Mittwoch, 3. März 2010

Dafür oder dagegen?

Als ich kürzlich die Ekklesia-Nachrichten in meiner Sidebar verlinkt habe, wurde ich darauf hingewiesen, dass diese gegen die Volxbibel, und auch "antcharismatisch" eingestellt seien. Tatsächlich wurde auf diesem Portal mächtig Stimmung gegen die Volxbibel gemacht, mit Aufrufen , Abstimmungen usw...

Offen gestanden kann ich die Gegner in ihrem heroischen Einsatz "für das Wort Gottes" sogar verstehen, auch wenn ich ihren Stil i.d.R. für völlig überzogen halte, so als wäre nun durch die VB der Untergang des Abendlandes besiegelt...

Wäre ich nicht selber in der Jugendarbeit involviert, hätte ich die VB evtl. auch anders betrachtet, so aber ist mir ihre Zielgruppe vertraut und ihre Relevanz über jeden Zweifel erhaben. Was mir allerdings letzte Gewissheit verschafft hat, war der persönliche Kontakt zu ihrem Autor Martin Dreyer, der keinesfalls - wie Kritiker oft vermuten oder unterstellen - von der Hölle inspiriert ist, sondern von der Liebe zu JESUS und den Menschen!

Vor ein paar Tagen (Sonntag 28. Feb.) habe ich hier einen Vortrag von Stefan Driess verlinkt und gleichzeitig darauf hingewiesen, dass mir manches suspekt erscheint. Ich habe dann auch weiter recherchiert und muss sagen, dass mir die offensichtliche Nähe zur Esotherik immernoch sehr zu denken gibt. Damit meine ich nicht nur die Wortwahl wie "christozentrisch", oder der Fokus auf Erlebnissen mit der "liebenden Kraft", Leute wurden angebl. "durch prophetische Worte geheilt" usw. - das scheint mir alles schon (mind. verbal) sehr weit vom schmalen Pfad entfernt zu sein, selbst wenn JESUS dann als "einzigartige Perönlichkeit" bezeichnet wird - denn das sind wir doch schließlich alle!

Um mehr Klarheit zu bekommen, habe ich jemanden kontaktet, der Stefan persönlich kennt, er machte mich u.a. darauf aufmerksam, dass die Volxbibel ja auch die Nähe zu ihrer "Zielgruppe" sucht und bezeichnete einige meiner Einwände als Wortklauberei.
Nun, wenn man von der Integrität einer Person überzeugt ist, dann mag das durchaus so erscheinen - letztlich ist man dann aber auch nichtmehr unvoreingenommen.

Nun ist das nur eines von unendlich vielen Beispielen, wo Christen zu unterschiedlichen Standpunkten gelangen und entweder "für" oder "gegen" etwas oder jemanden sind. Was ist letzlich ausschlaggebend dafür, auf welche Seite wir uns stellen? Und macht es überhaupt Sinn zu polarisieren, angesichts von Jesu Worten:

"Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns."
(Mk.9,40)

Es ging dabei genau um den Fall, dass jemand zwar in Jesu Namen wirkt, sich dabei aber nicht an die Gruppe der besorgten Jünger hielt und mit ihnen nachfolgte (V.38). Doch legitimierte Jesus hier tatsächlich jedes Tun in Seinem Namen?

Natürlich nicht, denn wir kennen z.B. die Warnung vor den "Vielen" die in Seinem Namen daher kommen, die aber selber Blinde sind und auch andere in die Irre führen werden.

Daher ist es auch hier (wie immer) die Frucht, die es entscheidet! Werden Menschen tatsächlich befreit und zu Jesus geführt oder werden sie an andere Menschen oder religiöse Systeme gebunden?
Alles muss dazu dienen Menschen in die Obhut JESU - des wahren Hirten - zu geleiten. Daher ist nicht das "für Jesus sein" der entscheidende Punkt, sondern das "mit Ihm sein", nämlich ob wir "mit Ihm sammeln" - sonst zerstreuen wir bei allem guten Willen tatsächlich nur die Herde!

