Mittwoch, 28. November 2012

Liebe Leser

Wie der Titel dieses Blogs schon verrät, ist es die Liebe unseres Herrn Jesus die mich motiviert, hier einiges von dem mit euch zu teilen, was Er mir auf´s Herz legt.

Vor über 5 Jahren habe ich diesen Blog gestartet - ich ahnte damals natürlich nicht, was für eine Dimension dieses Projekt annehmen würde. Mittlerweile sind hier über 700 Beiträge online, es gab ungezählte Verlinkungen und Veröffentlichungen an anderer Stelle und auch im Radio wurden etliche Beiträge gesendet.

 Es gab hier die sehr kreativen Zeiten mit fast täglichen Beiträgen und es gab die Ruhepausen. Es gab sehr interessanten Austausch und auch engagierte Diskussionen. Seit einiger Zeit sind nur noch gelegentlich neue Posts zu finden. Im Jahr 2011 waren es im Schnitt 4 Beiträge im Monat und auch in diesem Jahr werden es kaum mehr werden.

Umso erstaunlicher ist es, dass das Interesse der Leser nicht abgeklungen ist, sondern sehr konstant bei 250 - 300 Aufrufen am Tag geblieben ist. Die meisten davon sind naturgemäss aus dem deutschsprachigen Raum, aber es gibt auch treue Leser in den USA, in Frankreich, England, Holland und natürlich auch in Portugal, wo ich ja lebe und die meisten Beiträge schreibe. Hinzu kommen, neben ein paar exotischen Ländern wie China, Indien, Iran oder andere, mittlerweile auch regelmässige Aufrufe aus Russland, Australien und Neuseeland.

Auch wenn sich zu einigen Lesern im Laufe der Zeit ein freundschaftlicher Kontakt entwickelt hat, Fakt ist: Ich kenne die allermeisten von euch überhaupt nicht und wir hatten noch nie Kontakt. Aber offensichtlich verbindet uns doch die Liebe zu unserem wunderbaren Herrn oder zumindest ein Interesse an Jesus und der frohen Botschaft des Evangeliums. Gelegentliche Mails und Kommentare haben mir immer wieder die Wertgeschätzung meiner Beiträge angezeigt, was mich sehr freut.

Da es nun in Kürze hier glatte 200.000 Seitenaufrufe sein werden, möchte ich das zum Anlass nehmen, mich bei allen Lesern sehr herzlich für das Interesse zu bedanken und hoffe, dass mir auch weiterhin interessante Themen, Denkanstösse und Erkenntnisse gegeben werden, um sie hier mit euch zu teilen.

In der Liebe Jesu verbunden
Gruß und Segen
Bento


Und was immer ihr tut in Wort oder Werk, das tut im Namen des Herrn Jesus und danket Gott dem Vater durch ihn.
Kol.3:17 

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Freitag, 23. November 2012

"Yes we can!"


"Ich kann alles, denn ich bin ein Kind / ein Sohn / eine Tochter Gottes!"

So oder so ähnlich denken und reden heute viele Vertreter einer neuen "ausgewählten Generation" von Christen, die von sich selber sagen, dass sie "alles haben wollen, was der Vater hat". Es gibt heute nicht wenige Gemeinden, in der diese Botschaft in verschiedenen Varianten gebetsmühlenartig zu hören ist.
Man muss sich nur seiner Identität als Königskind bewusst sein und schon steht einem Christen die gleiche Vollmacht zur Verfügung, in der Jesus selber handelte.

Glaubst du das auch?
 ...oder erkennst du hier die verdrehte Aussage eines falschen Evangeliums?

Das hört sich in der Bibel nämlich ganz anders an:

Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht.
Joh 5:19

Ich kann nichts von mir selbst tun.
Joh 5:30a

Laß dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen!
Darum will ich mich am liebsten meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi bei mir wohne.

2.Kor.12:9

Hier spricht Demut und Schwachheit,  anstatt Identität und Stärke!

Aber sagt Paulus nicht auch, er könne alles?

Ich vermag alles in Christus, der mich stark macht.
Php 4:13 

Der Zusammenhang macht deutlich, dass es hier darum geht "alles ertragen" zu können in Christus.
"In Christus" zu bleiben und "Christus in uns" ist das Geheimnis aller Kraft und allen Vermögens - und wenn es "Christus in uns" ist der handelt, dann bleibt für uns kein Rühmen übrig!

