Dienstag, 24. Juni 2008

nix dazugelernt

Gestern hörte ich folgende Meldung in den Nachrichten:

Als es um die Fragen der Förderung erneuerbarer Energieen und um die Laufzeiten von Kernkraftwerken ging, habe (Generalsekretär?) Jürgen Pofalla geäussert, für die CDU sei Kernkraft = Öko-Strom.



Wow!

Sowas ist ja an Zynismus wohl kaum zu überbieten und das soll er mal bitte den zehntausenden Opfern, den ca.1,5 Millionen Menschen, die auf verstrahltem Gebiet leben, den Waisen, den entstellten und krebskranken Kindern von Tschernobyl erklären, die auch heute noch geboren werden...



(btw -solche Weichbirnen erhalten für ihre Sülze noch fette Gehälter und Pensionen aus der sTeuerkasse!)



Mir fällt dazu nur noch die Aussage aus Jesaja 5,20 ein:

"Wehe denen, die das Böse gut heißen, und das Gute böse; welche Finsternis zu Licht machen und Licht zu Finsternis; welche Bitteres zu Süßem machen und Süßes zu Bitterem!"

***

10 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Kernkraft hat den Vorteil, dass die Abfälle so giftig sind, dass man sie nicht einfach in die Atmosphäre blasen kann. ;-)

Die Politik kann nur noch zwischen dem kleineren und größeren Übel wählen. Ich mache den Politikern deshalb keinen Vorwurf. Ursache für dieses Dilemma ist immer noch der große Energiehunger der Menschen. Daran sind wir alle beteiligt und mitschuldig.

Letztlich müsste man sagen, dass wir keine Energie nutzen, die wir nicht auf nachhaltige Art und Weise gewinnen können. Dann würde sich aber wieder der Energiepreis so verteuern, dass Hungersnöte vorprogrammiert sind.

Politik ist von Grund auf immer unvollkommen. Ich tue mir da sehr schwer mit politischen Forderungen, weil jede Entscheidung zwar das eine Übel bekämpft, aber dafür ein neues Übel schafft.
Wir sollen aber vollkommen sein, so wie unser Vater im Himmel vollkommen ist. :-)

Anonym hat gesagt…

Um das nochmal klarzustellen:

Ich bin auch gegen Kernkraft und würde dafür eher höhere Strompreise in Kauf nehmen. Aber ich würde nicht soweit gehen und sagen, dass Kernkraft "böse" und die Alternativen dazu "gut" sind, denn auch die haben ihre Tücken. Ohne Kernkraft sieht die Zukunft auch nicht so rosig aus.

Gruß, Philip

Bento hat gesagt…

Hi Philip,

nunja, wenn es um das kleinere von zwei Übeln geht, dann sollte man das auch so kommunizieren und nicht ein X für ein U verkaufen wollen, damit nimmt man jeder Diskussion die realistische Grundlage - ich finde das ist wirklich übelste Polemik und alle lassen sich täuschen, denn letzlich geht es da um bessere Profite und nicht um die besseren Lösungen!!

Ist dir eigentl. klar, dass nur etwa 15% des Welthandels mit Rohstoffen (also Nahrung, Energie usw.) auf realen Werten basiert, der Rest ist Spekulation, wo das Kapital die Preise hochtreibt und Profite einfährt!

Es gibt schon lange Lösungen, die machbar wären, doch die verschwinden in den Schubladen, denn wer hat z.B. Interesse an Produkten, die 3 mal so lange halten - das würde doch nur die Profite dritteln! Energiemässig ist Dezentralisierung die bekannte Lösung, jedes Dorf kann mit dem Dung von einigen hundert Kühen mit Strom und Wärme versorgt werden uswusf.

