Sonntag, 2. März 2008

Erbkrankheiten

...sind eine üble Sache, eigentl. nicht wirklich drastischer als jede andere Krankheit, aber sie scheinen so unausweichlich - der Opa hat es schon gehabt, die Mutter hat darunter gelitten und nun werd ich es auch bekommen. Mag ja sein, dass es solche Veranlagungen zu Hauf in uns gibt und die "Wahrscheinlichkeit" gross ist, aber sie müssen ja nicht "ausbrechen"! Es wird wohl u.U. auch ein guter Teil davon Angst und Selbsthypnose sein, die das Dabakel dann tatsächlich "hervorrufen"...

Wie sehr der Körper auf so eine seelische Programmierung reagiert, kann man in jeder billigen Hypnose-Show erleben, da bekommt jmd. z.B. einen richtigen Brandfleck, weil ihm suggeriert wird, der Kuglschreiber, mit dem er berührt wurde, wäre eine brennende Zigarette...auch die wissenschaftl. Studien zum "Placebo-Effekt" sprechen hier eine deutl. Sprache usw.usf.

Diese Geschichte hat mich schon immer fasziniert:

Jemand war über Nacht in einem Kühlwagen eingesperrt und ist dort "erfroren", obwohl das Ding gar nicht eingeschaltet war und drinnen noch deutl. Plusgrade waren. Er hatte es sich in seiner Panik nur eingeredet...

Ebenso verhält es sich mit den "theologischen Erbkrankheiten", die wir mit uns herumschleppen. Ich will hier gar nicht von den extremen Formen überlieferter Religosität reden, sondern von dem "ganz normalen Wahnsinn" - meißtens harmlos als "christl. Tradition" bezeichnet. Darum sind sie auch so schwer auszumachen, weil sie eben als "normal" angesehen werden und uns "in die Wiege gelegt" wurden. Oft genug bedeuten sie Lauheit, Äusserlichkeit und den geistl. Tod des Menschen, weil sie uns das Erkennen der Wahrheit verstellen, die Gott uns in der Schrift, durch den Geist oder unser Gewissen zugänglich machen will.

Bekanntlich hatte Jesus selber mit diesen "Traditionen" und deren Vertretern, die allergrössten Schwierigkeiten. Das fing bei den Heilungen am Sabbath an, ging über theologische Fallenstellung und Spitzfindigkeiten, und endete bei der aus Bosheit und Eifersucht, und mit Hilfe der manipulierten Masse, erfolgten Ermordung mit der absurden Anklage der

"Gotteslästerung"!

Und doch sind auch wir heute voll überzeugt, dass uns soetwas niiieee passieren könnte?

Unsere Vorstellungen vom himmlischen Vater, der ganzen Bedeutung unserer Erlösung durch Jesus und der Wirksamkeit des Heiligen Geistes, sind oft deutlich mehr von den Überlieferungen der Väter (und Mütter) geprägt, als von Gottes klarem Wort. Geschweige denn von Seinem Geist selber, durch den er in uns Wohnung nehmen, sich uns offenbaren und richtig leiten möchte. Diesen Bann der Traditionen zu durchbrechen und in eine lebendige und kraftvolle Beziehung mit dem Schöpfer zu kommen, scheint mir eine der grössten Herausforderungen für jeden Christen und jede Gemeinde zu sein. Man bedenke hierzu nur, wie entscheidend oft die Zugehörigkeit zu einer best. Kirche und "ihrer Lehre" ist, was unsere religiösen Überzeugungen betrfifft.

Ich habe es selber vielfach erlebt, wie hartnäckig sich falsche Vorstellungen halten und wie lange es dauern kann, bis die Wahrheit zum Durchbruch kommt, man kann es danach kaum fassen, wie blind man gewesen ist, obwohl man es so lange "vor Augen" hatte...

Wisch es nicht vom Tisch, wenn dich Gott ganz behutsam aber deutlich auf etwas aufmerksam macht und damit liebevoll an dir arbeitet, um dich zurecht zu bringen. Setze alles daran, diese blinden Flecken und Tabuzonen in deiner Nachfolge mit dem strahlenden Licht der göttlichen Offenbarungen zu erleuchten und vom Staub, Schmutz und Abfall zu befreien, in dem oft genug "gefährliche Erbkrankheiten" lauern - du hast die Kraft dazu, denn

DAFÜR IST JESUS GESTORBEN!