Jesus selber stellt eins immer wieder sehr klar heraus:

ICH SELBER KANN GAR NICHTS!

Nur in dieser Geisteshaltung kann der Vater uns dann über alle Maßen geistlich segnen:

 Selig sind die geistlich Armen; denn ihrer ist das Himmelreich! 
Mat 5:3



Die Aussagen dieser "Gotteskinder" sind hingegen selbstzentriert und richten sich auf das was "ich bin" -
die Aussagen von Jesus und Paulus sind in völliger Selbstlosigkeit und Demut auf den Vater bzw. auf Christus als die Quelle aller Kraft ausgerichtet - welch ein Unterschied.

Also Vorsicht!

Euer Rühmen ist nicht gut. Wisst ihr nicht, daß ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? 
1.Kor.5:6

Auch wenn diejenigen, die in obiger Weise denken und reden, dir wortreich erklären werden, dass sie eigentlich genau das selbe meinen:
Es sind nicht einfach nur andere Worte, es ist eine andere Geisteshaltung, die aus einem anderen Evangelium entspringt!

Denn wenn der, welcher kommt, einen anderen Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen anderen Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr es wohl.

2.Kor.11:4  

Jesus sah das Aufkommen einer solchen Geisteshaltung und warnte die Gemeinde in den Sendschreiben der Offenbarung davor und erklärt auch gleich, wie diese Verirrung wieder geheilt werden kann:

Denn du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluß und bedarf nichts! und weißt nicht, daß du elend und erbärmlich bist, arm, blind und bloß! Ich rate dir, Gold von mir zu kaufen, geläutert im Feuer, auf daß du reich werdest; und weiße Kleider, auf daß du bekleidet werdest, und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde; und Augensalbe, deine Augen zu salben, auf daß du sehen mögest. Ich überführe und züchtige, so viele ich liebe. 
Sei nun eifrig und tue Buße! 

Off.3:17-19

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Hier ist ein weiterer Artikel zu diesem Thema zu finden:
Ichbezogenheit in der Verkündung

Samstag, 17. November 2012

Weltuntergang



Am 22.12. ist es also mal wieder soweit!
Alle falschen Propheten werden auffliegen und sich irgendwie herausreden, aber Jesus wird wie immer recht behalten:

Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen.
Von jenem Tage aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel der Himmel, sondern mein Vater allein.

Mat 24:35,36

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Sonntag, 11. November 2012

"Mitmachgottesdienste"

Gestern las ich folgende Notiz:

"..Ich bin gespannt, wie morgen unser Mitmachgottesdienst laufen wird. Vieles ist spontan und lebt von den Beiträgen der Anwesenden. Viel ist möglich: Vom Chaos, über Passivität, bis hin zu einem bunten und ermutigenden Miteinander. Die letzte Option wurde bei den ersten beiden Mitmachgottesdiensten umgesetzt. Deswegen steigt meine Zuversicht... let the spirit flow! :-) "

...was für eine geniale und einfache Idee meines Freundes Pastor Dirk Koeppe aus Berlin!!
Wie leicht und unspektakulär kann man doch die religiösen Strukturen von "Akteure und Publikum" ablegen und in den Willen Gottes zurückkehren...
das ist sehr NACHAHMENSWERT lieber Bruder und fettesten Segen euch allen!

Wie ist es nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein JEDER VON EUCH einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Sprache, hat eine Offenbarung, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung.
1.Kor.14:26

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Der Glaube und das Reich Gottes

.. wo ist denn da der Unterschied?

Unser Glaube steht auf dem Wort!

Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch Gottes Wort.
Röm.10:17

Das Reich Gottes besteht allerdings ausdrücklich NICHT in Worten, sondern in Kraft:

Denn das Reich Gottes besteht nicht in Worten, sondern in Kraft!
1.Kor.4:20

Heute haben wir demnach viele Glaubende, aber wir haben wenig Reich Gottes.