Wir hier z.B. leben seit 25 Jahren unabhängig vom Stromnetz mit Solarstrom und haben alle Annehmlichkeiten wie Kühlschrank, Kühltruhe, TV usw...wenn die Produktion von diesen Dingen so gefördert würde, wie der Atomscheiss u.ä., dann könnte sowas zu einem Bruchteil der heutigen Kosten produziert werden und flächendeckend mit Null Emmission genutzt werden, nur dann wären die Leute ja unabhängig...

nundenn, ich habe mich irgendwann mal entschlossen kein politischer Mensch zu sein, aber bei solchen Sachen, kann ich gar nicht soviel essen wie ich kotzen möchte...:-(

Wir werden uns kaum noch bewusst, wie infiltriert wir bereits von den Parolen der Industrie und deren Handlangern sind und glauben diese Lügen schon selber...

Segen dir!

maze hat gesagt…

Hm... also ich muss jetzt ganz ehrlich sagen, das ich nicht immer gegen Kernkraft war - vor allem, weil dadurch der Strombedarf gedeckt werden kann. Als ich das allerdings gestern bei N-TV gelesen habe, musste ich erstmal kräftig lachen. Und auch wenn ich bisher nicht gegen AKWs in D war, muss ich sagen, das dieser Schuss doch mal gewaltig in die falsche Richtung geht. Allerdings halte ich an meinem Argument, warum ich AKWs in D dulde, weiter hin fest. Es ist das Argument des kleineren Übels. Vorausgesetzt "grüne" Energie kann den Strombedarf nicht decken (und das ist mit Wind-, Wasser- und Sonnnenenergie allein einfach nicht machbar, da der Wirkungsgrad einfach zu klein ist) wird Strom eingekauft. Strom wird dort eingekauft, wo er am günstigsten ist. Am günstigsten ist er nach wie vor aus östlichen, Deutschlandnahen Orten. In Russland und Litauen sind noch ein paar Reaktoren des Typs RBMK-1000 im Einsatz... (Quelle: Wikipedia.de: Liste der RBMK-Reaktoren)

Allerdings finde ich den Spruch der CDU/CSU echt ein Witz. Wichtiger ist es, den Verbrauch entsprechend einzuschränken. Weil "grün" ist an Energiegewinnung generell nix. Egal wie man es dreht und wendet. Ein Kraftwerk sind halt keine Körperzellen, die biologisch verträglichen Abfall in Produktion und Gebrauch verbauchen. Man muss schauen, das man es so ökologisch wie möglich macht. Ich muss echt sagen: Gott ist an Kreativität und Lösung nicht zu überbieten. Gott sei Dank ;) Anosnsten denken die Menschen wieder an Babel...

Bento hat gesagt…

ach Martin - wenn es um den Wirkungsgrad (Effektivität) geht, da bin ich mir zieml. sicher, dass Kernkraft an letzter Stelle steht, nur solange die Verbraucher nicht die effektiven Kosten zahlen müssen funktioniert der Deal...

so ist es bei fast allen unrealistischen Rechnungen der Wohlstandsgesellschaft - nur solange die anderen die Kosten tragen müssen, scheint ja alles supi zu laufen...

"the rich man´s heaven, is the poor man´s hell" (B.Marley)

maze hat gesagt…

Was den Wirkungsgrad angeht, hast du fast Recht. der Wirkungsgrad eines AKWs liegt bei etwa 33-35%. Schon Windkraft hat einen höheren WG (Wirkungsgrad

Da hab ich mich falsch ausgedrückt. Was ich meinte war, dass AKWs halt den meisten Strom auf einmal produzieren können. Ein Windkraftwerk z.b. macht 5 MW ein AKW ab 300 - 1000 MW. Was noch am sinnvollsten erscheint sind Wasserkraftwerke - allerdings hat das auch hohe Umbaumaßnahmen der Natur zur Folge... Man kann sich jetzt weiter streiten, was nun sinnvoller ist etc. - ich denke, das es da keine "vernünftige" Lösung gibt - außer weniger verbrauchen. Definitiv böse ist die Behauptung das AKWs = Öko sind. Das sind sie definitiv nicht. Anders herum ist die Aussage, das z. B. Solarzellen = Öko sind genauso schwachsinnig.

