Offen gesagt wird mir diese Vorstellung einer "plötzlichen Entrückung" vor oder während der Drangsal immer suspekter, je mehr ich mich damit beschäftige...
Heute möchte ich nun eine der Schriftstellen unter die Lupe nehmen, die gerne als Argument für eine vorzeitige Entrückung der Gläubigen herangezogen wird.
Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christo werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und also werden wir allezeit bei dem Herrn sein.
(1Th 4:16+17)
Zunächst fällt auf, dass dieses Ereignis nicht heimlich still und leise geschieht, sondern Jesus selber befiehlt es, die Stimme eines Erzengels und die Posaunen des Himmels erschallen und die Toten werden auferstehen. Das alles scheint mir doch ein ziemliches Getöse zu sein und der Himmel, das Totenreich und die Erde sind mächtig in Wallung!
Ja, aber heißt es denn nicht, dass dieser Tag kommt, wie ein Dieb in der Nacht?
Oh ja, aber das gilt für die Ungläubigen, die ihre Hoffnung auf falschen Frieden und falsche Sicherheit setzten! Für diejenigen, die in Finsternis wandeln und den Offenbarungen nicht glauben - den Kindern des Lichts jedoch bleibt dies alles nicht verborgen:
Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn SIE sagen: Friede und Sicherheit!, dann kommt ein plötzliches Verderben über SIE, wie die Geburtswehen über die Schwangere; und SIE werden nicht entfliehen. IHR aber, Brüder, seid NICHT in Finsternis, dass EUCH der Tag wie ein Dieb ergreife, denn IHR alle seid Söhne des Lichtes und Söhne des Tages; WIR gehören NICHT der Nacht und NICHT der Finsternis.
(1.Thess.5,2-5)
achso - WIR sind ja die Kinder des Lichts, die diese Ereignisse eben NICHT wie ein Dieb in der Nacht überfallen werden!
Es ist schon erstaunlich, was für eine Sülze sich als "biblische Wahrheit" festsetzen kann, die sich bei genauem Hinsehen doch sofort klären lässt...
Doch zurück zum Text in Kapitel 4.
Es geht im Kontext eigentlich um die Frage, ob die Toten (Entschlafenen) früher oder später beim Herrn sind, als die Lebenden (Übriggebliebenen) - diese Frage war wohl in Thessaloniki aufgekommen (V.13-15) und Paulus verneint das mit dieser Rede. Alle erscheinen gleichzeitg bei der Hochzeit des Lammes mit der Braut!
Auch die Auferstehung der Toten findet mit aller Sicherheit erst am Ende der Zeit statt - es ist von daher völlig unsinnig mit dieser Schrifstelle eine vorzeitige Entrückung vor der Drangsal belegen zu wollen...
Ansonsten ist hier vom "kommenden Christus" die Rede, der vom Himmel "herabkommt" und dass alle Ihm entgegengehen, die Seine Ankunft erwarten - wenn ich jmd. entgegengehe der grade ankommt, dann besagt das nicht, dass ich in die Dimension verschwinde, aus der er gekommen ist, sondern dass ich den Ankommenden empfange!
Das griechische Wort harpazō, dass hier mit "entrückt werden" übersetzt wird, bezeichnet ein sehr machtvolles (geistliches) Wirken - eine unauflösliche Bindung - z.B. ist es auch das gleiche Wort, das bei Johannes mit "aus der Hand rauben" übersetzt wird:
...und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
(Joh 10:28)
Es ist also mit "entrückt werden" viel mehr die dann völlig unauflöslich gewordene Bindung an Jesus gemeint, als das "Verschwinden" von dieser Erde.
Auch die Begriffe "in den Wolken" und "in die Luft" sind hier sehr beachtenswert. Die "Wolke" bezeichnet in der Schrift immer die göttliche Herrlichkeit!
z.B. hier:
Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die ihn durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme des Landes. Ja, Amen.
(Off 1:7)
An dieser Stelle wird also gesagt, dass alle Menschen die Herrlichkeit Jesu erkennen werden wenn Er wiederkommt.
Wir kennen den Begriff auch bei der Taufe Jesu, wo der Vater "aus der Wolke" spricht und Zeugnis gibt, oder bei Jesu Himmelfahrt, wo Er "in einer Wolke" aus dem Sichtfeld der Jünger verschwindet. Auch im Alten Bund geht Gottes Herrlichkeit dem Volk Israel in einer Wolke vorraus, Engel erscheinen "in Wolken" usw. usw. - das alles hat jedoch nichts mit der jeweiligen Wetterlage zu tun!