*****

Etwas drastischer zum gleichen Thema hat sich David kürzlich auf seinem Blog geäussert.

3 Kommentare:

Bee hat gesagt…

Nun, lauter Einspruch von meiner Seite! Erst letzte Woche wolltest Du mit mir nicht in den Pit und jetzt so ein Post. Alter:"Are you ready to rumble?" ;-) Du bist vielleicht schlau, aber Du bist nicht so schlau wie 2000 Jahre. 1. Die Schrift, auf die Du baust und der Geist , dem Du vertraust, ist Dir von der Tradition überliefert und duch die Generationen weiter geschenkt worden. 2. Wer leugnet, dass die Tradition zu Gott hinführt, der leugnet auch alle Begegnungen mit Gott in der Tradition stattgefunden haben. - Du bist nicht der erste Mensch, schon gar nicht der erste, der mit Gott spricht, dass er alle anderen belogen hat, ist hmm... echt unwahrscheinlich, dann wäre e r nämlich nicht Gott. 3. Die meisten Leute, die auf die Kirche und die Tradition schimpfen, sind eher ahnungslos, was die Lehre und Tradition angeht. Ich hab kaum einen christl. Freizeitrevoluzer getroffen, der ernst zunehmende Kenntnisse in Richtung Kirchenväter und Katechismus hatte. - Mal sehen, ob sich das in dieser Combox ändert. Die meisten waren von irgendeiner Scheiße verletzt, die sie in den def. falschen Hals bekommen hatten.
Ich weiß echt nicht, was für´n Problem Du mit der Tradition hast, aber Du solltest mal über die Schulter gucken und Dir anschauen, wem Du da alles vor die Knie pinkelst.

Bento hat gesagt…

yeah - bee in Hochform ;-)
offenbar fällt es dir aber schwer nachzuvollziehen, wovon ich überhaupt rede - so kommt es mir hier vor, als wenn du über den Sattel redest und ich über´s Pferd:

Hey das war kein Post über Tradition im allgemeinen, sondern über FEHLENTWICKLUNGEN (Krankheiten!), wie diese durch die Tradition weitergegeben werden und über die Schwierigkeit sie auszumachen und zu überwinden!!
Da du so heftig reagierst, nehme ich mal an, du bist davon echt "betroffen"... :-))

zu 1. Klar wurde mir die Schrift überliefert, darum kann ich ja die Fehlentwicklungen so gut erkennen! Der Geist wurde mir jedoch keinesfalls "überliefert" - das ist unmöglich!! (ich kann mir echt nicht erklären, wie du das meinst...)

2. wo hab ich geleugnet, dass Menschen auch auf "traditionellen Wegen" Gott finden und in eine Beziehung gelangen? (wäre ja echt vermessen!)
Wer hingegen leugnet, dass das "traditionelle Christentum" ein riesiges Heer von leeren Namenschristen hervorgebracht hat, die u.U. noch den Traditionen folgen, aber nicht in einer lebendigen Beziehung zum Vater leben, befindet sich wohl kaum auf dem Boden der Tatsachen.

3. Stimmt - ich habe wenig bis keine Kenntnisse von den Kirchenvätern und ihren bibelbegleitenden Schriften - dafür habe ich eine innige Beziehung zu Jesus meinem Erlöser, zum himmlischen Vater und Kenntnis von seinem lebendigen Wort - reicht das nicht aus??

und was du da über meine Motive, Verletzungen usw. sinnierst:
Ja, ich bin zutiefst verletzt darüber, dass "im Namen Jesu" soviel unsägliche Lehre im Volk lebendig gehalten wird, nur um Traditionen aufrecht zu halten und diejenigen, die das aufdecken und benennen, zu allen Zeiten als Ketzer (oder auch christl. Freizeitrevoluzzer) verschrieen werden...
daher auch mein Beispiel von Jesu eigenem Erlebnissen mit dieser Geisteshaltung!
- geht´s noch deutlicher?

Mir gefällt zwar dein Engagement, der Spruch mit dem "falschen Hals" sehe ich aber hier eher auf deinen Kommentar anwendbar...

Bento hat gesagt…

...und wer ist "Pit"??