Bento hat gesagt…

...nöö - streiten wollen wir uns ja nicht - nur austauschen! ;-)

klar ist wirklich Öko nur das, wie mind. 2/3 der Menschheit leben - ohne Strom + Auto usw...!

und klar geht es um das kleinere Übel - ich denke dass es viele Lösungen gibt, die vieeeel kleinere Übel sind und die eben mit dem Label "Öko" gekennzeichnet werden - es gibt da total viele innovative Ideen, von denen wir gar nix wissen... da hat z.B. jemand ein Patent entwickelt, wie mit einfachsten Mitteln (glaube es geht um Rückführung von Abgasen) locker 1 Drittel Sprit gespart werden kann uswusf - der Politik mache ich den Vorwurf, dass sie nicht zum Wohl der Bürger handelt (was ihr Auftrag ist), sondern zum (korrupten) Handlanger der Grossindustrie und der Kapitalmärkte geworden ist...

mann - mein Arzt (Jesus) hat gesagt, dass ich mich nicht so aufregen soll... ;-)

Anonym hat gesagt…

Also die Sache, dass Spekulationen den Preis heben, das muss mir mal einer erklären. Ich kapiere die Logik dabei nicht. Eine Spekulation ist immer gewinnorientiert. Wenn der Preis also auf hohem Niveau stagniert, dann gewinnt der Spekulant überhaupt nix. Er muss Die Ware immer noch teurer verkaufen, als er sie eingekauft hat. Und wenn er niemand findet, dann hat er Pech gehabt. Der Preis richtet sich also letztlich immer an der Nachfrage aus. Das ist der Preis, den Leute bereit sind zu zahlen, die nicht spekulieren, sondern die Ware kaufen wollen.

Bei dem Rest gebe ich dir ja Recht. Nur denke ich, dass eine Solaranlage in Deutschland nicht ganz so rentabel ist wie in Portugal.
Und auch wenn man so den Strombedarf decken kann, ist immer noch fraglich, wie die fossilen Brennstoffe in der Zukunft ersetzt werden sollen. Denn die machen 80 bis 90 Prozent des weltweiten Energiebedarfs aus!

In Deutschland ist es eben so, dass die Kernkraftwerke durch Kohle- und Gaskraftwerke ersetzt werden bzw. Strom aus dem Ausland importiert wird. Und das ist sehr kurz gedacht.

Aber auch regenerative Energien sind auf dem Vormarsch. Und ich bin da optimistisch, dass sich das auch gegen Widerstände aus der Industrie durchsetzen wird. Auch wenn es langsamer voran geht, als es gehen könnte.

Philip

Bento hat gesagt…

...naja, die Wiederstände aus der Industrie sind ja nur dann, wenn profitable Märkte darunter leiden - (nicht ohne Grund haben alle grossen Oelmultis kräftig in Solar/Windenergie usw. investiert) und genau hier könnte die Politik wirksam eingreifen und das effektiv fördern statt dummzuschwätzen...

und das Prinzip mit der Spekulation ist dir echt nicht geläufig?? Jeder hat einen Sack voll Äpfel, ein Reicher Sack kauft den Sack, bunkert und macht das bis sich der Apfelpreis verdoppelt, weil Apfelmangel herrscht...
die Aussage von 15% realen Deals stammt übrigens von einem Rohstoffbroker, der damit täglich Millionengewinne einfährt für die Investoren - nur da geht es alles im Minutentakt am PC auf den Weltmärkten...

Bento hat gesagt…

...achso, und der meißte Profit kann übrigens mit Katastrophen gemacht werden, Mißernten, Hurricane, Überschwemmungen, Hungersnöte usw sind "good news" für Spekulaten und genau sowas nutzen sie eiskalt aus...
(sicher haben einige auch sehr viel Geld an der Tschenobyl-Katastrophe verdient, dass sie gemütlich auf den Malediven verplempern...)

Also bitte nicht vergessen:
Des Menschen Herz ist hart, nur Jesus kann uns ein wirklich neues Herz geben!