Predigen wir also nichtmehr nur den Glauben, sondern predigen wir wieder  

das Reich Gottes auf Erden

wie wir es ja auch im "Vater unser" erbitten und wie es Jesus und die ersten Jünger auch taten, damit sich Gottes Wahrheit und Wirklichkeit wieder machtvoll erweist:

Und Jesus ging umher im ganzen galiläischen Lande, lehrte sie in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk.
Mat 4:23


Sie aber gingen aus und predigten an allen Orten; und der HERR wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen.  
Mk.16:20 

Das Volk aber hörte einmütig und fleißig zu, was Philippus sagte, und sah die Zeichen, die er tat. Denn die unsauberen Geister fuhren aus vielen Besessenen mit großem Geschrei; auch viele Gichtbrüchige und Lahme wurden gesund gemacht. 
Da sie aber den Predigten des Philippus glaubten vom Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi, ließen sich taufen Männer und Frauen.
Apg.8:6,7,12

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Sonntag, 4. November 2012

Dass heute bloß niemand die Versammlung versäumt!

 ..indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, je mehr ihr den Tag herannahen sehet. Denn wenn wir mit Willen sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig,  sondern ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und der Eifer eines Feuers, das die Widersacher verschlingen wird...
(Heb 10:25-27)

Ohh, das sind ja schreckliche Aussichten für jeden, der heute nicht in der Kirche erscheint und somit "willentlich sündigt"!
..doch Moment mal - ist hier wirklich von der örtlichen Gemeindeversammlung die Rede?

Das griech. Wort "episunagōgē " wird niemals für die Gemeindeversammlung verwendet (dafür steht IMMER das Wort ekklēsia) und es kommt in der Schrift sonst nur noch ein einziges Mal vor - dort geht es um die innige Gemeinschaft und das "Versammelt sein mit Christus":

Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus und unseres Versammeltwerdens zu ihm hin...
(2Th 2:1) 

Wenn dieses "Versammelt sein" mit Jesus tatsächlich in einer Gemeindeversammlung stattfindet und auch Standard ist, dann wird das mit Sicherheit niemand versäumen wollen, denn es wird nicht nur das Wort gepredigt, sondern Jesus selber wird es machtvoll betätigen und Menschen werden gesund, befreit und erneuert -

Sie aber gingen aus und predigten an allen Orten; und der HERR wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen.
(Mar 16:20) 

auch die dazukommenden Ungläubigen werden nicht unberührt bleiben:

..das Verborgene seines Herzens wird offenbar, und also, auf sein Angesicht fallend, wird er Gott anbeten und verkündigen, daß Gott wirklich unter euch ist. 
(1.Kor.14:25) 

Wenn wir allerdings nur religiöse Zusammenkünfte abhalten, in denen zwar über Jesus geredet wird, er aber gar nicht in unserer Mitte durch die wunderbaren Gaben des Geistes wirksam ist, weil wir uns nur miteinander versammeln, dann ist das genau das, wovor wir im Hebräerbrief so eindringlich gewarnt werden:

Die Versammlung hat die Versammlung mit ihrem Herrn verlassen!

Eine solche Versammlung wird dann u.U. mit dieser Schriftstelle sogar versuchen ihre Mitglieder einzuschüchtern, damit sie das sinnlose Treiben nicht beenden und Buße tun, sondern weiterhin an den religiösen Zeremonien teilnehmen...

Lasst uns also die Versammlung nicht versäumen, wie es bei etlichen Sitte ist!

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Montag, 29. Oktober 2012

Christ oder Nachfolger?

"Christen" ist eine Bezeichnung aus der Welt für die Jünger Jesu!

Es begab sich aber, daß sie ein ganzes Jahr in der Gemeinde beisammen blieben und eine beträchtliche Menge lehrten, und daß die Jünger zuerst in Antiochia Christen genannt wurden.
(Apg.11:26)

Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, du überredest mich, daß ich ein Christ werde.  
(Apg.26:28)

NIEMALS bezeichnet sich in der Schrift irgend jemand selber als Christ, und nur EIN EINZIGES MAL werden Nachfolger so genannt:

Leidet er aber als ein Christ, so schäme er sich nicht; er ehre aber Gott in solchem Fall.  
(1.Pet.4:16) 

Hier geht es im Zusammenhang um "die Leiden Christi" und daher steht an dieser Stelle auch der direkte Bezug zum "Christus".

