Freitag, 16. April 2010

schweigen, leugnen, drohen, verharmlosen

Es ist ja nun hinreichend bekannt, dass ich kein Freund der RKK bin.
Auch die neuerliche Schmierenkommödie des Herrn Mixa aus Augsburg trägt keinesfalls dazu bei, dass ich meine Meinung ändern werde. Wie bei den Mißbrauchfällen erleben wir auch hier das immer gleiche völlig ungeistliche Programm, das mit verschweigen und vertuschen beginnt, mit leugnen und drohen im "Zweifelsfall" weitergeht und dann mit "Scheibchentaktik", Verharmlosung und Schuldzuweisungen in alle Richtungen (und seien es auch die "üblichen weltlichen Gepflogenheiten" und der Zeitgeist) einen traurigen Höhepunkt erreicht um dann erst in "zutiefster Erschütterung" seinen Abschluß zu finden, wenn es längst nichts mehr zu leugnen gibt.

Ich werde mich darüber nicht mehr aufregen, doch hätte ich im Fall von Herrn Mixa durchaus als Prophet auftreten können. Nachdem er zunächst alle Vorwürfe energisch zurückgewiesen, als persönliche Kampagne gegen ihn gewertet und (während er dabei seinen scheinheiligen Heiligenschein polierte "Ich werde für sie beten, denn für mich als Seelsorger sind sie Opfer, denen offenbar Unrecht geschehen ist"), gar strafrechtliche Schritte gegen diese "Verleumder" angedroht hatte, gesteht er nun allmählich diese oder jene Ohrfeige ein. Wir können also auf weitere Erkenntnisse dieses Mannes gespannt sein. Er erfüllt allerdings mit Sicherheit einige der Anforderungen an einen Bischof schon jetzt gar nicht:

"Ein Bischof aber soll untadelig sein, Mann einer einzigen Frau....., nicht gewalttätig, sondern gütig.... (der) gehorsame Kinder hat in aller Ehrbarkeit. ....Er muss aber auch einen guten Ruf haben bei denen, die draußen sind..."
(1.Tim3,2-7 in Auszügen)

Nein, ich empfinde keinerlei Schadenfreude oder Häme, weiß ich doch, wie schmerzhaft die drei Ohrfeigen waren, die meine Kinder von mir bekommen haben. Ich kann mich sehr genau an jede einzelne erinnern und sie schmerzen noch heute, wenn ich daran denke!

Das verwerfliche ist in solchen Fällen ja nicht nur die Tat selber, sondern der Umgang und die offenbare Unbußfertigkeit dieser "Geistlichen" - ich höre schon die Sprüche wie "zutiefst erschüttert" und "ich bereue zutiefst" leise am Horizont auftauchen... allerdings ist es dann - wie so oft - reichlich spät dafür, um glaubwürdig zu sein!

Allerdings sehe ich das Problem gar nicht mal so sehr auf Seiten der einzelnen Täter, sondern mehr im "System" der RKK selber begründet.




Da man mir durchaus mangelnde Kenntnisse über die RKK vorwerfen kann, und ich auch nicht gedenke mich weiter mit den Einzelheiten dieser "Weltkirche" zu befassen, empfehle ich die Lektüre des heute veröffentlichten offenen Briefes eines (wenn auch geächteten) Insiders, der zu den Versäumnissen und Strukturfragen deutlich differenzierter Stellung nimmt, als ich es könnte. Dies tut Herr Küng durchaus auch lösungsorientiert, denn dieser kath. Theologe und zeitweilige Weggefährte von Herrn Ratzinger, scheint durchaus noch von der Reformierbarkeit der RKK auszugehen.

Ich habe diesen Themenkreis im Blog bereits angesprochen und werde auch gelegentl. weiter darüber berichten und informieren, auch wenn Viele es als Anklagen und Fingerzeigen deuten oder mich gerne sonstwie beschämen und davon abhalten wollen...
ich halte es aber für rechtens und notwendig, Mißstände offen anzusprechen, wie es auch bereits in den Schriften der Bibel immer wieder getan wird und uns so z.T. selbst die Namen derer bis heute überliefert sind, die der Gemeinde durch ihr Tun geschadet haben. Bekanntlich wirkt sich all das auf die Gesamtheit der Glaubenden negativ aus - von aussen gesehen lästert es den Glauben an Gott und den Namen des Herrn und von innen wirkt es zerstörend.

"Erregt keinen Anstoß, weder bei den Juden noch bei den Griechen noch bei der
Gemeinde Gottes"
(1.Kor.10,32)

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Da ich allerdings keinerlei Interesse an den üblichen Reaktionen auf solche Beiträge habe, indem man für gewöhnlich die Personen zum Problem erklärt, die auf ein Problem hinweisen oder sich über die Art, wie darüber informiert wird, mehr aufgeregt wird als über den Tatbestand selber, habe ich die Kommentarfunktion ausnahmsweise mal abgeschaltet. Es findet sich ja in den verlinkten Beiträgen Gelegenheit seine Meinung zu äussern.