Donnerstag, 23. Mai 2013

Prüft euere Herzen!

Aber man nahm ihn nicht auf, weil Jerusalem sein Reiseziel war.
Als das aber seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel herabfalle und sie verzehre, wie auch Elia getan hat!
Er aber wandte sich um und bedrohte sie und sprach:

Wisst ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid?
Luk 9:53-55 

Warum reagiert Jesus denn hier so ungehalten?
Ist es nicht verständlich, dass seine Jünger den Wunsch hegen, auf diejenigen die ihn abweisen, schnellst möglich die Strafe Gottes herab zu rufen? Soll sie doch der Schlag treffen oder die Pest holen, vielleicht werden sie sich dann endlich bekehren und von ihrem gottlosen Wandel abwenden.
Das wäre doch nur gerecht und letztlich zu ihrem Besten.

Prüfe dich selber!
Tief im menschlichen Herzen sitzt der Wunsch nach Rache und Vergeltung.




"Rache ist süß" sagt der Volksmund.
In ungezählten Varianten wird uns von kleinauf suggeriert, dass Rache und Vergeltung etwas mit Gerechtigkeit zu tun haben. Wer kennt nicht das berauschende Gefühl der Genugtuung, wenn endlich der "Rächer der Enterbten" in einem Film auftaucht und die Bösewichte zur Rechenschaft zieht.
Doch Gleiches mit Gleichem zu vergelten bringt in der Realität nur eine Kettenreaktion des Bösen hervor.

Vergeltet nicht Böses mit Bösem, oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr dazu berufen seid, daß ihr Segen ererbet.
1.Pet.3:9

Doch auch bei Christen tarnt sich diese Herzenshaltung gerne als der Wunsch nach "göttlicher Gerechtigkeit".
Das ist aber menschliches Denken und niemals der Geist Gottes. Es war noch nie Gottes Wille die Menschen zu strafen oder zu vernichten, der Mensch bringt diesen Fluch selber über sich!

Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Gott, der HERR, ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern daran, daß der Gottlose sich abwende von seinem Wege und lebe! Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel?
Hes 33:11 

Doch warum galt dann im Alten Bund das Gesetz "Auge um Auge, Zahn um Zahn". War das denn nicht Gottes Wille?

Wenn aber ein Schaden entsteht, so sollst du ihn ersetzen; Seele um Seele, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß,
2Mo 21:23,24


Nun, es geht hier im Kontext um das menschliche Miteinander und da der Geist Gottes noch nicht auf das Fleisch ausgegossen war, musste das Volk Gottes unter dem Gesetz verwahrt werden. Es musste auch deutlich gemacht werden, dass der Mensch die volle Verantwortung für sein Tun trägt. Ausserdem wurde hier in prophetischer Weise auf das Gericht Gottes verwiesen, wo jeder empfängt, was er zu Lebzeiten getan hat.

Nun aber hat Jesus die Strafe auf sich genommen.
Wir leben als seine Nachfolger nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade!

Ihr habt gehört, daß gesagt ist: «Auge um Auge und Zahn um Zahn!»
Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deinen rechten Backen schlägt, so biete ihm auch den andern dar;

Mat 5:38,39

Wie sehr muß also ein Kind Gottes solche Gedanken nach Vergeltung aus seinem Herzen verbannen und unter den Gehorsam Christi bringen, denn es sind nicht Gottes Gedanken und sie hindern seinen Segen.
Wie schnell vergessen wir, dass auch wir nur aus der Gnade und Gottes Barmherzigkeit leben und halten uns gerne selber für gerecht. Doch Jesus macht es sehr deutlich:

Wir sollen segnen, weil wir gesegnet sind!

Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf daß ihr Kinder seid eures Vater im Himmel; denn er läßt seine Sonne aufgehen über die Bösen und über die Guten und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.
Mat 5:44,45


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Hier findet sich ein weiterer Beitrag zum Thema Segen oder Fluch.

1 Kommentar:

Reine Gnade hat gesagt…

Tief im Herzen eines Christen sitzt nicht der Wunsch nach Rache und Vergeltung, sondern Vergebung, Barmherzigkeit und Liebe!