Dienstag, 29. April 2008

...wenn es dein Wille ist.

So werden viele Bitten im Gebet zu Gott beendet. Das scheint gut und demütig, hat ja auch ein Vorbild in Jesu Gebet im Garten Gethsemane, ist aber dennoch oft genug ein Ausdruck des Zweifels und der Unsicherheit und deckt einen Mangel auf: Wir wissen nicht, was Gottes Wille in dieser Sache ist!

Nun, bei vielen Bitten, z.B. in Bezug auf Fragen nach, oder die Segnung von geplanten Aktionen, ist es durchaus angebracht, den Willen des Herrn zu erforschen und danach zu tun oder zu lassen (Apg.21,14). Allerdings würde niemand zuerst ins Gebet gehen, wenn wir einen Verletzten sehen, um nachzuforschen, ob Gott will, dass ihm geholfen werde. Auch in der Begegnung mit Zweiflern und Ungläubigen, braucht niemand zu fragen, ob Gott diesen wohl auch gerne retten möchte oder nicht...

Wir sind gehalten, nach Gottes Willen zu handeln und zu beten und tun dies ja auch grundsätzlich im "Vater unser" durch die Bitte: Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden (Mt.6,10). Dennoch herrscht bei Vielen eine erschreckende Unwissenheit, was dieser Wille nun wohl ist, und das, obwohl wir seine Kinder sind und er uns doch seinen Willen im Evangelium offenbart hat. Seltsam.

Niemand kann den Willen eines Vorgesetzten tun, wenn er diesen nicht kennt. Gott ist doch aber kein Tyrann, der die Unberechenbarkeit als Mittel benutzt, seine Leute in Angst und Unsicherheit zu halten. Grundsätzlich wird uns gesagt: Der Wille Gottes ist das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene (Röm.12,2), in Bezug auf unser Glaubensleben ist es unsere Heiligung und Danksagung (1.Tess.4,3 / 5,18) und in Bezug auf das Heil ist es sein ausdrücklicher Wille, dass nicht EIN Mensch verloren geht (Mt.18,14). An dieser Stelle wird aber besonders deutlich, wie sehr die Menschen selber, aber auch die gegen Gott streitenden Mächte der Finsternis, daran beteiligt sind, ob oder ob eben NICHT, Gottes Wille auf Erden geschieht - er geschieht nicht einfach so!

Dies müssen wir wohl auch in Bezug auf Krankheiten und viele körperl. Gebrechen so sehen, denn es ist nicht EIN Fall bekannt, den Jesus nicht geheilt hätte, mit dem Hinweis: Es ist der Wille meines Vaters, dass du krank bist... Vielmehr heisst es: Er heilte ALLE Kranken (z.B. Mt.14,14) - und Jesus tat ja unwidersprochen den Willen Gottes!

Nun höre ich schon den Aufschrei: Ja, ABER... und tausend schlaue theologische Einwände, der Verdacht auf Grössenwahn und Irrlehre kommt auf und besonders der Verweis auf die WIRKLICHKEIT. Doch, liebe Geschwister, prüft bitte genau, ob so der Wille Gottes geehrt wird, oder nur unser Kleinglaube und unsere Theologie verteidigt werden soll.

Ich bin zu dieser schmerzhaften Erkenntnis durchgedrungen, dass hier wohl eine grosse Unwissenheit die Christen erfasst hat und dies ein Einfallstor für die Mächte geworden ist, die gegen den Willen Gottes streiten. Ok, Leiden um Christi willen in der Nachfolge (Spott, Verfolgung, Folter usw.) bleiben uns nicht erspart und sind uns sogar verheissen, und dass Gott auch das Übel zu unserem Besten nutzen kann, bleibt unwidersprochen - doch der Umkehrschluß, dass ein Übel = Gottes Wille sei, ist unzulässig. Denn Übel sind weder sein Wille noch benutzt er sie als "Erziehungsmittel" für seine Kinder. Vielmehr sind sie Auswirkungen unseres Ungehorsams und der gefallenen Schöpfung und diese an sich war nie der Wille Gottes. Er hat sogar seinen Sohn Jesus gesandt und uns mit desm Heiligen Geist und Seinen Gaben gesegnet, um diese Auswirkungen wieder von uns zu nehmen.


Darum seid nicht töricht, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist!

(Eph.5,17)


***

Zur Vertiefung dieses wichtigen Themas empfehle ich z.B. die Vorträge und Schriften von Andrew Wommack (in der Sidebar verlinkt) oder die Reihe von Storch (auf Jesus.de), dem ich auch wesentliche Impule hierzu verdanke.

9 Kommentare:

storch hat gesagt…

schöner artiel, bento. würde mich überzeugen, wenn ich nicht schon überzeugt wäre :-)

Helmut privat hat gesagt…

Hab heute auch über Gebet geschrieben.
Toll, daß Gott immer mehr Wahrheit ans licht bringt.
Ich schreibe unter Helmut privat

Anonym hat gesagt…

Danke für Deine Rechtweisung

Anonym hat gesagt…

Ja, ABER ...
du hast Recht.

Und im anderen Extrem gibt es auch wieder die Leute, die Gottes Willen mit ihrem eigenen verwechseln und sich mit einer gewissen Arroganz über andere erheben.

Bei Mt 18,14 bin ich übrigens skeptisch, ob man das so interpretieren kann, dass mit den Schafen alle Menschen gemeint sind. Schließlich steht an anderer Stelle, dass es Menschen gibt, die nicht zu Jesu Schafen gehören (Joh 10,26).

Dafür könnte man 1 Timotheus 2,4 anführen:
Gott will, daß alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. (Schlachter 2000)

Bento hat gesagt…

genau! - das ist wohl eher ein Bild für die Gemeinde bzw. Volk Gottes.
War mir dann auch aufgefallen, dachte aber viellt. merkt es keiner ;-)...
Danke für die Korrektur.

David hat gesagt…

Wie Recht du doch hast...!

Anonym hat gesagt…

Sorry für die Klugscheisserei, aber ich hab auch schon nach solchen Bibelstellen gesucht, in denen deutlich steht, dass es Gottes Wille ist, dass alle Menschen gerettet werden. Deshalb musste ich die Stelle gleich mal nachschlagen.
Denn darüber steckt erstaunlich wenig in der Bibel. Deshalb kann ich es den Calvinisten nichtmal übelnehmen, wenn sie das nicht als Gottes Wille ansehen.

Wo wir dann wieder beim Thema wären. Was ist eigentlich Gottes Wille? Ich bete dafür, dass die Christenheit hier wieder mehr Klarheit erlangt. Das ist wirklich dringend erforderlich, würde ich sagen.

Philip

David hat gesagt…

@frohebotschaft
[Röm 12,2] Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, daß ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

[Joh 3,15] damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben habe. [Joh 3,16] Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat. [Joh 6,40] Denn dies ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. [Joh 12,46] Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe;
[Joh 3,17] Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn errettet werde.
[Apg 2,21] Und es wird geschehen: jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden.»

Die deutlichste Stelle:
[1Tim 2,4] welcher will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Anonym hat gesagt…

Danke, David.