Donnerstag, 27. November 2008

Mahl des Herrn III

..nachdem ich in Teil I die Grundlage des Mahls beleuchtet habe und in Teil II einem verbreiteten Irrtum bezüglich der Unwürdigkeit entgegengetreten bin, kommt es nun knüppeldick! :-)

(ich möchte darauf hinweisen, dass ich nicht die Bedeutung der griechischen Orginalworte kenne und ggf. für Korrekturen dankbar bin.)

In 1.Kor.11,29+30 heißt es:

"Denn wer ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich selbst Gericht, wenn er den Leib des Herrn nicht richtig beurteilt. Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen."

In Vers 29 scheint die Androhung von Gericht der zentrale Punkt zu sein, aber in Wirklichkeit ist es eine Aufforderung und Ermahnung, den Leib des Herrn richtig zu beurteilen. Das Wort Leib kann sich hier auf zweierlei beziehen:

1. Das Mahl selber (Jesu Opfer seines Leibes, das uns hier vor Augen ist)

2. Die Gemeinde (es geht im Zusammenhang ja um die unhaltbaren Zustände und die Lieblosigkeit in der Gemeinde)

Im Grunde ist es müßig, diese Differenzierung vorzunehmen, denn beides ist untrennbar verbunden, doch Punkt 1 weist auf die Heilstat am Kreuz, während Punkt 2 auf die aktuelle Auswirkung in der Gemeinde abzielt.

Jedenfalls ist die richtige Beurteilung und die Unterscheidung vom Gewöhnlichen hier der Hauptpunkt.

Es wird oft angenommen, das am Kreuz erwirkte Heil hätte vornehmlich Auswirkung auf unser ewiges Heil und weniger bis gar nicht auf unser Leben in der Welt - doch genau das wird hier klar widerlegt:

Selbst wenn wir die dann folgende Aussage über Schwachheit, Krankheit und Tod "nur" auf das geistliche Leben beziehen würden, wird doch überdeutlich, wie sehr die Beurteilung der Heilstat im Jetzt der Gläubigen ihre Auswirkung hat. Überall hört man Klagen, über die Kraftlosigkeit der Christen - hier ist uns der Schlüssel gegeben, dem entgegen zu wirken!

Nur wer die Heistat Jesu recht beurteilt, kann in der Fülle des Segens leben, der uns daraus zufließt. Wer denkt, er und die Gemeinde wären, was das Leben in der Welt angeht, weiterhin dem profanen preisgegeben, der wird ebenfalls den Weg von Schwachheit, Krankheit und Tod gehen, den die Welt geht, und dafür Rechenschaft abgeben müssen. Nur wer bereit ist, die geistliche Dimension der Erlösung und damit die volle Wirksamkeit des Heiligen Geistes in unserem Leben anzuerkennen, wird die Wahrheit der Nachfolge vom "gewöhnlichen" Leben der Menschen ohne Christus unterscheiden können und nicht dorthin zurückkehren. Die Folgen sind dann Kraft, Gesundheit und Leben!

Das neue, ewige Leben aus der Kraft des Geistes ist uns bereits in seiner ganzen Fülle am Kreuz zuteil geworden - die übernatürlichen, göttlichen Segnungen und Gaben des Geistes, die Christus für uns erwirkt hat, können jederzeit in unserem Leben wirksam werden, wenn wir im Glauben darum bitten. Das ist das wunderbare Erbe der Kinder Gottes, durch die Gott sich in der Welt verherrlichen will.

Beurteile das, lass es dir im Herzen offenbaren und dann wandel durch den Heiligen Geist in der Kraft Gottes und du wirst mit Jesus alles überwinden!

Diese Tatsachen nehmen wir im Mahl immer wieder in uns auf,

also Guten Appetit und Haleluja!

"..damit ihr imstande seid, mit allen Heiligen völlig zu erfassen, was die Breite, die Länge und Höhe und Tiefe ist, und zu erkennen die alle Erkenntnis übersteigende Liebe Gottes, damit ihr erfüllt werdet zu der ganzen Fülle Gottes."

