Einer der kreativsten Musiker des vergangenen Jhds ist imho der amerikanische Trompeter Miles Davis. Wenn es je einen Megastar des Jazz gegeben hat, dann ist es MD! Dieser Ausnahmemusiker war stilbildend an allen musikalischen Entwicklungen seiner Zeit beteiligt, spielte mit allen namhaften Musikern und prägte ganze Generationen von jungen Talenten. Angefangen beim Bebop der 40er Jahre entwickelte er in der folgenden Dekade den Cool-Jazz, hier entstand "Kind of Blue", das meistverkaufte Jazzalbum aller Zeiten. Auch aus der Zusammenarbeit mit dem hier bereits erwähnten Saxofonisten John Coltrane entstanden zahlreiche Alben. Ende der Sechziger gelang dann, was niemand je erwartet hatte - mit dem Album "In a Silent Way" schrieb Davis nicht nur erneut Musikgeschichte, sondern erweiterte den Jazz um eine weitere völlig neuartige Stilrichtung, die allg. als "Fusion" bezeichnet wird, da sie Pop und Rockige Elemente mit einbezog und auch die Brücke zu elektronischer Musik baute.
Auf diese Zeitenwende folgte dann 1970 das Doppelalbum "Bitches Brew", mit dem Davis alle Fesseln von Stilfragen und musikalischen Kategorieen sprengt und eine nie gekannte Offenheit und Weite in die Musik bringt. In der Folge wird er dann endgültig zum "Popstar", dessen Konzerte rund um den Globus zu spektakulären Ereignissen ohne jeden Vergleich werden, hiervon legen z.B. die beiden in Japan an einem einzigen Tag live aufgenommenen Doppelalben "Agharta" und "Pangaea" Zeugnis ab - zugleich die bedeutendsten Aufnahmen des "Electric Jazz".
Rock, Soul, Pop, Funk, lyrisches und elektronische Elemente verschmelzen spielerisch in einer nie gekannten Intensität, als hätte all das schon immer zusammengehört. Aber auch orchestrale Werke wie "Sketches of Spain" gehören zu seinem umfangreichen Schaffen und sein letztes Album "Doo-Bop", das 1991 postmortem erschien, entstand in Zusammenarbeit mit HipHop Musikern...
So, das war meine ultimative Lobhudelei für einen Musiker, der mich wohl mehr als jeder andere musikalisch inspiriert hat. Menschlich gehörte er allerdings nie zu meinen Vorbildern. Durch die Erfahrungen mit dem amerikanischen Rassismus seiner Zeit, wurde er bald ein begnadeter Exzentriker, der bei Auftritten auch eine zeitlang immer mit dem Rücken zum Publikum spielte. Zahlreiche Drogenexsesse, Heroinsucht (die er allerdings wieder überwand) usw., taten neben dem teilweise grossen kommerziellen Erfolg ein Übriges - doch all das gehörte offenbar auch zu dem Weg dieses einzigartigen Musikers.
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Also geb dir mal eines der hier genannten Alben auf die Ohren, damit du weißt, wovon ich überaupt rede...
1 Kommentar:
"a kind of blue" ist definitiv ein hammer album. auch paul chambers am kontrabass ist sehr hörenswert. davis war wirklich ein ausnahmemusiker.
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