Denn gleichwie die Leiden Christi sich reichlich über uns ergießen, so fließt auch durch Christus reichlich unser Trost.  
(2.Kor.1:5) 

Die Leiden Christi sind zwar ein untrennbarer Bestandteil der Nachfolge und kommen aus der Welt über uns, sie sind aber keineswegs die "Hauptsache" der Nachfolge!

Warum sollten wir uns also selber so nennen? 

Wir sind doch vielmehr Kinder Gottes, wir sind Erben der Herrlichkeit uswusw...

..und in Bezug auf Jesus sind wir Schüler unseres Herrn, weil wir auf Seine Stimme hören und ihm nach-folgen!

Und die beiden Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach.

(Joh 1:37) 

Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach.
(Joh 10:27)
 
Jesus hat uns auch nicht befohlen "Christen" zu machen (das hört sich so nach einem "fertigen Produkt" an), sondern vielmehr Jünger (das sind Schüler / Lernende / Nachfolger) - und das ist ein (lebenslanger) Prozess!

Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehret sie alles halten, was ich euch befohlen habe.
(Mat 28:19,20a) 

Wer also kein Lernender bleibt und innerhalb des Leibes (die Gemeinde) in allem wächst was uns Jesus (das Haupt des Leibes) sagt, der mag zwar ein "Christ" genannt werden, aber er ist eben kein Jünger Jesu...

Die Wahrheit festhaltend in Liebe, laßt uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus.
(Eph 4:15) 


***

Ich bin mir selbstverständlich über die Bedeutung des Begriffs Christus als "der Gesalbte" im Klaren, und dass auch wir mit dem Heiligen Geist gesalbt sein müssen, um überhaupt Nachfolger sein zu können. Dennoch bin ich der Ansicht, dass wir diesen Begriff vermeiden sollten, denn er steht heute eben für alles andere, als für eine vom Geist erfüllte Nachfolge...

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Obama oder Romney?

Meine lieben amerikanischen Freunde und Leser,
bitte vergesst es nicht bei all dem Trubel:



(egal wer Präsident ist, Jesus ist König!)

Geliebte, da es mir ein großes Anliegen ist, euch von unsrem gemeinsamen Heil zu schreiben, halte ich es für notwendig, euch zu schreiben mit der Ermahnung, daß ihr für den Glauben kämpfet, der den Heiligen ein für allemal übergeben worden ist. Es haben sich nämlich etliche Menschen eingeschlichen, für die schon längst folgendes Urteil geschrieben worden ist: «Gottlose, welche die Gnade unsres Gottes in Ausgelassenheit verkehren und den 
EINZIGEN HERRSCHER
 und Herrn, Jesus Christus, verleugnen.» 
(Jud.1:3+4) 

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Freitag, 28. September 2012

Bezahlte Pastoren und andere geistliche Dienste (Teil 2 - Einwände näher betrachtet)

Der vorangegangene Post hat erwartungsgemäss einigen Widerspruch ausgelöst.

Dieses Thema ist jedenfalls von allgemeinem Interesse und betrifft praktisch alle Versammlungen. Ich möchte daher im Folgenden noch einige relevante Bibelstellen näher beleuchten, die in diesem Zusammenhang gerne dafür herangezogen werden, die heute übliche Praxis der Lohnzahlungen für geistlichen Dienst zu rechtfertigen.


Andere Gemeinden habe ich beraubt und von ihnen Sold genommen, um euch zu dienen;
2.Kor.11:8

Paulus wurde für eine bestimmte Aufgabe von einer Gemeinde unterstützt - sowas ist völlig ok und hat überhaupt nichts mit dem Thema zu tun, das ich angesprochen habe. Das wird auch sehr deutlich, wenn man seine Aussage im Zusammenhang liest:

Oder habe ich Sünde getan, indem ich mich selbst erniedrigte, damit ihr erhöht würdet, daß ich euch unentgeltlich das Evangelium Gottes verkündigt habe?
Andere Gemeinden habe ich beraubt und von ihnen Sold genommen, um euch zu dienen; und als ich bei euch war und Mangel litt, bin ich niemand beschwerlich gefallen; denn meinem Mangel halfen die Brüder ab, die aus Mazedonien kamen; und in allem habe ich mich gehütet, euch zur Last zu fallen, und werde mich ferner hüten.
2.Kor.11:7-9

im Übrigen prangert er ja hier grade die Verführung durch falsche Apostel an, die sich überheben und die Gemeinde "aufzehren und ausnehmen" und stellt dem seine eigenes Verhalten und seine Entbehrungen entgegen...