Bleibt noch den Begriff "in die Luft" zu klären:
Das griechische Wort wird sowohl für das nat. Element Luft verwendet, als auch für den geistlichen Bereich! z.B. hier:
...in welchen ihr einst wandeltet nach dem Zeitlauf dieser Welt, nach dem Fürsten der Gewalt der Luft, des Geistes, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams;
(Eph 2:2)
Wir können also getrost davon ausgehen, dass Paulus im 1. Thess. genau das selbe überaus herrliche, geisterfüllte Geschehen der Wiederkunft Christi auf die Erde (am Ende der Zeit) beschreibt, dem der Fürst der Finsternis nichts mehr entgegen zu setzten hat - genauso wie er es im 2.Thess. beschrieben hat:
Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus UND UNSERE VEREINIGUNG MIT IHM, dass ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern, auch nicht erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als seien sie von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. Dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn DIESER TAG KOMMT NICHT, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart worden ist, der Sohn des Verderbens...
(2.Thess.2,1-3)
Man könnte wirklich meinen, Paulus hat diese vom Geist inspirierten Verse speziell dazu aufgeschrieben, um die Vorstellung einer frühzeitigen Entrückung zu widerlegen und als eine Verführung zu kennzeichnen!
Doch der eigentliche Clou an der ganzen Botschaft ist ja folgender:
Wir werden tatsächlich in die völlige Herrlichkeit verwandelt werden bei Jesu Ankunft! Wir werden nicht mehr unter Anfechtungen und der Gefahr sein, vom Glauben abzufallen - wir werden diesem allen tatsächlich ""entrückt und entflohen" sein und durch diese feste Gewissheit werden wir in der Zeit der Drangsal allen noch so heftigen Versuchungen widerstehen können!
Und das ganz gleich ob wir bereits vorher gestorben sind oder noch leben - es bleibt folglich überhaupt kein Raum für eine vorzeitige "Entrückungslehre"...
Und der Tempel wurde mit Rauch gefüllt von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Macht; und NIEMAND konnte in den Tempel eintreten, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren.
(Off 15:8)
***
Es wird wohl nötig sein, eine weitere Schriftstelle aus Mt.24 hier genauer zu betrachten, die gerne als ein Beleg für eine plötzliche Entrückung heran gezogen wird. Es geht also noch in einem Teil 3 weiter mit dem Thema...
Heute möchte ich nun eine der Schriftstellen unter die Lupe nehmen, die gerne als Argument für eine vorzeitige Entrückung der Gläubigen herangezogen wird.
Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christo werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und also werden wir allezeit bei dem Herrn sein.
(1Th 4:16+17)
Zunächst fällt auf, dass dieses Ereignis nicht heimlich still und leise geschieht, sondern Jesus selber befiehlt es, die Stimme eines Erzengels und die Posaunen des Himmels erschallen und die Toten werden auferstehen. Das alles scheint mir doch ein ziemliches Getöse zu sein und der Himmel, das Totenreich und die Erde sind mächtig in Wallung!
Ja, aber heißt es denn nicht, dass dieser Tag kommt, wie ein Dieb in der Nacht?
Oh ja, aber das gilt für die Ungläubigen, die ihre Hoffnung auf falschen Frieden und falsche Sicherheit setzten! Für diejenigen, die in Finsternis wandeln und den Offenbarungen nicht glauben - den Kindern des Lichts jedoch bleibt dies alles nicht verborgen:
Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn so kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wenn SIE sagen: Friede und Sicherheit!, dann kommt ein plötzliches Verderben über SIE, wie die Geburtswehen über die Schwangere; und SIE werden nicht entfliehen. IHR aber, Brüder, seid NICHT in Finsternis, dass EUCH der Tag wie ein Dieb ergreife, denn IHR alle seid Söhne des Lichtes und Söhne des Tages; WIR gehören NICHT der Nacht und NICHT der Finsternis.
(1.Thess.5,2-5)
achso - WIR sind ja die Kinder des Lichts, die diese Ereignisse eben NICHT wie ein Dieb in der Nacht überfallen werden!
Es ist schon erstaunlich, was für eine Sülze sich als "biblische Wahrheit" festsetzen kann, die sich bei genauem Hinsehen doch sofort klären lässt...
Doch zurück zum Text in Kapitel 4.
Es geht im Kontext eigentlich um die Frage, ob die Toten (Entschlafenen) früher oder später beim Herrn sind, als die Lebenden (Übriggebliebenen) - diese Frage war wohl in Thessaloniki aufgekommen (V.13-15) und Paulus verneint das mit dieser Rede. Alle erscheinen gleichzeitg bei der Hochzeit des Lammes mit der Braut!
Auch die Auferstehung der Toten findet mit aller Sicherheit erst am Ende der Zeit statt - es ist von daher völlig unsinnig mit dieser Schrifstelle eine vorzeitige Entrückung vor der Drangsal belegen zu wollen...
