Samstag, 24. Januar 2009

Wenn einer eine Reise tut..

Vor 3 Tagen ist bei einer Fahrt an die Algarve der Kühler von unserem uralten Peugeot geplatzt. Freundlicherweise ist das aber nicht mitten auf der Schnellstrasse oder im Stadtverkehr passiert, sondern kurz vor der einzigen Spezialwekstatt für Kühlerreperaturen (!) in einem Vorort von Faro - die haben dann auch tatsächlich innerhalb von 2 Tagen einen neuen Kühler gebastelt (Orginalteile für ein Modell von 1986 sind kaum zu bekommen) - was DAS bedeutet, kann man wohl nur ermessen, wenn man Portugal kennt und weis, was es bedeuten kann, wenn ein Portugiese "morgen" sagt...

...habe mir dann ein Taxi bis zum Restaurant von Sohnemann gerufen und bin nach einem lecker Mittagessen mit dem Auto der Schwiegertochter zurück nach Hause gefahren. Gestern bin ich dann so auch wieder nach Faro gedüst und hab unsere Kotsche im Bestzustand wieder abgeholt - alles easy.


Was mir bei der ganzen Geschichte neben Gottes wunderbarer Führung aber extrem ins Bewusstsein gekommen ist, ist die Art von "reibungslosen Reiseverläufen", die wir aufgrund der technischen Errungenschaften gewohnt sind. Eine Panne, ein wegen Wintereinbruch gecancelter Flug oder die Verspätung der Bahn mit verpasstem Anschlusszug, kann unsere Planung schon völlig über den Haufen werfen und in Streß ausarten...

Wie anders da die Reisen zu biblischen Zeiten waren. Auch wenn uns einige Extremsituationen überliefert sind, wie z.B. der Schiffbruch des Paulus auf der Reise nach Rom, so machen wir uns wohl selten eine Vorstellung davon, was es bedeutet hat, sein "Terrain" ohne GPS-Navigation zu verlassen und ohne den bei Google-maps ausgedrucktem Reiseverlauf, ohne Reiserücktransport-Versicherung vom ADAC und ohne Online-Hotelbuchung in der Tasche, dazu noch mit einfachsten Reisemitteln oder zu Fuß über kaum befestigte Wege in unbekanntem Gebiet und bei Stämmen und Völkern mit der frohen Botschaft aufzuschlagen, deren Kultur man nicht kannte und deren Reaktionen man kaum einschätzen konnte.

Es gehört für mich zu den Schätzen der Bibel, dass auch die kulturellen Gegebenheiten dieser Zeiten so lebhaft zu Tage treten, als wäre man selber dabei. Die Berichte sind auch diesbezgl. einfach gehalten und ungeschönt - wenn wir sie genauer betrachten und richtig einsickern lassen, dann bieten sie uns eine Dokumentation, die an Lebendigkeit kaum zu überbieten ist. Dennoch sind die dort geschilderten Erlebnisse einfach nicht in unsere Zeit der globalen Infrastruktur zu transponieren und die von Paulus im 2.Kor.11,23-27 geschilderten Mühen und Gefahren, werden uns kaum wirklich vorstellbar sein.

Es ist daher auch nicht sehr verwunderlich, dass die Jünger etwas länger brauchten, bis sie die Dimension des weltweiten Auftrags erfassen konnten. Allerdings sind ja auch nur einige Reisen von wenigen Aposteln überliefert. Ich bin davon überzeugt, dass der größte Teil der Aktivitäten, die durch vom Geist angetriebene "einfache Jünger" seither geschahen, in keiner Chronik auftauchen. Entscheidend war dabei auch immer das perönl. Auftreten dieser verwegenen Gesandten des Herrn, wobei allein schon die Tatsache, dass sie als Fremde vor Ort waren, ein Teil der Botschaft war.

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9 Kommentare:

ST hat gesagt…

Hmmm...das stimmt, wenn man damals in einem Dorf gelebt hat, sah man sicher nicht so besonders oft Fremde, so dass das schon aufgefallen ist, wenn da jemand neu war. Krass. Und ja, wie du sagst, irgendwie undenkbar...

ST hat gesagt…

Allgemein find ichs immer wieder krass, was es heute alles gibt: Wir können einfach so übers Handy, über Kontinente hinweg telefonieren. Innerhalb von sekunden (nicht mal) ist eine Mail durch nur einen Klick in Amerika, Australien und Afrika gleichzeitig, wenn man so möchte. Die neusten News kann man zu jeder ZEit abrufen. Im Internet. Im Fernsehen. Wenn man will und die Kohle hat, kann man sogar Flitterwochen auf dem Mond machen. Man, man, man, die Welt ist wirklich schnell geworden. Und komplex. Und Kompliziert. Wobei man früher eben einfach andere Probleme hatte: Wie du schon sagst, ist man z.B. bei weitem nicht so Kompfortabel gereist und es war sicher mehr als herausfordernd, nicht zu wissen wo es hingeht. Und wie es da ist. Wie die Kultur ist und so weiter...Krass, echt.

Anonym hat gesagt…

eine fahrt in die algarve.schön.

Anonym hat gesagt…

Hoffentlich hast Du es Dir lieber Bento bei Sohnemann so richtig schmecken lassen und trotz Autoprobleme alles genießen können. Ich dachte aber neben dem einfachen Reisen heute, daß auch das Kochen einfacher zu gestalten ist. Ein Griff in die Tiefkühlschrank und alles ist so gut wie fertig.Neben Berufstätigkeit und sonstigem Streß ist das schon eine Erleichterung, wofür man sehr dankbar sein darf.

maze hat gesagt…

Ach ääääh.. kannst du mir gleich mal die Adresse von deinem Sohnemann geben? Könnte sein, das ich in nem Monat mal vorbei schlendere +g*

Ach ja.. vermietet er Zimmer? *smile* :)

Anonym hat gesagt…

ich will ein bild von dem peugeot....

andichrist

Bento hat gesagt…

Hi Steffi
ich glaub du hast geschnallt, was ich sagen wollte ;-)

jo Litha
noch schöner ist´s, wenn der Kühler nicht wegfliegt ;-)

klar hab ich mir den Tag nicht vermiesen lassen Apassionata, und lecker gemampft ;-)

hab ne mail geschickt, Maze ;-)

Bild is drin, Andi!
1.Hand, keine 100T gelaufen, Garage, kein Rost, Tüv + Reifen + Batterie neu - und wenn ich dir den Preis sagen würde, würdestes eh nich glauben... ;-)

maze hat gesagt…

Hihi :) bento :) brav. Alle jobs erledigt :) smile na dann will ich meinen auch mal machen und den nächsten post lesen :) hihi einen super gesegneten tag dir!

Anonym hat gesagt…

kauf ich, als treuer peugeot fan... ein altes 205 gti schild habe ich noch... darf nur leider nicht mit ins bett...
aber dein kombi als kinderwagen ???

andichrist