahre busse getan!

Psalm 14.1 Die Toren sprechen in ihrem Herzen: "Es ist kein Gott."
Seid gesegnet!

josef

Rainer Brose hat gesagt…

Amen dazu! Wir brauchen so dringend mehr vom Öl Gottes - vom Wirken seines Geistes!