Donnerstag, 15. August 2013

Wahrheit ohne Liebe? (Teil 2)

Im ersten Teil habe ich ein paar Beispiele herausgegriffen die deutlich machen, dass die Wahrheit auch bei Jesus selber - der Liebe in Person - nicht selten in "harten Worten" zu den Menschen kam.

Nun könnte man freilich einwenden, Jesus dürfe sowas, da er ja sündlos war, wir hingegen müssen da etwas nachsichtiger mit den Geschwistern und besonders den Ungläubigen umgehen.

Selbstverständlich gibt es auch selbstgerechte und lieblose Ermahnungen, bei denen es nicht in erster Linie um die Bewahrung der Verführten und die Rettung der Verlorenen geht - das möchte ich gar nicht verharmlosen.

Hierin muss in der Tat jeder seine Motivation und Herzenshaltung immer wieder prüfen.  

Die Unterstellung mangelnder Liebe wegen einer "harten Rede", die dem Hörer unangenehm aufstoßen könnte, ist aber allein aufgrund der genannten Beispiele und der ungezählten weiteren, die man hier anführen könnte, als der trickreiche Versuch enttarnt, kurzerhand demjenigen ein Problem oder eine Schieflage anzudichten, der auf ein Problem oder eine Schieflage hinweist.

Nun ist Jesus in allem unser Vorbild!  

Grade in Bezug auf Wahrheit und Liebe werden wir nirgends ein besseres Beispiel finden.
So war es grade die Klarheit seiner Worte, durch die sich viele verletzt fühlten und die ihnen unerträglich war.

   Viele nun von seinen Jüngern, die es gehört hatten, sprachen: Diese Rede ist hart; wer kann sie hören? Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und wandelten nicht mehr mit ihm.
Joh 6:60,66

 Aber auch was den Punkt der Anschuldigungen und den Versuch angeht, den Spieß einfach herumzudrehen, ist uns Jesus vorangegangen,
 Ihm wurde nicht nur nachgesagt er sein von einem Dämon besessen, ja man hat ihn am Ende bekanntlich sogar als Gotteslästerer hingerichtet!

 Was redet dieser so? Er lästert!
Mar 2:7 

Wer das vor Augen hat, wird besser verstehen, warum die Wahrheit grade in "religiösen Kreisen" so oft wenige Freunde hat.und so viel Widerstand erlebt.

Wir tun also gut daran, uns kein selbstgestricktes Jesusbild zu schaffen, sondern genau hinzuschauen, wie klar und kommpromisslos er gegen Sünde, Heuchelei und Verführung vorgeht.

In Bezug auf die Wahrheit, darf es für den geistlich Gesinnten nunmal kein Ansehen der Person geben. Allerdings gibt es Unterschiede, in welcher "Intensität"  man diese kundtun muss.

Ein fragendes, demütiges Herz kann in sanftmütiger Weise belehrt werden. Wenn man aber sieht, wie der Teufel von Geschwistern oder der Gemeinde Besitz ergreift, indem er sie täuscht und verführt und ihre Herzen verstockt werden, dann ist es durchaus ratsam, deutliche Worte zu finden - besonders wenn der "Zeitgeist" das Wort Gottes verdrängt, so dass es nicht mehr fruchten kann.

Und machet diesen Unterschied, die einen weiset zurecht, die anderen aber rettet mit Furcht, sie aus dem Feuer reißend, indem ihr auch das von dem Fleische befleckte Kleid hasset.
Jud 1:22,23

Diese Furcht ist die Ehrfurcht vor Gott und seinem Wort.
Wo sie abhanden gekommen ist und Menschen in ihr Verderben rennen, können wir keine Milde waltern lassen, sondern wir reißen sie aus dem Feuer des Verderbens und hassen jede Befleckung!

Zu diesem Zweck ist uns ein besonderes Mittel an die Hand gegeben:

Das Wort Gottes = das Schwert des Geistes!

Allein dieser Ausdruck macht schon sehr deutlich, dass es hier nicht um eine butterweiche Liebe geht, die uns als süße Tasse Tee gereicht wird, sondern um eine Liebe, die jede Befleckung hasst, die die Wahrheit gegen alle Angriffe verteidigt und von den Lügen und der Finsterniss mit scharfem Schnitt trennt.

Das Wort scheidet das Göttliche (Geist) vom Menschlichen (Seele).

Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist.
Heb 4:12a 


Vergessen wir also nicht:
Liebe ist immer zuerst die Liebe zur Wahrheit!
Nur wenn sie angenommen wird, ist Rettung überhaupt möglich.

..und aller Verführung der Ungerechtigkeit unter denen, die verlorengehen, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, durch die sie hätten gerettet werden können.  
2.Thess.2:10

Wie können wir also sagen wir lieben die Menschen, ohne sie ggf. auch mit der harten Wahrheit zu konfrontieren?

Die Liebe zur Wahrheit kann sogar so aussehen, dass Worte überhaupt nicht mehr weiterhelfen und Taten gefragt sind, die u.U. auch nicht sehr liebevoll erscheinen mögen.
Jesus diskutiert z.B. nicht mit den Händllern im Tempel und ermahnt sie auch nicht lange - er schmeißt sie kurzerhand unsanft hinaus!

Und er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus, sowohl die Schafe als auch die Ochsen; und die Münzen der Wechsler schüttete er aus, und die Tische warf er um.
Joh 2:15 

Wie würde man wohl heute reagieren, wenn jemand mit den Geldverdienern, den Händlern und den Verkaufständen voller "christlicher Angebote" in den Gemeinden derart umgehen würde?!..

Es ist höchste Zeit, dass wir Klartext miteinander reden und die Lauheit überwinden, die Gott ein Greuel ist und wegen der uns Jesus "aus seinem Munde ausspucken wird"!
 Entweder Ja oder Nein, heiß oder kalt. Heiß in Bezug auf die Liebe zur Wahrheit und Kalt, in Bezug auf alle Lüge und jede Verführung zur Sünde, durch die Menschen in das sichere Verderben gehen!


Gnade sei mit uns, Barmherzigkeit und Friede von Gott, dem Vater, und von Jesus Christus, dem Sohne des Vaters, in
 Wahrheit und Liebe!
2.Joh.1:3



***




1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Danke Bento,

jetzt verstehe ich :),

danke