Ihr ertraget es ja, wenn jemand euch knechtet, wenn jemand euch aufzehrt, wenn jemand von euch nimmt, wenn jemand sich überhebt, wenn jemand euch ins Gesicht schlägt...
2.Kor.11:20

In diesem Zusammenhang sind die Aussprüche aus Vers 8 wohl eher ironisch zu verstehen."unentgeltlich das Evangelium Gottes verkündigt ... andere Gemeinden habe ich "beraubt" und von ihnen "Sold" genommen, um euch zu dienen;"  - Paulus macht soetwas gerne, besonders wenn es um das Thema gesunde Lehre und Geld geht.

...Menschen, welche verdorbenen Sinnes und der Wahrheit beraubt sind und die Gottseligkeit für eine Erwerbsquelle halten, von solchen halte dich ferne!
Es ist allerdings die Gottseligkeit eine bedeutende Erwerbsquelle, wenn sie mit Genügsamkeit verbunden wird.
1.Tit.6:5,6


Paulus war jedenfalls nirgendwo fest angestellt oder erhielt einen "Lohn", wie es heute so häufig der Fall ist - er bekam und nahm nur dann Geld von den Geschwistern, wenn ein best. Bedarf dafür war - also wenn er aus irgend einem Grund nicht selber für seinen Lebensunterhalt sorgen konnte, wie er das sonst jedenfalls tat:

Wir haben auch nicht umsonst bei jemand Brot gegessen, sondern mit Mühe und Anstrengung Tag und Nacht gearbeitet, um niemand von euch zur Last zu fallen.
2.Thess 3:8

Ihr wißt selbst, daß für meine Bedürfnisse und für diejenigen meiner Gefährten diese Hände gesorgt haben.
Apg.20:34


Eine weitere Schriftstelle wird auch gerne herangezogen:

Also hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkündigen, verordnet, vom Evangelium zu leben.
1.Kor.9:14 

Das entscheidende Wörtchen, dass hier fast alle gängigen Bibeln mit "vom" übersetzten ist das griech. "ek" - es ist eine primäre Präposition, eine "Erkennung der Herkunft" und hat allgemein die Bedeutung "aus / nach / unter".
Wer das Evangelium predigt, soll also aus, bzw. nach oder unter dem Evangelium leben. Das macht Sinn.

Was genau bedeutet das nun bezgl. der Frage nach den leiblichen Grundbedürfnissen von Nahrung, Kleidung und Unterkunft? Sollen diese gesichert sein, DAMIT wir das Evangelium predigen, oder werden sie gesichert sein, WEIL wir das Evangelium predigen? Das Gesamtzeugnis der Schrift legt mit Sicherheit nahe, die zweite Antwort richtig ist.

So seid nun nicht besorgt, indem ihr saget: Was sollen wir essen? oder: Was sollen wir trinken? oder: Was sollen wir anziehen? denn nach allem diesem trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles bedürfet. Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles hinzugelegt werden.
Mt.6.31-33

Bedenken wir nur, dass Jesus das Trachten nach und das Sorgen um die leiblichen Bedürfnissen als ein heidnisches Tun branntmarkt (Vers 32), kann man schnell erkennen, dass "nach dem Evangelium zu leben" eine völlig andere Bedeutung haben muss, als die Absicherung der Grundbedürfnisse eines Arbeiters im Weinberg sicherzustellen.
Vielmehr bedeutet es, ganz im Vertrauen auf Sein Wort den Dienst im Reich Gottes zu tun, und der Vater wird sich dann um die leiblichen Bedürfnisse kümmern.

Wie genau geschieht das denn?
Gott wird ja nicht immer Wachteln vom Himmel regnen lassen...