Dieser Unterschied ist wahrlich nicht immer leicht zu erkennen, aber äusserst bedeutsam...



"Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut."
(Mt.12,13)

***

7 Kommentare:

Martin.D[x]D.nitraM hat gesagt…

Wahre Worte mein Bento, wahre Worte.

sabina hat gesagt…

Mein Reden ... jepp!

Anonym hat gesagt…

Bei der Volxbibel hätte man sich wohl viel Anfeindungen ersparen können, wenn man es nicht als Bibelübersetzung vermarkten würde, sondern als eine Interpretation der biblischen Botschaft. Ich sehe darin eher soetwas wie ein moderner Heliand, als eine Bibelübersetzung.

Aber wahrscheinlich erhofft man sich bessere Verkaufzahlen, wenn man es als Übersetzung anpreist. Das finde ich schon irgendwie schade.

Bento hat gesagt…

Ich denke eher nicht, dass dadurch Anfeindungen ausgeblieben, oder ander Verkaufszahlen zustande gekommen wären.

Auch wenn die jetzt gängige Bezeichnung "Bibelübertragung" manchem Kritiker erträglicher erscheint, hat sie -soweit mir bekannt- aus keinem einzigen Gegner einen Befürworter gemacht...

"Interpretation der bibl. Botschaft" trifft es m.E. auch nicht, obwohl einiges duch entsprechende Wortwahl "interpretiert" wurde - aber das macht bekanntl. jede Übersetzung.
Interpretation würde ich eher das nennen, was ich hier gelegentl. auf dem Blog mache.

Mancher hätte gerne eine "Nacherzählung" o.ä. darin gesehen, also so in Richtung Heliand - Fakt ist aber, dass jeder einzelne Vers (so nah wie möglich am Text) in den Sprachgebrauch und die Lebenswirklichkeit vieler Jugendlicher "übersetzt" wurde.

Wenn man die Bibel für senegalesische Dschungelbewohner übersetzen will, wird man auch Begriffe wählen, die in ihrer Lebenswirklichkeit vorkommen und es wird so sein, dass es auch dort für Vieles gar keine Worte gibt und man es umschreiben muss.

Aber das ist ja mal wieder nicht das Thema von diesem Post... ;-)

grace777 hat gesagt…

hallo ihr Lieben
ich bin der Stefan Driess von dem geschrieben wurde, kleiner Tip. Wenn man jemanden nicht kennt vielleicht mal direkt Anfragen.
Bevor man etwas über ihn sagt oder schreibt. Ich arbeite seid jahren unter den Esoterikern um ihnen Jesus und die Liebe Gottes näher zu bringen. Da kann man halt nicht von Salbung und dem Blut jesu sprechen wie in einer gemeinde ;-)

Bento hat gesagt…

Hallo Stefan,
klar, du hast ja recht - ich habe in dem Beitrag meine Bedenken formuliert, aber im Grunde geht es hier darum, wie man überhaupt zu einem Standpunkt findet. Am Beispiel mit der Volxbibel habe ich ja dann grade auf das persönl. Kennenlernen als beste Möglichkeit hingewiesen...

immerhin habe ich deinen Vortrag und deine Seite ja hier verlinkt - das hätte ich sicher nicht getan, wenn meine Bedenken überwiegen würden ;-)..

das persönl. Kennenlernen steht allerdings noch aus und ich freu mich drauf!

Gruß und Segen

Anonym hat gesagt…

hallo stefan du hast geschrieben, du dienst unter den esotherikern und da kann man ja schliesslich nicht vom blut jesu sprechen. hmm, weiss nicht. das sehe ich anders. paulus tat auch nix anderes als den gekreuzigten predigen, und da wars auch schnuppe wo und wem;)