Denkst du auch manchmal so und haben diese Gedanken nicht auch einen ganz leichten Unterton von "schau doch mal, wie ich mich anstrenge" - und dann auch von dem unterschwelligen (Selbst-)Vorwurf "und doch schaffe ich es nicht, so zu sein, wie Gott es will / und doch fehlt es in meinem Leben an diesem und jenem / und doch ist dies und das im Argen..."
Was für eine religiöse Verblendung, so zu denken!
Paulus hatte da eine andere Geisteshaltung:
"..und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu."
(Phil 1,6)
Wir leben nicht "für Gott", sondern aus Gott!
Wir investieren nicht in Gott und in Sein Reich, sondern Gott hat das Leben Jesu in uns investiert und uns in das Reich Seines Sohnes hinein versetzt.
Wir geben nicht Ihm unsere Kraft, sondern Gott gibt uns Seine Kraft - den Hl.Geist!
Solange wir noch meinen, irgend etwas im neuen Leben käme aus uns selber, haben wir das Wesentliche noch nicht verstanden:
Gott gibt uns SEIN Wort, ER gibt uns Vergebung und Befreiung, ER gibt uns Erkenntnis und Offenbarung, ER schenkt uns Gnade und wunderbare Gaben usw...
alles das geschieht durch Glauben und im Glauben - doch der Punkt ist:
Gott gibt uns auch den Glauben!
Glaube ist Sein Angebot und Sein Geschenk an uns - Unglaube ist unsere Rebellion gegen Ihn.
Wir leben aus dem, was Er uns schenkt -
nur so wird Gott verherrlicht in unserem Leben.
"Wenn jemand redet, so rede er es als Worte Gottes; wenn jemand dient, so sei es aus der Kraft, die Gott darreicht, damit immer Gott verherrlicht werde durch Jesus Christus, in dem die Herrlichkeit ist und die Kraft von Ewigkeit zu Ewigkeit - Amen"
(1.Pet.4,11)
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3 Kommentare:
Ich muss ehrlich sagen, dass es echt nicht einfach ist, das Leistungsdenken aus meinem Kopf zu verbannen. Es steckt tief drin. Nur eines weiß ich: Gott arbeitet dran!
Ja, ich denke oft: Wie kann ich was für Gott tun? Und ja, manchmal frustriert es mich, weil ich eigentlich nie genug tun könnte.
Ich versuche umzudenken: Wie Frage "What would Jesus do?" klingt für mich abgedroschen und ich kann sie nicht immer beantworten. Aber eine Frage, die ich mir immer wieder stellen kann, ist die aus einem deiner letzten Posts: Liebe ich Jesus?
Dieses "aus Gott handeln" hört sich schwieriger an, als es ist. Gleichzeitig ist es trotzdem nicht einfach einfach.
Der Dreh- und Angelpunkt ist die Umkehr, die in einem passieren muss - vielleicht sogar jeden Tag. Und das ist, wenn man auf die Umstände schaut, nicht einfach. Trotzdem leichter, indem man das tut, was man von Jesus verstanden hat.
Hi Bento..
ja, da triffst Du für mich wieder mal einen Punkt...
Als das Buch 'Leben mit Vision' gerade so aktuell war, fand ich es bei jemandem im Bücherregal stehen.
Ich lieh es mir aus und dachte, mal schauen, was da so gut dran ist.
Doch auf der ersten Seite schon, stieß ich auf eine Aussage, die es mir unmöglich machte, darin weiter zu lesen.
Dort ist gesagt (ich weiß es nicht mehr wortwörtlich):
Du bist geschaffen, um Gott zu dienen.
Bitte???
Was ist das für eine Botschaft?
Das ist total konträr zu dem was Gott sich gedacht hat!
Mein Lebenssinn ist der des Dienens?
Nein, ist er nicht!
Und es ist fatal, wie das in der westlichen Welt proklamiert und gelebt wird. Es passt sich unserer Zeit, der Postmodernen an...
Aber Gott ist definitiv nicht, wieso Gott den Menschen geschaffen hat.
Er brauchte und wollte keinen Diener,
sondern Er suchte sich ein Gegenüber, jemanden mit dem Er Seine Herrlichkeit und Sein Reich und alles was ER ist, teilen kann. Jemand der Freude an Ihm hat, der durch Sein Strahlen, Seine Schönheit und was nicht alles, zu einer totalen Erfüllung kommt.
Und wir lesen es in der Schöpfungsgeschichte. Als Gott den Adam schuf, schuf Er ihn nicht zum dienen!
Davon sehen wir nichts im Paradies!
Adam sollte die Erde bewohnen und gleichzeitig in der Herrlichkeit Gottes Leben.
Dann kam der Sündenfall und Gott sonderte immer wieder einzelne Menschen aus, durch die Er Sich den Menschen zeigen konnte.
Darin ist gewiss ein Sinn des Dienens zu finden.
Aber es ist nicht der ursprüngliche Sinn des Menschen.
Der Sinn ist, im Hier und Jetzt und in der Zukunft, in der tiefen, festen Gemeinschaft mit Gott zu sein.
Nicht umsonst gebraucht Gott den Ausdruck, in uns wohnen.
Also wenn es ums aktiv sein/werden geht, oder ums für Gott da sein.. dann sollte ich mir die Frage stellen:
Bringt es mich, oder den anderen näher zu Gott, oder entferne ich mich oder den anderen aus Seiner Nähe?
So kann ich im Prinzip schnell herausfinden, wie nützlich oder unnütz das ist was ich vorhabe zu tun, oder zu sein oder zu denken, oder was auch immer...
Jau... :-D
Hi ihr Zwei :-)
danke für eure offenen Beiträge!
Ja, es scheint wirklich immer ein "Kampfthema" zu sein, denn die alten Strickmuster unserer Denke wollen da so einfach gar nicht reinpassen...
Die Erneuerung ist hier die einzige Lösung - und das ist nat. wieder etwas, was wir nicht aus uns heraus tun können!
2.Kor.4,16/Eph.4,23/Kol.3,10 usw..
Segen
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