Gemäss dem Vorbild des Paulus, dass wir gehalten sind nachzuahmen, ist dies zuallererst einmal die eigene Versorgung und die der Mitarbeiter durch die eigenen Hände Arbeit zu ermöglichen und sicherzustellen. Ist dies in gewissen Fällen nicht möglich (z.B. durch einen Aufenthalt im Gefängnis oder sonstige Bedrängnisse), so hat Paulus auch keine Probleme damit "Mangel" zu leiden:

Ich weiß sowohl erniedrigt zu sein, als ich weiß, Überfluß zu haben; in jedem und in allem bin ich unterwiesen, sowohl satt zu sein als zu hungern, sowohl Überfluß zu haben als Mangel zu leiden.
Php.4.12

Andererseits ist in solchen Fällen selbstverständlich die Gabe der Geschwister willkommen und ein "Wohlgeruch" vor Gott (Vers 18).

Dies alles  ist ein völlig normales, biblisch oft bezeugtes Geschehen:

 So diene euer Überfluß ihrem Mangel diese teure Zeit lang, auf daß auch ihr Überfluß hernach diene eurem Mangel und ein Ausgleich geschehe; 
2.Kor.8:14

All das hat also überhaupt nichts damit zu tun, dass irgendjemand von irgendjemandem für "geistliche Dinenste" bezahlt wird!

...

Gerne wird auch diese Stelle hier zitiert:

Denn die Schrift sagt: "Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden", und: "Der Arbeiter ist seines Lohnes wert".
1.Tit.5:18

Schon ein Blick auf den Zusammenhang macht sehr deutlich, dass es auch hier nicht um die leibliche Versorgung geht:

 - Die Ältesten, welche wohl vorstehen, laß doppelter Ehre würdig geachtet werden, sonderlich die da arbeiten in Wort und Lehre.
Vers 17

Es geht also um Ehrerbietung, nicht um materielle Dinge - denn:

Wenn aber jemand für die Seinigen und besonders für die Hausgenossen nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlechter als ein Ungläubiger.
(Vers 8)

Aha!
Diese Aussage allein ist eigentlich schon dazu geeignet, den ganzen unwürdigen Handel im Hause Gottes zu beenden und auch jeder Diskussion darüber, was hier gut und rechtens ist, ein Ende zu bereiten!

Lediglich die "Witwen", also diejenigen, die keinen Versorger haben, sie sollen von einem Gläubigen (Familienmitglied) mitversorgt werden - und nur, falls sie wirklich niemanden sonst haben der ihnen helfen kann, sollen sie in den Genuß der Hilfeleistung und Versorgung durch die gesamte Gemeinde kommen:

 Wenn ein Gläubiger oder eine Gläubige Witwen hat, so leiste er ihnen Hilfe, und die Versammlung werde nicht beschwert, auf daß sie denen Hilfe leiste, die wirklich Witwen sind.
1.Tit.5:16

Dies ist auch die biblische Grundlage für Sammlungen in den Gemeinden:
Sie sollen den Hilfsbedürftigen zugute kommen, denn dies ist Teil des wahren Gottesdienstes!

Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt erhalten.
Jak.1:27 

Es ist schon sehr krass, wie sich heute soviele geistliche Leiter bedenkenlos in dieser wichtigen Frage der Versorgung, mit den Denkweisen der Welt beflecken und gewillt sind, den Stand eines Ungläubigen oder einer mittellosen Witwe ohne Familie einnehmen - und das wird in den Versammlungen als völlig normal angesehen.

Dies alles kann man nur als völlige Verwirrung bezeichnen, eine Fehlentwicklung und eine Verkehrung der geistlichen Grundlagen einer neutestamentlichen Gemeinde.


Jesus selber macht es sehr deutlich, dass der geistliche Dienst absolut nichts mit einem Dienst für Geld gemeinsam hat:

Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. 
Mat 6:24

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Mittwoch, 26. September 2012

Bezahlte Pastoren und andere geistliche Dienste

..sind ein heikles Thema, denn sie werden heute fast überall als "normal" angesehen.

Selbstverständlich soll jeder Bedarf gedeckt sein - nur die Frage ist: 
Wie kommt das zustande und was ist eigentlich unser "Bedarf"??

Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen!
(1.Ti 6:8)

Auch wenn es uns so unendlich "unrealistisch" erscheint:
Jesus selber war uns hierin nicht nur ein leuchtendes Vorbild, er machte auch sehr deutlich, um was wir uns tatsächlich zu kümmern haben, und was uns (dann!) von unserem himmlichen Vater hinzugefügt werden wird:

So seid nun nicht besorgt, indem ihr saget: Was sollen wir essen? oder: Was sollen wir trinken? oder: Was sollen wir anziehen? denn nach allem diesem trachten die Heiden; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles bedürfet.
  Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.

(Mat 6:31-33)

Weil und wenn wir aber keine neutestamentliche und geistgewirkte Gemeinde sind, die nach biblischem Vorbild lebt und handelt -

Alle Gläubigen aber waren beisammen und hatten alles gemeinsam; die Güter und Habe verkauften sie und verteilten sie unter alle, je nachdem einer es bedurfte.
 (Apg.2:42-45 - siehe auch 1.Kor.14:25 uva.),

...müssen wir eben auf die "bewährten Methoden" dieser Welt, oder die Statuten des Alten Bundes (Gesetz) zurückgreifen und ein vom "Zehnten" (feste Abgaben) bezahltes Priestertum etablieren.

Deutlicher kann man den geistl. Bankrott und die faktische Gleichstellung mit der Welt wohl nichtmehr dokumentieren, und dabei auch dem ausdrücklichen Wort des Herrn widersprechen:

Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus; 

umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt.
(Mt.10:8):

Abgesehen davon, dass der Dienst der meisten "Hauptamtlichen" heute in den seltensten Fällen den ersten Teil (Auftrag) von diesem Wort Jesu erfüllt, so sind mindestens genauso selten solche zu finden, die den zweiten Teil (Art und Weise) auf sich beziehen würden...

Könnte es vielleicht sein, dass der auffällige Mangel an geistlicher Autorität z.B. über die unreinen Geister (Dämonen) genau damit zusammenhängt, dass wir Jesu Vorgabe hier so vehement misschten?

Stattdessen haben wir bezahlte Performer, die für ihre Dienste vom Publikum Geld annehmen - das ist dann u.U. zwar unterhaltsam wie im Theater oder im Kino, aber es ist der Tod jeder geistlichen Leiterschaft, (deren Aufgabe und Legitimation darin besteht, dass ALLE in die Fülle des Geistes gelangen - Eph.4:11-14) - und es ist somit in aller Regel auch das Ende neutestamentlichen Gemeindelebens.




Auch wenn wir uns schon so sehr an die Akteure / Publikum - Situation gewöhnt haben:
Gott hat einen anderen Plan und andere Mittel!

Dienet einander, JEDER mit der Gabe, die er empfangen hat, als gute Haushalter der mannigfachen Gnade Gottes:
 (1.Pet.4:10).

Auch wenn es oft noch "sehr lebendig" aussieht (Livemusik, Vorträge mit Overhead-Projektoren in angenehm klimatisierten Räumen usw), wenn nicht die Gabe eines JEDEN im Gemeindeleben aktiv werden kann und wird, ist es sicher nicht das geistliche Leben aus Gott!


Paulus hat auch noch etwas interessantes zum Thema beigetragen:

Denn ihr selbst wisst, wie ihr uns NACHAHMEN sollt; denn wir haben nicht unordentlich unter euch gewandelt,
noch haben wir von jemand Brot umsonst gegessen, sondern wir haben mit Mühe und Beschwerde Nacht und Tag GEARBEITET, um nicht jemand von euch beschwerlich zu fallen.
Nicht daß wir nicht das RECHT DAZU HÄTTEN, sondern auf daß wir uns selbst euch zum VORBILD gäben, damit ihr uns NACHAHMT. 

(2.Thess. 3:7-9)

Man beachte:
Bei Paulus handelte es sich um einen überregionalen Dienst mit Reisetätigkeit usw.
Dass Älteste, Diakone, Hirten oder Lehrer innerhalb einer Versammlung ein "Gehalt" für ihren Dienst bezogen haben, ist mind. aufgrund dieser Mahnung völlig auszuschließen und als eine Fehlentwicklung zu betrachten.
***

Gelegentlich habe ich hier auf dem Blog schon zu diesem Thema geschrieben und in einem 2.Teil werde ich noch die üblichen Einwände genauer unter die Lupe nehmen.