Ansonsten ist hier vom "kommenden Christus" die Rede, der vom Himmel "herabkommt" und dass alle Ihm entgegengehen, die Seine Ankunft erwarten - wenn ich jmd. entgegengehe der grade ankommt, dann besagt das nicht, dass ich in die Dimension verschwinde, aus der er gekommen ist, sondern dass ich den Ankommenden empfange!
Das griechische Wort harpazō, dass hier mit "entrückt werden" übersetzt wird, bezeichnet ein sehr machtvolles (geistliches) Wirken - eine unauflösliche Bindung - z.B. ist es auch das gleiche Wort, das bei Johannes mit "aus der Hand rauben" übersetzt wird:
...und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren ewiglich, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
(Joh 10:28)
Es ist also mit "entrückt werden" viel mehr die dann völlig unauflöslich gewordene Bindung an Jesus gemeint, als das "Verschwinden" von dieser Erde.
Auch die Begriffe "in den Wolken" und "in die Luft" sind hier sehr beachtenswert. Die "Wolke" bezeichnet in der Schrift immer die göttliche Herrlichkeit!
z.B. hier:
Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die ihn durchstochen haben, und wehklagen werden seinetwegen alle Stämme des Landes. Ja, Amen.
(Off 1:7)
An dieser Stelle wird also gesagt, dass alle Menschen die Herrlichkeit Jesu erkennen werden wenn Er wiederkommt.
Wir kennen den Begriff auch bei der Taufe Jesu, wo der Vater "aus der Wolke" spricht und Zeugnis gibt, oder bei Jesu Himmelfahrt, wo Er "in einer Wolke" aus dem Sichtfeld der Jünger verschwindet. Auch im Alten Bund geht Gottes Herrlichkeit dem Volk Israel in einer Wolke vorraus, Engel erscheinen "in Wolken" usw. usw. - das alles hat jedoch nichts mit der jeweiligen Wetterlage zu tun!
Bleibt noch den Begriff "in die Luft" zu klären:
Das griechische Wort wird sowohl für das nat. Element Luft verwendet, als auch für den geistlichen Bereich! z.B. hier:
...in welchen ihr einst wandeltet nach dem Zeitlauf dieser Welt, nach dem Fürsten der Gewalt der Luft, des Geistes, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams;
(Eph 2:2)
Wir können also getrost davon ausgehen, dass Paulus im 1. Thess. genau das selbe überaus herrliche, geisterfüllte Geschehen der Wiederkunft Christi auf die Erde (am Ende der Zeit) beschreibt, dem der Fürst der Finsternis nichts mehr entgegen zu setzten hat - genauso wie er es im 2.Thess. beschrieben hat:
Wir bitten euch aber, Brüder, wegen der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus UND UNSERE VEREINIGUNG MIT IHM, dass ihr euch nicht schnell in eurem Sinn erschüttern, auch nicht erschrecken lasst, weder durch Geist noch durch Wort noch durch Brief, als seien sie von uns, als ob der Tag des Herrn da wäre. Dass niemand euch auf irgendeine Weise verführe! Denn DIESER TAG KOMMT NICHT, es sei denn, dass zuerst der Abfall gekommen und der Mensch der Gesetzlosigkeit offenbart worden ist, der Sohn des Verderbens...
(2.Thess.2,1-3)
Man könnte wirklich meinen, Paulus hat diese vom Geist inspirierten Verse speziell dazu aufgeschrieben, um die Vorstellung einer frühzeitigen Entrückung zu widerlegen und als eine Verführung zu kennzeichnen!
Doch der eigentliche Clou an der ganzen Botschaft ist ja folgender:
Wir werden tatsächlich in die völlige Herrlichkeit verwandelt werden bei Jesu Ankunft! Wir werden nicht mehr unter Anfechtungen und der Gefahr sein, vom Glauben abzufallen - wir werden diesem allen tatsächlich ""entrückt und entflohen" sein und durch diese feste Gewissheit werden wir in der Zeit der Drangsal allen noch so heftigen Versuchungen widerstehen können!
Und das ganz gleich ob wir bereits vorher gestorben sind oder noch leben - es bleibt folglich überhaupt kein Raum für eine vorzeitige "Entrückungslehre"...
Und der Tempel wurde mit Rauch gefüllt von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Macht; und NIEMAND konnte in den Tempel eintreten, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren.
(Off 15:8)
***
Es wird wohl nötig sein, eine weitere Schriftstelle aus Mt.24 hier genauer zu betrachten, die gerne als ein Beleg für eine plötzliche Entrückung heran gezogen wird. Es geht also noch in einem Teil 3 weiter mit dem Thema...
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