(Eph.3,18+19)

***

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Nur wer die Heistat Jesu recht beurteilt, kann in der Fülle des Segens leben, der uns daraus zufließt. Wer denkt, er und die Gemeinde wären, was das Leben in der Welt angeht, weiterhin dem profanen preisgegeben, der wird eben diesen Weg von Schwachheit, Krankheit und Tod erleben und dafür Rechenschaft abgeben müssen"

Ehrlich gesagt habe ich das nicht so ganz verstanden - sorry. Kannst du mir das bitte nochmal erklären? Was meinst Du mit "richtig beurteilen"?

Wenn ich ehrlich bin, habe ich (genau wie bei deinem Beitrag zu Mahl II) diese Stelle noch nie so richtig kapiert ...

Talitakum hat gesagt…

Da werde ich wohl einige Zeit drüber nachdenken.
Echt super Thema - scheint Dein Steckenpferd zu sein..
:-)

Anonym hat gesagt…

Ja, interessante Auslegung. Muss ich drüber nachdenken. :D

Aber zwei Dinge kann ich jetzt schon loswerden:

1. Das mit dem Gericht hast du jetzt irgendwie unter den Tisch fallen lassen.

2. Beziehe den Status der Gemeinde doch mal auf die geistliche Ebene: geistlich schwach, geistlich krank und geistlich entschlafen (= "vom Glauben abgefallen"). Dann passt das auch mit dem "Gericht" wieder gut zusammen, wie ich finde.

Philip

Bento hat gesagt…

nabend ihr,

also ich fang mal bei Philip an,
scheine mich ja wirklich nicht besonders deutlich ausgedrückt zu haben - ja, ich habe das Gericht nicht wörtl. erwähnt, aber sage doch, dass wir Rechenschaft abgeben müssen... und das ist der Bezug auf das Gericht. Ansonsten wollte ich es auch nicht so sehr beleuchten, denn es geht mir ja darum, wie wir es vermeiden können... ;-D

und zu deinem 2. Punkt:
ja klar! ich sage doch "selbst wenn wir es "nur" auf das geistl. Leben beziehen würden..." selbstverständl. ist das die erste Ebene, wie es betrachtet werden muß, aber ich meine auch, es wirkt sich sogar sehr auf der körperlichen Ebene aus - diesen Zusammenhang wollte ich heute aber nicht zusehr betrachten, denn das ist nochmal ne ganz andere Packung... :-))


ja Stella, das Thema hat es echt in sich!
Es war mir schon so sehr in "Fleisch und Blut" übergegangen (passender Begriff ;-D) und nun ist es mir ganz neu aufs Herz gelegt und ich staune selber, was da abgeht...
nachdenken lohnt sich sicher - und tun noch mehr! :-))


nun Quincy, ich denke halt und bin davon überzeugt, dass wir als Christen einen Weg der Kraft, der Freude, der Liebe und des Lebens in Fülle gehen können - nicht aus unserer Kraft heraus, sondern weil Jesus uns die Kraft Gottes - Seinen Hl.Geist - dafür geschenkt hat. wir denken noch immer viel zu sehr in menschl./weltlichen Dimensionen und damit beurteilen wir die Lage einfach falsch und dafür werden wir Rechenschaft ablegen müssen. Die Bibel ist voller Aussagen und Aufforderungen, dass wir im vollen Segen leben können und sollen, ein besonders krasses Beispiel ist Joh.14,12 "Wahrlich...wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue..." - wer glaubt denn das? der Glaube an Jesus ist weitgehend zu einem Sonntagsspaziergang verkommen, unsere Berufung ist aber eine vieeel grössere - dafür müssen wir "den Leib" allerdings erstmal richtig beurteilen!

Segen euch!

Anonym hat gesagt…

Ja das ist wirklich knüppeldick mit dem schwach und krank, hat mich auch oft beschäftigt.

Talitakum hat gesagt…

@Bento
Was Du mir geantwortet hast, war prophetisch.
Wow... danke.