Sehen wir den Eiffelturm aus der Ferne, oder sind andere Sachen im Vordergrund, erscheint er uns klein und unbedeutend, stehen wir direkt darunter, ist er ein Gigant.
Dieselbe Person kann für den einen ein fremder, unbekannter Mensch, für das Kind aber der liebende, vertraute Papa sein.
Betrachten wir jemanden argwöhnisch und distanziert, halten ihn gar für unberechenbar und wollen lieber nix mit ihm zu tun haben, oder begegnen ihm offen, freundlich, wohlgesonnen und interessiert, so wird auch sein Verhalten zu uns ein völlig anderes sein.
Zwei Leute, gegenüber sitzend, können sich lange darüber streiten, ob die auf dem Tisch stehende Flasche ein Ettikett hat oder nicht - die Perspektive ist entscheidend.
Nun kommt noch der Aspekt der Erfahrung hinzu:
Wenn ein Kind die Augen schliesst, denkt es, die anderen könnten es nicht mehr sehen, erst mit der nötigen Erfahrung und erwachendem Verstand, können wir die krassen Fehlinterpretationen ausgleichen und die Dinge besser einschätzen.
Genauso verhält es sich auch mit unserer Wahrnehmung Gottes und der geistigen Realität.
Obwohl Gott selber völlig unverändert ist, kann er aus der Ferne betrachtet unwirklich erscheinen, oder bei geschlossenen Augen könnte man meinen, er existiert gar nicht . Nur wenn wir unsere Augen öffnen, können wir etwas erkennen, er kann aber ein Fremder bleiben. Nur als sein Kind und wenn wir ihm ganz nahe sind, erleben wir sein wahres Wesen.
Verhalten wir uns der geistigen Realität gegenüber argwöhnisch, unsicher oder distanziert, werden wir kaum damit zurecht kommen und uns unwohl fühlen, bei intensivem Kontakt kann es uns zum Segen und eine grosse Freundschaft werden.
Streitgespräche über das Vorhandensein eines Ettikettes, lassen die Flasche mehr und mehr aus der Wahrnehmung verschwinden und es kommt erst recht nicht dazu, dass wir gemeinsam ihren Inhalt geniessen...
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